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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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im Text direkt ins Gesicht. Natürlich hatte sie sich über die Jahre einiges an Vampirliteratur angelegt. Dass es in ihrem gesamten Bücherbestand allerdings kaum mehr ein anderes Thema gab, war ihr selbst bislang nie aufgefallen.
    In der vorliegenden Erzählung ging es um einen blutrünstigen Vampir, der keinerlei Sexappeal besaß. Ein junger Mann machte sich auf die Jagd nach ihm, würde aber am Ende scheitern und selbst zum Vampir werden. Isabella wusste das. Sie hatte das Buch schon mehrmals gelesen. Die Vampire darin erinnerten jedoch in keiner Weise an den, der ihre Gedanken beherrschte.
    Verflucht!
    Sie schleuderte das Buch von sich. Noch einmal nahm sie den Telefonhörer in die Hand. Dieses Mal wählte sie tatsächlich Louisas Nummer.
    ~~~
    Pascal folgte der Blonden aus dem Club hinaus auf die Straße. Die angenehme Nachtluft wirkte beruhigend. Er atmete tief durch. Wann er sich zuletzt außerhalb des Gebäudes aufgehalten hatte, wusste er nicht mehr. Das spielte auch keine Rolle. Wichtig war nur, Isabella zu finden.
    Alice saß hilflos in der Falle. Ihr Peiniger war ein Vampir. Ein mächtiger seiner Art. Unter anderen Umständen hätte sie sich ganz sicher zu ihm hingezogen gefühlt. Selbst in ihrer momentanen Lage musste sie sich eingestehen, dass sie ein wohliges Kribbeln nicht vollkommen unterdrücken konnte. Eine kühle Eleganz umgab ihn. Er durchbrach die Finsternis auf eine Weise, die ihr einen Schauder über den Rücken jagte. Sein scharf geschnittenes Gesicht zeigte oftmals einen strengen Ausdruck. Sie hatte ihn nie ausgelassen oder scherzend erlebt. Nie hatte er sich kopflos in all die Vergnügen des Club Noir gestürzt. Stets blieb er ernsthaft und beherrscht. Er war einer von den Vampiren, die selbst seinesgleichen Furcht einflößten. Wozu war dieses Wesen wohl alles fähig?
    Alice mochte gar nicht daran denken, warum er Isabella so dringend finden wollte. Sie suchte händeringend nach einem Ausweg. Aber sie fand keinen. Ausgenommen den, sich selbst zu opfern und ins Verderben zu stürzen. Diesen Schritt war sie jedoch nicht bereit zu tun. Da gab es ein gewisses Maß an Egoismus, das ihr sagte, sie sollte lieber ihre eigene Haut retten.
    Isabella war den Klauen der Vampire schon einmal entkommen. Sie würde es sicher wieder schaffen. Zumindest beruhigte Alice mit diesem Gedanken ihr Gewissen, während sie an der Seite von Pascal die Straßen von Brüssel durchquerte.
    Passanten kreuzten ihren Weg, und mehr als einmal war Alice versucht, sie um Hilfe anzuflehen. Aber vermutlich hätten die Menschen sie nur ausgelacht. So ging sie schweigend weiter. Sie führte den Vampir zu der ahnungslosen Isabella.
    Alice seufzte.
    Arme Isabella!
    Pascal blickte sie von der Seite an, als hätte er ihre Gedanken gelesen. Wieder durchströmte es sie heiß und kalt. Sie wusste nicht, ob er womöglich über diese Fähigkeit verfügte.
    Er schmunzelte wie zur Bestätigung.
    „Wie weit ist es noch?“, durchbrach Pascal das Schweigen. Er hatte alle Mühe, seine Abscheu für diese törichte Blondine zu verbergen. Sie verriet ihre Freundin, um ihre eigene Haut zu retten. Und ganz nebenbei begaffte sie ihn permanent wie eine fleischgewordene Frauenfantasie. Bevor er sich jedoch fragen konnte, warum er sich daran mit einem Mal störte, blieb Alice abrupt stehen.
    „Eigentlich …“, sie stockte und hüllte sich erneut in stummes Verharren.
    Pascal wartete seelenruhig ab. Sein frostiger Blick würde das Übrige tun, um sie zitternd vor Angst zum Reden zu bringen.
    Doch es geschah gar nichts. Sie starrte einfach nur auf eine Häuserfront auf der gegenüberliegenden Straßenseite.
    Schließlich konnte Pascal nicht mehr an sich halten. Am liebsten hätte er sie gepackt und geschüttelt, begnügte sich jedoch mit einer schlichten Nachfrage.
    „Eigentlich was?“
    Alice schluckte.
    „Eigentlich sind wir fast da.“ Sie hob eine Hand und deutete mit dem Zeigefinger voraus. „In dem Haus. Eine Parterre-Wohnung mit Terrasse und einem kleinen Gartenstück auf der anderen Seite.“ Alice konnte nicht sagen, aus welchem Grund diese Informationen willenlos aus ihr heraussprudelten. Natürlich wies sie Pascal damit eine Möglichkeit, die er sogleich aufgriff.
    „Das erleichtert die Sache erheblich.“ Er war wild entschlossen, über die Terrasse in Isabellas Wohnung einzusteigen.
    „Du wirst ihr doch nichts tun?“, platzte es aus Alice heraus, als wäre ihr der Gedanke gerade erst gekommen.
    „Nein.“ Mit diesem schlichten

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