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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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unzufriedenes Etwas verwandelt, das die eigene Wohnung auf der Suche nach nichts Bestimmtem durchkreuzte. Rastlos ordnete sie herumliegende Dinge, ohne Louisa eines Blickes zu würdigen. Isabella ignorierte sie einfach!
    Jede andere wäre vermutlich eingeschnappt gewesen und hätte einen Streit begonnen. Louisa nicht. Genau darin begründete sich auch die Wahl ihres Studienfaches Psychologie. Sie wollte verstehen, warum andere Menschen so handelten, wie sie handelten. Deshalb nahm sie in aller Ruhe auf Isabellas Wohnzimmersofa Platz, lehnte sich zurück und wartete. Sie ging davon aus, dass sie sehr schnell eine Reaktion provozieren würde, und wurde in dieser Annahme nicht enttäuscht.
    „Also, schön“, Isabella setzte sich neben sie in einen Sessel.
    Mit auffordernden Blicken wurde sie von Louisa gemustert. Deren Geduld war äußerst bemerkenswert.
    „Du hattest recht. Es ist nicht alles in Ordnung. Es geht mir nicht gut.“
    Louisa zeigte ein Siegerlächeln. Endlich öffnete sich ihre Freundin.
    „Aber ich möchte auch nicht, dass du dir andauernd so viele Sorgen machst. Ich bin schon ein großes Mädchen“, versuchte Isabella zu scherzen. „Diese ganze Sache im Club hat mich verwirrt. Ich brauche nur etwas Zeit, um darüber hinwegzukommen.“
    „Ja, genau.“ Louisa nickte. „Und ich weiß, wie wir diese Zeit etwas verkürzen.“
    Isabella ahnte, dass sie ihre Freundin dieses Mal nicht so schnell loswerden würde. Sie hatte etwas vor.
    „Wir gehen aus! In eine ganz normale Bar mit ganz normalen Leuten.“
    „Ich kann nicht.“ Isabella verschränkte die Arme vor der Brust. Sie konnte doch jetzt nicht einfach gehen. Der Blonde hielt sich in ihrem Schlafzimmer auf, fest entschlossen, ihren Beschützer zu spielen.
    „Verstecken bringt doch nichts. Das weißt du genauso gut wie ich. Du musst wieder unter Leute. Je eher, desto besser. Du wirst schon sehen, das wird dir gut tun.“
    „Aber so kann ich doch nicht gehen.“ Sie zeigte an sich hinunter, auf die weite Jogginghose und das ausgewaschene dunkle T-Shirt, das sich eng an ihren Oberkörper schmiegte.
    „Natürlich nicht. Ich dachte, du könntest dich vorher noch etwas schick machen.“ Louisa lächelte. „Für mich. Bitte.“
    „Ich weiß gar nicht, was ich anziehen soll.“
    „Wir finden schon etwas in deinem Kleiderschrank.“
    Als Louisa nun Anstalten machte aufzustehen, hielt Isabella die Freundin entsetzt zurück.
    „Nein!“ Sie sprang auf die Füße. Im gleichen Moment wurde sie sich jedoch ihres lächerlichen Verhaltens bewusst.
    „Ich habe nicht aufgeräumt“, versuchte sie zu erklären. „Es ist furchtbar unordentlich in meinem Schlafzimmer. Ich gehe lieber alleine suchen.“
    „Gut. Dann bleibe ich hier und warte.“
    „Ja“, sagte Isabella schnell, bevor ihre Freundin es sich anders überlegen konnte, „tu das. Ich bin sofort fertig.“
    ~~~
    Pascal stand am Fenster und blickte hinaus auf die Straße. Er beobachtete die vielen Menschen, die zu dieser Stunde noch draußen entlanggingen. Die meisten waren guter Dinge, lachten und alberten herum. Sie wirkten so fröhlich. So unbefangen und frei. Er selbst kannte diese Gefühle nicht. Nur Lust und Gier. Das waren die Empfindungen, die sein Vampirdasein bestimmten. Oder ließ er sich lediglich davon bestimmen?
    Die Zimmertür schwang kurz auf. Isabella beeilte sich, in den Raum zu gelangen. Sie quetschte sich beinahe durch den Türspalt, nur um zu verhindern, dass ihre Freundin etwas bemerken konnte. Isabella war deutlich anzumerken, dass sie die Anwesenheit ihres ungewöhnlichen Besuchers unter allen Umständen geheim halten wollte.
    „Sie ist immer noch hier?“, fragte Pascal.
    Isabellas Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. „Du bist ja auch immer noch hier.“
    Er verkniff sich ein Schmunzeln. Sie verbarg ihren Zorn nicht. Aber er fand, dass ihr die leicht geröteten Wangen herrlich zu Gesicht standen.
    Ohne Umschweife verschwand sie in das angrenzende Badezimmer. Sie gab ihm keine Gelegenheit, das Gespräch fortzusetzen. Schon im nächsten Moment konnte er das lästige Geräusch eines Föhns hören.
    Isabellas Haare waren noch ein wenig feucht von dem Bad gewesen. Dabei kam es ihr schon wie eine halbe Ewigkeit vor, dass sie in der Wanne gelegen hatte. Sie genoss die Wärme, die nun in ihrem Nacken kribbelte. Es war eine wohltuende Streicheleinheit. Wie sanfte Küsse. Sie kam nicht umhin, sich vorzustellen, wie der Blonde hinter ihr auftauchte und seinen harten

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