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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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männlichen Körper gegen ihren Rücken presste. Sie konnte ihn regelrecht spüren und schwelgte in dieser Empfindung dahin.
    Als sie zur halb geöffneten Tür schaute und ihn tatsächlich dort stehen sah, schrak sie zusammen. Sie hatte ihren Gedanken nicht wieder derart freien Lauf lassen wollen. Trotzdem war es geschehen, und so, wie er sie betrachtete, ahnte er davon.
    Wütend schaltete sie den Föhn aus. Ihre Haare fielen lang und schwarz und wild über ihre Schultern. Sie schritt sehr forsch auf den Vampir zu, schob sich jedoch an ihm vorbei, direkt auf ihren Kleiderschrank zu. Hoffentlich kam Louisa nicht auf die Idee nachzusehen, warum ihre Freundin so lange benötigte!
    Isabella fischte ein kurzes, bordeauxrotes Kleid aus dem Schrank. Es hatte keinen großen Ausschnitt, dafür eine auffällige grün-goldene Knopfleiste am Rücken. Ein passendes Kleidungsstück zu ihrem Armband. Gerade wollte sie sich das T-Shirt über den Kopf ziehen, als sie sich der neugierigen Blicke des Vampirs bewusst wurde.
    „Würdest du dich bitte umdrehen?“, giftete sie ihn an.
    „Natürlich.“ Pascal drehte sich jedoch so um, dass er ihr Abbild in der gegenüberliegenden Fensterscheibe spiegeln sah. Sie hatte einen verführerisch geformten Körper. Es schmerzte ihn, dass er sie nicht einfach berühren durfte.
    „Du willst ausgehen?“, fragte er schließlich.
    „Sag mir jetzt nicht, du hättest etwas dagegen.“
    „Würdest du denn darauf hören, wenn ich dir sage, dass es für dich gefährlich sein könnte?“
    „Nein.“
    „Und ich soll hier bleiben und auf dich warten?“
    „Du kannst tun und lassen, was du willst. Niemand zwingt dich, hier auf mich zu warten.“ Ihre Stimme klang fest und kalt. Doch ihr Inneres zog sich zusammen. Er sollte nicht verschwinden. Sie wollte, dass er auf sie wartete!
    „Ich kann warten.“ Lässig setzte er sich auf die Kante ihres Bettes. Er legte sich zurück und streckte sich aus. Dann verschränkte er die Arme hinter dem Kopf und warf ihr einen Blick zu, der das Ausmaß seiner Ironie nur allzu deutlich bezeugte. „Schließlich habe ich die ganze Ewigkeit Zeit dafür.“
    Isabella verdrehte die Augen. Er war arrogant und selbstverliebt – stellte sie für sich fest – und er schaffte es trotzdem, sie gehörig aus der Fassung zu bringen. Sie rang sich ein überlegenes Grinsen ab.
    „Dann muss ich mich ja nicht beeilen“, gab sie kratzbürstig zur Antwort.
    „Nein.“ Er blieb vollkommen regungslos. Auch seine Augen verrieten nichts anderes als sture Arroganz.
    Isabella hatte genug. Sie griff wahllos nach einem Paar Pumps, wirbelte herum und verließ das Schlafzimmer ohne ein weiteres Wort. Ihr Brustkorb bebte förmlich aufgrund ihrer aufgeregten Atmung. Am liebsten hätte sie lauthals geflucht. Was bildete sich dieser Vampir eigentlich ein?
    „Sag mal“, hörte sie plötzlich Louisas Stimme, „hast du da gerade mit dir selbst gesprochen?“ Sie saß immer noch auf dem Sofa und betrachtete die Freundin nun mit einem sehr skeptischen Gesichtsausdruck.
    „Meine Schuhe!“ Isabella grinste naiv. Ihr wollte spontan keine bessere Begründung einfallen. Daher hob sie demonstrativ die schwarzen Pumps, die sie in den Händen hielt, in die Höhe. „Diese verflixten Dinger! Ich dachte schon, ich finde sie heute gar nicht mehr.“ Sie warf die Schuhe lässig auf den Boden und schlüpfte hinein. Sogleich wirkte sie viel selbstbewusster und strahlender, als hätte sie nicht gerade noch wutentbrannt dagestanden.
    Louisa legte den Kopf schief. Derart merkwürdig und wechselhaft hatte sie ihre Freundin nie zuvor erlebt. Sie fragte sich, wie gut sie Isabella eigentlich kannte, und ob sie sich jemals zuvor so ungewöhnlich verhalten hatte. Oder machte sie sich einfach zu viele Gedanken? Lag das vielleicht nur an ihrem Psychologie-Studium? Immerhin konnte es möglich sein, dass sie die Dinge schlichtweg überbewertete. Sie verwarf den Gedanken. Wie unsinnig, sich damit zu beschäftigen! Sie sollten ausgehen und sich vergnügen, wie junge Frauen es nun einmal taten. Das würde ihr gut tun und Isabella erst recht.
    „Komm schon. Lass uns gehen“, sagte sie deshalb nur. „Ich könnte jetzt einen Cocktail vertragen.“
    „Ich auch“, seufzte Isabella.

Von der Dunkelheit
    Chantal stolzierte gemächlich auf und ab.
    „Was machst du hier unten?“ Pierre war es gar nicht recht, sie ausgerechnet in diesem Augenblick bei der Ritualstätte vorzufinden.
    „Warten“, entgegnete sie mit

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