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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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Barkeeper nur wenig später die Cocktails vor ihnen ab. Nachdem Isabella ihn so eindringlich beobachtet hatte, schenkte er ihr außerdem ein vielsagendes Grinsen.
    Sie fühlte sich ertappt und fuhr vor Schreck zusammen. Der Barkeeper schaute belustigt drein, wandte sich aber sogleich dem nächsten Gast zu. Offensichtlich war er es gewohnt, umschwärmt zu werden.
    Isabella beugte sich über ihr Cocktailglas. Kurz befühlten ihre Fingerspitzen den Strohhalmkopf, ehe sie von dem Getränk probierte. Es schmeckte süß und schwer, nach Kokos und jeder Menge Alkohol.
    ~~~
    Pascal ließ sich auf der äußeren Fensterbank nieder. Einen langen Moment verharrte er in seiner Fledermausgestalt. Erst, als er sich vollkommen unbeobachtet fühlte, wandelte er seine Gestalt zurück. Er lehnte sich an den Rahmen, ohne dabei etwas von seiner Anwesenheit preiszugeben. Geschickt verbarg er sich in den Schatten der Nacht. Er wurde zum unsichtbaren Beobachter.
    Isabella nippte recht zaghaft an ihrem Cocktail. Ihre vollen, sinnlichen Lippen spielten mit dem Strohhalm. Pascal spürte förmlich, wie weich ihr Mund das Plastik umschloss. Als hauche sie einen Kuss auf seine nackte Haut. Ein angenehmes Kribbeln durchströmte ihn beim Anblick ihrer anmutigen Gesten. Dennoch verhielt sie sich angespannt und wollte sich offensichtlich nicht gänzlich der ausgelassenen Stimmung in der Bar hingeben.
    Er war versucht, sich ihr zu nähern. Alle Bedenken hinter sich zu lassen und sogar den Vorstoß in ihre Gedanken zu wagen. Ob sie an ihn dachte?
    Plötzlich wandte Isabella sich um. Sie fixierte die Fensterscheibe, hinter der er sich verborgen hielt. Doch sie konnte nicht mehr als einen Schatten wahrnehmen. Er hatte keine für sie erkennbare Gestalt und spiegelte sich auch nicht in dem Glas. Unmöglich, dass sie von seiner Anwesenheit wusste!
    Nach einigen atemlosen Sekunden ließ Isabella die Schultern hängen. Mit einem resignierten Gesichtsausdruck widmete sie sich wieder ihrem Cocktail. Dieses Mal trank sie in größeren, gierigeren Schlucken. Die andere Frau lachte, als sie ihre Freundin so sah. Sie bestellte neue Getränke – und schließlich dauerte es nicht mehr lange, bis Isabella angetrunken genug war, um sich auf die anwesenden Männer einzulassen.
    Pascal ballte die Hände zu Fäusten. Er musste mit ansehen, wie ein blonder, schlaksiger Typ seinen Arm um Isabellas Taille schob. Frech grinste er sie an. Isabella wehrte sich nicht einmal. Sie antwortete mit einem Lächeln, was Pascal einen Stich versetzte.
    Augenblicklich wirbelte er herum. Er entriss sich dem Anblick, presste sich mit dem Rücken gegen die raue Außenwand. Seine Atmung ging schneller als gewöhnlich. Er war aufgewühlt.
    In ihm brodelte es gewaltig.
    So kannte er sich selbst gar nicht!
    In diesem Moment wurde ihm auf unangenehme Weise bewusst, wie allein er eigentlich war. Nie zuvor hatte er sich so sehr allein gefühlt oder auch nur einen Gedanken daran verschwendet, dass er es eventuell sein könnte. Der Club, die anderen Vampire und die Mädchen. Das alles war so eng mit seinem Dasein verbunden. Sie hatten ihn immer wieder aufgefangen. Ihn dazu gebracht, sich niemals etwas anderes zu wünschen. Aber nun, da er allein vor einer Bar stand und anderen beim Feiern zusah, drohte es ihn zu zerreißen. Und dann war da noch diese Frau. Isabella.
    Eine schwarze Katze strich plötzlich schnurrend um seine Beine. Sie riss ihn aus diesen Gedanken voller Selbstmitleid. Pascal hob sie auf die Arme und strich ein paar Mal über ihr struppiges Fell, ehe sie sich wieder von ihm befreite und zu Boden sprang. Er beobachtete, wie das Tier hinter einer Hauswand verschwand. Es entwischte ihm, wie auch Isabella bislang versuchte, ihm zu entwischen.
    Wie lächerlich, sich von einer Frau derart in Rage versetzen zu lassen!
    Dabei war sie doch nicht anders als alle anderen. Oder etwa doch? – Pascal wusste, dass er jede haben konnte. Jede einzelne. Immer und überall. Er müsste sich nicht einmal um sie bemühen. Für ihn war es ein Leichtes, ihren Willen zu brechen. Sie gefügig zu machen. Wie alle älteren Vampire kannte auch er genügend simple Tricks, um alles mit jeder Frau anstellen zu können.
    Eigenartigerweise wusste Pascal aber, dass er bei Isabella niemals einen solchen Trick anwenden würde.
    Er drehte sich ein Stück zurück, um einen erneuten Blick in den Innenraum der Bar werfen zu können. Isabella lag genau in seinem Sichtfeld. Sie amüsierte sich. Mit einem fremden

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