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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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schallend.
    »Aber doch nicht so dämlich. Wie Isaac über Louis Lohs lange Reise über den Kontinent sagte. Einen Halbwüchsigen zusammenzuschlagen ergibt keinen Sinn. Die Banden meiden außerhalb ihrer Kreise jegliche Gewalt.«
    Isaac Bell sagte daraufhin: »Sie haben mir erzählt, es sei merkwürdig, dass der Iceman nach Camden gereist ist.«
    Harry nickte heftig. »Gophers verlassen ihr heimisches Gebiet niemals.«
    »Und Sie sagten, dass Gophers keine Warnungen schicken oder Rache üben, wodurch sie Gefahren von Seiten Außenstehender ausgesetzt wären. Ist es möglich, dass der Spion sie dafür bezahlt hat, sich zu rächen, wie er auch Killer dafür bezahlt hat, dass sie nach Camden reisen?«
    »Wer weiß schon, wie Spione denken?«
    »Ich kenne jemanden, der es weiß«, sagte Bell.
    Commander Abbington-Westlake kam im Schlenderschritt aus dem Harvard Club, wo er sich eine freie Ehrenmitgliedschaft ergattert hatte, und winkte gerade lässig einem Taxi. Ein rotes Darraq-Benzintaxi flitzte an einem Mann vorbei, der vor dem New York Yacht Club stand und ebenfalls nach einem Taxi winkte, und hielt vor dem beleibten Engländer an.
    »Hey, das ist mein Taxi!«
    »Offensichtlich nicht«, meinte Abbington-Westlake affektiert, während er in den Darraq einstieg. »Und jetzt schnell, Fahrer, ehe uns dieser verärgerte Segelsportler einholt.«
    Das Taxi startete. Abbington-Westlake nannte eine Adresse auf der oberen Fifth Avenue und machte es sich für die Fahrt gemütlich. An der 59th Street bog das Taxi plötzlich in den Central Park ab. Er klopfte mit dem Knauf seines Gehstocks gegen das Trennfenster.
    »Nein, nein, nein, ich bin kein dummer Tourist, mit dem Sie eine Rundfahrt durch den Park machen können. Wenn ich das gewollt hätte, hätte ich es Ihnen ausdrücklich gesagt. Kehren Sie sofort zur Fifth Avenue zurück!«
    Der Fahrer rammte den Fuß aufs Bremspedal, so dass Abbington-Westlake von seinem Sitz rutschte. Als er sich von seinem Schreck erholt hatte, blickte er in die kalten Augen eines offensichtlich wütenden Isaac Bell.
    »Ich warne Sie, Bell, ich habe Freunde, die mir jederzeit zu Hilfe kommen.«
    »Ich werde Ihnen keine wohlverdiente rechte Gerade auf die Nase verpassen, weil Sie mich an Yamamoto Kenta verraten haben, wenn Sie mir eine Frage beantworten.«
    »Waren Sie es, der Yamamoto getötet hat?«, fragte der Engländer furchtsam.
    »Er ist in Washington gestorben. Zu der Zeit war ich in New York.«
    »Haben Sie seinen Tod angeordnet?«
    »Ich gehöre nicht zu Ihrer Sorte«, sagte Bell.
    »Wie lautet Ihre Frage?«
    »Wer immer dieser Spion ist, der auf eigene Rechnung arbeitet, er handelt auf jeden Fall seltsam, finde ich. Sehen Sie sich das mal an.«
    Er zeigte Abbington-Westlake den kurzen Brief. »Das hat er bei der Leiche meines Detektivs zurückgelassen. Weshalb könnte er das getan haben?«
    Der Engländer las den Text. »Offenbar schickt er Ihnen eine Nachricht.«
    »Würden Sie so etwas tun?«
    »Mit solchen kindischen Spielchen habe ich nichts im Sinn.«
    »Würden Sie meinen Mann aus Rache töten?«
    »Rache ist ein Luxus, den man sich in meinem Gewerbe nicht leisten kann.«
    »Und als Drohung? Um mich aufzuhalten?«
    »Er hätte Sie töten sollen, dann hätte alles ein Ende gehabt.«
    »Würden Sie zu solchen Mitteln greifen?«
    Abbington-Westlake lächelte. »Ich würde empfehlen, dass erfolgreiche Spione möglichst unsichtbar sind. Idealerweise kopiert man einen geheimen Plan, anstatt ihn zu stehlen, so dass der Feind niemals erfährt, dass man sich in seinem Besitz befindet. Sollte der Tod eines Feindes unvermeidbar sein, dann sollte es so aussehen wie ein Unfall. Herabfallender Schutt auf einer Baustelle kann einen Menschen zerschmettern, ohne Verdacht zu erwecken. Ein Stich mit einer Hutnadel ins Gehirn ist ein Signal.«
    »Von der Hutnadel war in den Zeitungen niemals die Rede«, sagte Bell eisig.
    »Man kann schließlich zwischen den Zeilen lesen«, entgegnete der Engländer. »Wie ich Ihnen bereits im Knickerbocker sagte: Willkommen in der Welt der Spionage, Mr Bell. Sie haben schon eine Menge gelernt. Ihr Gefühl sagt Ihnen, dass der unabhängig agierende Spion nicht in erster Linie Spion ist.«
    »Er denkt nicht wie ein Spion«, sagte Bell. »Er denkt wie ein Gangster.«
    »Wer wäre dann besser geeignet als ein Detektiv, um einen Gangster zu fangen? Guten Tag, Sir. Darf ich Ihnen eine gute Jagd wünschen?« Er stieg aus dem Taxi und entfernte sich in Richtung Fifth

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