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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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foltern.«
    »›Das ist nicht mein Stil‹«, zitierte Bell aus einem populären Gedicht.
    »››Eins aus‹, rief der Schiedsrichter‹«, konterte Louis Loh selbstgefällig. »Ich kenne Ihr Casey ist am Schloß auswendig.«
    »Sie haben mir schon längst etwas verraten«, erwiderte Bell. »Sie wissen es nur nicht.«
    »Was?«
    Der hochgewachsene Detektiv schwieg. Tatsächlich hatte Louis Loh seinen Verdacht bestätigt, dass er mehr war als nur ein ordinärer Allerwelts-Tong-Gangster. Er glaubte nicht, dass der Chinese der eigentliche Spion war, aber hinter Louis Lohs Sabotageversuch auf Mare Island steckte mehr, als auf den ersten Blick zu erkennen war.
    »Sie verschaffen mir einen großen Vorteil«, sagte Loh.
    »Wie das?«
    »Indem Sie zugeben, dass Sie nicht Manns genug sind, mich zu foltern.«
    »Muss man dazu fähig sein, um bei den Hip Sing als richtiger Mann zu gelten?«
    »Was ist Hip Sing?«
    »Das werden Sie mir verraten.«
    »Wenn sich das Blatt gewendet hat«, erklärte Louis Loh, »und Sie mein Gefangener sind, werde ich Sie foltern.«
    Bell streckte sich auf dem Bett aus und schloss die Augen. Er hatte Kopfschmerzen und sah gelegentlich immer noch Schafe Purzelbäume schlagen.
    »Ich werde mit einem Wiegemesser anfangen«, begann Loh. »Mit einem Hackmesser, um genau zu sein. Scharf wie ein Rasiermesser. Zuerst nehme ich mir Ihre Nase vor ...«, fuhr Louis Loh mit der Beschreibung der Grässlichkeiten fort, die er Bell antun würde. Bell begann zu schnarchen.
    Der Detektiv schlug die Augen auf, als der Zug in Sacramento hielt. Es klopfte an der Abteiltür. Bell ließ zwei stämmige Agenten der Protection Services aus dem Sacramento- Büro eintreten. »Schaffen Sie ihn in den Gepäckwagen und fesseln Sie ihn an Händen und Füßen. Einer von Ihnen bleibt die ganze Zeit in seiner Nähe. Der andere schläft. Ich habe ein Pullmanbett für Sie reservieren lassen. Sie werden sich nicht dadurch ablenken, dass Sie mit dem Zugpersonal reden. Wenn er auch nur einen winzigen blauen Fleck oder einen Kratzer abbekommt, ziehe ich Sie zur Rechenschaft.
    Ich werde regelmäßig bei Ihnen vorbeischauen. Und immer wenn der Zug anhält, werden wir besonders wachsam sein.«
    »Bis nach New York?«
    »Wir müssen in Chicago umsteigen.«
    »Meinen Sie, dass seine Freunde versuchen werden, ihn rauszuhauen?«
    Bell suchte bei Loh nach einer Reaktion, konnte aber nichts feststellen. »Haben Sie Schrotflinten mitgebracht?«
    »Autolader, wie Sie verlangt haben. Und auch eine für Sie.«
    »Sollen sie es ruhig versuchen. Okay, Louis. Auf geht's. Ich hoffe, es gefallt Ihnen, für die nächsten fünf Tage ein Gepäckstück zu sein.«
    »Sie werden mich niemals zum Reden bringen.«
    »Wir werden schon einen Weg finden«, versprach Bell.
    Fahrkarten für einen Luxuszug, einen Anzug aus »englischem Schriftsteller-Tweed«, eine goldene Taschenuhr, teures Gepäck und einhundert Dollar waren alles, was nötig gewesen war, um den aus dem Priesterstand verstoßenen J. L. Skelton als Double für Arnold Bennett zu engagieren. Das berichtete Horace Bronson, der Chef des Büros in San Francisco, in einem Telegramm, das in Ogden auf Isaac Bell wartete. Aber auch wenn ihn die Aussicht auf eine lange Gefängnisstrafe so weit eingeschüchtert hatte, dass er redete wie ein Wasserfall, hatte Skelton nicht die geringste Ahnung, weshalb er auch dafür bezahlt worden war, so zu tun, als begleite er die beiden sogenannten Theologiestudenten.
    »Er hat auf einen ganzen Stapel Bibeln geschworen«, schrieb Bronson mit trockenem Humor, »dass er nicht wisse, weshalb er weitere einhundert Dollar dafür erhalten hat, um wieder in seinen Priesterstand zurückzukehren und eine Messe in der Kapelle auf Mare Island zu zelebrieren. Und er könne auch beim besten Willen nicht erklären, weshalb Harold Wing und Louis Loh es so hatten aussehen lassen wollen, als hätten Japaner das Munitionslager auf Marc Island gesprengt, um Schiffe der Großen Weißen Flotte lahmzulegen.« Horace Bronson glaubte ihm. Isaac Bell tat es ebenfalls. Der Spion war ein Experte darin, andere seine Drecksarbeit machen zu lassen. Genauso wie es bei Arthur Langners schweren Kanonen der Fall war: Er hielt sich meilenweit von der Explosion fern.
    Die Herkunft des Passierscheins, den Loh benutzt hatte, um sein Fuhrwerk auf die Fähre und weiter auf die Werft zu schmuggeln, hätte Sicherlich wichtige Hinweise geliefert. Aber das Dokument war zusammen mit dem Fuhrwerk und dem Lastwagen bei

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