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Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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schloss sie die Augen. Natürlich war er es, der Vampir, der sogleich ihre Fantasien beherrschte. Schwankend suchte sie am Waschbeckenrand Halt.
    Sie hätte nicht so viel trinken sollen! Das machte sie für ihn zu einer leichten Beute. Energisch drehte sie das Wasser wieder ab. Vielleicht würde er gehen, wenn sie sich bis zum Morgengrauen im Badezimmer einschloss. In ihrem konfusen Zustand entschied sie tatsächlich, dass dies genau die richtige Idee war. Sie setzte sich auf den Boden und lehnte sich seitlich an der Badewanne an. Mit beiden Händen umschlang sie ihre Knie. Während sie noch darüber nachdachte, die Tür verschließen zu müssen, nickte sie bereits ein.
    Als nächstes nahm sie wahr, wie sich eine Hand auf ihre Schulter legte. Sie blinzelte, musste sich orientieren.
    Was war geschehen?
    Ein blonder Mann. Er wollte sie offensichtlich in den Arm nehmen. War das der Tänzer? Hielt sie sich noch immer in der Bar auf? Aber sie hörte keine Musik mehr. Dann zuckte es mit einem Mal wie ein eisiger Blitz durch ihren Kopf. Der Vampir!
    „Hör auf! Geh weg von mir!“ Isabella kämpfte sich von ihm frei. Mit aller Macht wollte sie ihn auf Abstand bringen. Sie sprang auf ihre Füße, knickte jedoch ein und hockte gleich wieder kläglich am Boden. Ihre Finger verkrallten sich in einem Handtuch, das neben ihr von einem Haken an der Wand herunterhing. Tränen standen in ihren Augen.
    Pascal fuhr zusammen. Sein Körper versteifte sich. Eine plötzliche Kälte lähmte ihn. Seine Atmung versagte für ein paar grausame Sekunden. Dann rutschte er von Isabella ab und richtete sich auf, um sie sprachlos anzustarren.
    Sie war so verdammt schön, obwohl sie wimmernd vor ihm am Boden kauerte. Die Gefühle entluden sich derart explosionsartig in ihm, dass er sich kaum zurückhalten konnte. Er ballte die Hände zu Fäusten, um seine Finger nicht erneut nach ihr auszustrecken. Sein eigenes Verlangen erschreckte ihn.
    „Was kann ich tun, damit du mir vertraust?“, hörte er sich selbst fragen.
    Isabella war verwirrt.
    Schweigend senkte sie den Kopf. Sie konnte es nicht sagen. Sie wusste nicht, ob es überhaupt eine Möglichkeit gab, einem Wesen wie ihm zu glauben und zu vertrauen. Er war viel zu anziehend. Und viel zu gefährlich. Seine bloße Gegenwart versetzte sie ihn Panik. Ihre Hände fühlten sich schweißnass an. Ihr ganzer Körper begann zu kribbeln. Am liebsten wäre sie aufgesprungen und weit fort gelaufen. Dennoch verharrte sie. Unsichtbare Fesseln hielten sie von jeglicher Bewegung ab.
    Gleich macht er einen Satz nach vorne und beißt dir in den Hals, schoss es ihr durch den Kopf.
    Aber es geschah nichts dergleichen. Er war einfach nur da und sah sie an. Sie verfluchte ihre verworrenen Gedanken, die sie zu einem sehnsuchtsvollen Seufzen verleiteten.
    „Ich weiß nicht.“
    Natürlich war Pascal klar, dass sie nicht Herrin ihrer Sinne war. Dennoch sah er eine Möglichkeit, ihr Vertrauen zu gewinnen. Das würde allerdings mehr von ihm abverlangen, als er jemals zuvor bereit gewesen wäre zu geben. Konnte er wiederum ihr vertrauen? Einer Menschenfrau – noch dazu einer betrunkenen – die er so gut wie gar nicht kannte?
    Stumm betrachtete er sie. Wie forsch sie ihm begegnete! Wie ihre grünen Katzenaugen ihn fixierten. Ohne jegliche Scheu. Es war ihm schleierhaft, wie sie es anstellte, schaffte sie es doch, ihn in die Opferrolle zu pressen.
    Die finsteren, vampirischen Mächte in ihm drohten zu bröckeln. Er war in einen Kreislauf geraten, den er offenbar nicht mehr stoppen konnte. Zuerst Pierre, der über derart ungewöhnliche Kräfte verfügte, dass es ihn zum Erschaudern brachte. Und nun wollte Isabella ihn offenbar ebenso bloßstellen. Ein jeder, mit dem er sich umgab, quälte ihn. Bald würde sein Dasein keinen Wert mehr haben. Er mutierte zu einem Nichts.
    Das geschah ihm ganz recht, gestand er sich ein. Er hatte sich eingemischt und sich an Isabella – einer Unschuldigen – vergangen. Sollte er auf diese Weise bestraft werden, würde er es hinnehmen. Vollkommen ruhig stand er auf.
    „Du hast gewonnen“, sagte er nur.
    Sie hob erstaunt eine Augenbraue. „Gewonnen?“
    Das musste ein Scherz sein. Spielte er etwa nur mit ihr?
    Bevor ihr jedoch eine ärgerliche Antwort über die Lippen kommen konnte, sprach er schon weiter.
    „Ich bleibe hier und liefere mich dir aus – dir und dem Tag.“
    Er wandte ihr das Gesicht zu. Keine Spur von Angst war darin zu entdecken. Er würde dem Sonnenlicht ohne zu zögern

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