Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutnächte - 2

Blutnächte - 2

Titel: Blutnächte - 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
Vom Netzwerk:
Mann.
    Verflucht! Warum war es für ihn nur so sehr von Bedeutung?
    Er kauerte sich dort draußen am Fensterrahmen zusammen, beobachtete die Gäste und wünschte sich sogar, einer von ihnen zu sein. Einfach dazuzugehören. Ein Mensch zu sein.
    Aber das war unmöglich.
    ~~~
    Isabella fand sich ausgelassen tanzend in den Armen des schlaksigen Blonden wieder. Er besaß ein ansteckendes Lächeln und ungewöhnlich schöne, blaue Augen. In ihrem benommenen Zustand verwischte sein Antlitz. Es nahm den Ausdruck des Vampirs an.
    Louisa tanzte direkt neben ihnen. Sie gab sich ungewohnt ausgelassen. Mittlerweile hatte sie sogar ihren strengen Haarknoten gelöst, so dass ihre braunen, vollen Locken lustig im Takt wippten.
    Isabella kannte den Mann nicht, der Louisa bei den Händen fasste und sie herumwirbelte. Allerdings erinnerte sie sich genauso wenig an den Namen ihres eigenen Tanzpartners. Auch nicht an den des Vampirs. Trotzdem amüsierte sie sich hervorragend. Es schien nichts mehr zu geben, was ihr Sorgen bereiten könnte. Sie fühlte sich leicht und frei und grölte lautstark den Liedtext mit. Womöglich bemerkte jeder in der Bar, dass die beiden Freundinnen zu viele Cocktails getrunken hatten. Doch das machte Isabella nichts aus. Sie drehte sich übermutig um ihre eigene Achse. Als sie ins Schwanken geriet, fing der Fremde sie auf. Isabella strahlte ihn an. Er war ohne Frage ein Gentleman. Dankbar schmiegte sie sich an ihn.
    Immer wieder musterte sie sein Gesicht. Sie kniff die Augen leicht zusammen, da die bunten, flackernden Lichter sie allmählich zu schmerzen begannen. Der Alkohol tat sein übriges dazu. Schließlich gewann Isabella den Eindruck, die Gesichtskonturen des Blonden würden sich tatsächlich verändern. Sie wurden kantiger, härter. Eine vornehme Kühle umschmeichelte seine hohen Wangen. Sein Haar wirkte mit einem mal viel heller und länger.
    Er war es.
    Isabella öffnete die Lippen und wollte den Namen des Vampirs formen. Erneut fiel ihr auf, dass sie diesen nicht kannte. Enttäuscht starrte sie den Mann an. Sie war betrunken in einer Bar, die sie nicht kannte, mit Männern, die sie nicht kannte. Selbst ihre sonst so vernünftige Freundin Louisa schien eine andere Identität angenommen zu haben. Enger hätte diese sich kaum noch an ihren Tanzpartner schmiegen können. Louisas Oberteil war unanständig verrutscht, ihre Schminke verschmiert, und obendrein lallte sie unverständliche Worte.
    Isabella wollte auf der Stelle anfangen zu schreien.
    Warum kannte sie den Namen dieses Vampirs nur nicht?
    „Pascal“, wisperte es in ihrem Kopf.
    Sie zuckte zusammen. Etwas Ungewöhnliches hatte sich da gerade in ihren Gedanken ausgebreitet.
    Draußen am Fenster stand Pascal und rieb sich die Schläfen. Entgegen aller Grundsätze hatte er sich in Isabellas Kopf eingeschlichen. Nun sah sie sich irritiert um, versuchte den Ursprung der fremden Macht zu lokalisieren. Aber sie war zu betrunken, um tatsächlich zu bemerken, was um sie herum geschah.
    Pascal trickste ihre Gedanken aus. Er machte sie glauben, die Ursache ihrer Empfindungen lag tatsächlich im Alkohol.
    Isabella wurde schwindelig. Ihr Kopf begann unerträglich zu dröhnen. Die Reggae-Band tönte nicht mehr nur aus den Lautsprecherboxen, sondern breitete sich auf unangenehme Weise in ihrem Bewusstsein aus. Sie warf einen Blick auf ihre Armbanduhr. Die Zeiger verschwammen jedoch vor ihren Augen. Es dauerte einen Moment, ehe sie in der Lage war, die Zeit abzulesen.
    Kurz nach vier Uhr am Morgen.
    Konnte das tatsächlich sein? Hielten sie sich schon so lange in der Bar auf?
    Sie zog Louisa am Ärmel. Die Freundin stolperte. Lachend hielten sich die beiden Freundinnen aneinander fest. Obwohl Isabella allmählich die Nase voll hatte, konnte auch sie einfach nicht mehr ernst bleiben.
    „Ich muss ins Bett“, sagte sie nur.
    „Ohhh…“ Louisa zog eine Schnute. „Is doch grad so lustig. Guck mal, der Typ da, ich glaub, der is scharf auf dich.“ Sie gackerte wie ein Huhn.
    Isabella verdrehte die Augen. „Ich geh jetzt.“
    „Okay, warte.“ Louisa hielt sich an ihr fest. „Ich komm mit.“
    Als die beiden Frauen torkelnd die Bar verließen, sprang eine Fledermaus von der Fensterbank in die Luft. Sie stieg nicht weit hinauf, sondern flatterte beinahe direkt über die Köpfe der Frauen hinweg.
    Isabella wurde von einem Schauder erwischt. Ohne es selbst zu wissen, nahm sie Pascals Anwesenheit wahr. Er wunderte sich über diese Tatsache. Menschen waren

Weitere Kostenlose Bücher