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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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ignorierte sie.
    „Ich amüsiere mich nicht. Ich nähre mich.“ Gelassen schob er ihren Fuß von seiner empfindsamen Körperregion und richtete sich auf.
    „Sie wird die Erste sein. Ich habe dir doch versprochen, dass ich mich um ein angemessenes Opfer kümmere.“
    „So?“ Chantal lächelte. Sie kniete neben Isabella und betrachtete diese einen Augenblick.
    „Ich denke, sie gefällt mir.“

Dunkle Leidenschaften
    Mit einem dumpfen Ton schlug es zur Mitternacht. Eine einzige Fledermaus umkreiste die Gebäudespitze der Londoner Temple Church und setzte sich schließlich auf den höchsten Punkt des Daches. Sie konnte sich kaum halten. Ihr sonst so sicherer Flug war ins Wanken geraten. Ein Stich zog sich durch ihre kleine Brust. Immer schneller rasselte der Atem und ließ den dunklen Körper in grotesker Weise aufblähen.
    Er konnte und wollte es nicht länger aufhalten. Die Wandlung schmerzte ihn in dieser Nacht. So ergab er sich der Qual und kehrte in seine gewöhnliche Gestalt zurück. Ein düsterer Mann, der langsam Halt suchend das Dach hinabrutschte. Als er abzustürzen drohte, richtete er sich auf und sprang mit einem gewaltigen Satz dem Erdboden entgegen. Katzengleich landete er auf den Füßen.
    Er hatte seine Kraft nicht verloren. Aber diese verdammten Schmerzen drohten ihn zu lähmen. War das sein Ende?
    ~~~
    In der folgenden Nacht schlich Pascal unentwegt durch den Innenraum des Club Noir. Er behielt Pierre im Auge, ohne sich dabei allzu auffällig zu verhalten. Claudette schmiegte sich schließlich in einer der dunklen Nischen an Pascals Seite. Sie kraulte sein Haar, als wäre er ein Schoßhündchen. Doch Pascal konnte sich in diesem Moment nur wenig für sie erwärmen. Tatsächlich fühlte er sich von ihrer anbiedernden Art eher belästigt. Er schob ihre Finger fort und beugte sich vor, um einen besseren Blick auf die Bar zu haben.
    „Warum gehen wir nicht in eins der Zimmer? Oder irgendwohin, wo wir etwas ungestörter sind?“, säuselte Claudette. Sie knabberte verspielt an seinem Ohrläppchen. „Vielleicht kannst du dich da besser entspannen?“
    „Ich bin vollkommen entspannt“, gab Pascal barsch zur Antwort. Es interessierte ihn nicht, wonach es Claudette verlangte. Sie war nicht mehr als ein Spielzeug, für das ihm augenblicklich die nötige Aufmerksamkeit fehlte.
    Mit einem schrillen Auflachen warf sie den Kopf in den Nacken. „Wir könnten es auch gleich hier tun.“ Mit diesen Worten setzte sie sich auf seinen Schoß und versperrte ihm somit die Sicht. Sie begann ihn zu küssen und die Knöpfe an seinem blaugrauen Hemd zu öffnen.
    „Hör auf damit.“ Pascal beförderte sie mit einigen groben Handgriffen zurück in das Sitzkissen.
    Doch so schnell wollte sich Claudette nicht geschlagen geben. Erneut richtete sie sich auf und setzte alles daran, ihn zu verführen.
    „Ich sagte: Hör auf“, zischte Pascal. Ihm wurde klar, dass er sie zwingen musste, von ihm abzulassen. Daher bog er ihren Oberkörper zurück und küsste ihren Hals, bis sie sich ihm seufzend ergab. Schnell biss er zu. Er trank so viel von ihrem Blut, dass sie in einer Ohnmacht versank. Nun würde er für eine Weile seine Ruhe haben.
    Als er sich wieder aufrichtete und den Club-Raum durchspähte, hatte Pierre seinen Platz hinter der Bar verlassen. Pascal fluchte innerlich. Er stand auf und sah sich um. Gleich mehrere Mädchen drängten sich nacheinander dicht an ihn. Sie tanzten für ihn, boten sich ihm dar, in der Hoffnung, seine Aufmerksamkeit zu erlangen. Aber er beachtete sie nicht. Er musste sich um den Club kümmern und um Pierre. Er würde Andrew nicht enttäuschen, sondern die ihm auferlegten Pflichten mit Bravour bewältigen.
    Zielstrebig bahnte er sich seinen Weg zur Theke. Jean-Luc, einer der jüngeren Vampire, hatte offensichtlich den Posten des Barkeepers übernommen.
    „Wo ist Pierre?“ Pascal vermittelte dem anderen einen gefährlichen Eindruck. Er machte sofort deutlich, dass er die Kontrolle über den Club besaß und über sämtliche Vorgänge Bescheid wissen musste.
    „Ich weiß nicht. Er sagte nur, er würde früh Feierabend machen, da heute nicht so viel los ist.“
    „Das hat er also einfach so entschieden?“
    „Ja.“ Jean-Luc ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Ganz gemächlich polierte er eines der Gläser auf Hochglanz.
    Pascal entschied, dass es nur zwei Möglichkeiten gab: Entweder hatte Pierre den Club verlassen, oder er widmete sich einem dunklen Geheimnis, das es zu entdecken

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