Blutnächte - 2
seiner diabolischen Ausstrahlung fuhr sie zusammen. Sie wollte zurückweichen, fand jedoch keine Kraft mehr und stolperte. Erneut landete sie auf ihrem Gesäß. Ein brennender Schmerz durchzuckte ihre Glieder. Dennoch warf sie sich herum. Auf dem Bauch wollte sie davonrobben, wurde aber im gleichen Augenblick an den Beinen festgehalten.
„Sie ist blond und jung. Das gefällt mir“, sagte Chantal. „Nur sehr unschuldig ist sie nicht.“
„Nein, fürwahr“, stimmte Pierre ihr zu.
Die beiden Vampire lachten.
Alice wurde über den Boden geschleift. Sie spürte, wie ihre Haut dabei aufschürfte. Die starken Hände Pierres griffen unter ihre Arme. Er richtete sie wieder auf, damit Chantals Zunge sämtliche Blutspuren von ihrem Körper lecken konnte. Als sie ihren Kopf erreichte, biss sie Alice ins Ohrläppchen.
„Du wirst deinen Zweck trotzdem erfüllen.“
Die Hände der Vampirin glitten unter die Träger ihres Minikleides. Mit einem einzigen Ruck waren sie zerfetzt. Zwei Risse zogen sich durch den Stoff, bis das Kleid gänzlich zerstört war und von Alice abfiel. Panik machte sich in ihr breit und ließ sie zittern.
„Was soll das?“, begehrte sie zu wissen. „Was habt ihr mit mir vor?“
„Spielen.“ Chantal verhöhnte sie. Mit einem Wink bedeutete sie Pierre, er solle sie zum Steinaltar hinübertragen. „Und wir werden sofort beginnen.“
Pierre hob Alice auf die Arme. Es war ganz leicht, denn sie wehrte sich nicht. Die Angst lähmte sie. Willenlos ließ sie sich auf dem Altar ablegen. Sie akzeptierte es, dass Chantal ihre Hände und Füße nacheinander nahm und mit Stricken umfesselte. Anschließend griff sie nach der Peitsche und streichelte über den Bauch ihres Opfers. Alice bekam eine Gänsehaut. Zudem schüttelte sie wieder und wieder ein Zittern, so dass selbst ihre Zähne ein Klappern verursachten.
Die Vampire amüsierten sich über diesen Anblick.
Ohne Vorwarnung schlug Chantal mit der Peitsche zu. Die Riemen knallten auf die Haut von Alice. Deren Inneres zog sich zusammen. Sie glaubte, keine anderen Gefühle mehr als Schmerz zu kennen.
„Hm, sie ist wirklich perfekt für unsere Spiele.“ Die Vampirin zeichnete mit einem Finger die roten Streifen auf der Haut ihres Opfers nach. Sie genoss jede winzige Zuckung, die ihre Berührung verursachte. Lachend suhlte sie sich in dem Leid der Sterblichen. Pierre trat hinter sie, umfasste ihre Taille und animierte sie, weiterzumachen.
„Willst du ihr Blut nicht sehen? Es riechen und davon trinken?“, fragte er, da Chantal sich Zeit ließ.
Die Vampirin drehte die Peitsche in ihren Händen. Eingehend betrachtete sie das glatte, schwarze Leder, mit dem der Stiel umspannt wurde. Sie streckte die Peitsche vor und kitzelte ihr Opfer lediglich mit dem Ende des Knaufes. Dann stellte sie sich auf die Zehenspitzen und beugte den Kopf hinunter, so dass sie Alice ins Gesicht sehen konnte.
Die Augen der Blonden weiteten sich. Angstvoll wartete sie auf das, was als nächstes geschehen würde. Chantals Mund näherte sich dem ihren. Alice wollte die Lippen aufeinanderpressen, so dass eine schmale, undurchdringbare Linie entstand. Aber die Vampirin war eine geschickte Spielerin. Mit der Zunge neckte sie ihr Opfer so lange, bis diese sich seufzend ergab und die Liebkosungen ihrer Peinigerin empfing. Alice spürte, wie sich Chantal immer weiter vortastete. Ihren Mundraum erkundete.
Als die Vampirin sich wieder aufrichtete, drehte sie sich zu Pierre herum, der ihre Spielchen stumm beobachtete.
„Ein wenig fad“, war ihr Urteil. „Aber es wird gehen.“
Pierre fühlte sich dazu aufgefordert, in seinen Hosenbund zu greifen und den goldenen Ritual-Dolch hervorzuholen. Er liebte den Glanz dieser wunderschönen Waffe. Einen flüchtigen Kuss hauchte er auf die Klinge, ehe er die Spitze auf die Kehle des Mädchens richtete. Chantal hielt ihn jedoch zurück.
„Ich habe noch eine viel bessere Idee.“ Sie wartete, bis Pierre sie ansah, um ihren Blick auf Isabella hinübergleiten zu lassen.
„Mach sie los!“, forderte Chantal ihn auf. „Sie soll mit uns spielen.“
Zum wiederholten Male legte sich ein Schatten über Isabella. Nur ein kleines Stück drehte sie den Kopf in die entsprechende Richtung. Viel mehr konnte sie ohnehin nicht ausrichten. Sie war dazu verdammt, wehrlos in ihren Ketten zu hängen. Zu ihrer Überraschung lösten sich die Fesseln um ihre Handgelenke.
Ihre Arme fielen ihr in den Schoß. Sie fühlten sich taub an – als wären sie
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