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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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damit einen wichtigen Durchbruch in diesem Fall erzielt hatte. Dies war der freie Spion, den Yamamoto Kenta als Gegenleistung für seine ungehinderte Flucht verraten wollte. Louis Loh hatte ihn wieder näher an ihn herangeführt.
    »Demnach arbeiten Sie für drei Herren. Die chinesische Marine. Für Ihre Tongmenghui-Widerstandsbewegung. Und für den Spion, der Sie dafür bezahlt hat, das Munitionslager auf Mare Island in die Luft zu sprengen. Wer ist dieser Mann?«
    Ein weiterer Güterzug rumpelte in Form einer schweren Geschützgranate vorbei. Die Schute mitsamt dem Turm tanzte geradezu auf den Wellen.
    »Ich weiß nicht, wer er ist.«
    »Wer ist Ihr Mittelsmann? Wer gibt Ihnen die Befehle und die Informationen?«
    »Wir haben Briefkästen. Er ließ uns Informationen, Befehle und Geld für notwendige Ausgaben mittels Briefkästen zukommen.« Loh zog den Kopf ein, als die nächste Granate einschlug. »Bitte, können wir endlich von dem Mast runtersteigen?«
    Am Horizont - im funkelnden Licht der ersten Sonnenstrahlen - richteten sich sämtliche Geschützrohre der New Hampshire auf den Gittermast. »Jetzt kommt eine Breitseite«, kündigte Bell an.
    »Sie müssen mir glauben.«
    Bell sagte: »Ich hege durchaus Sympathien für Sie, Louis. Sie haben nicht auf mich geschossen, bis ich von dem Zug abgesprungen bin.«
    Louis Loh blickte ängstlich zu dem Schlachtschiff hinüber. »Ich habe nicht Ihr Leben geschont. Ich hatte nur nicht den Mut abzudrücken.«
    »Ich bin fast bereit, Sie runterzulassen, Louis. Aber Sie haben mir nicht alles erzählt, was Sie wissen. Ich glaube nicht, dass alles mit der Post gekommen ist.«
    Louis Loh warf einen weiteren verzagten Blick auf das weiße Schlachtschiff und brach völlig zusammen. »Commodore Tommy Thompson hat uns befohlen, das Munitionslager auf Mare Island anzugreifen.«
    »Wie sind Sie mit der Gopher-Gang zusammengekommen?«
    »Der Spion hat die Hip Sing entsprechend geschmiert, damit sie zuließen, dass wir uns in ihrem Namen an Commodore Tommy Thompson heranmachten, indem wir so taten, als seien wir Mitglieder der Tong.«
    Bell reichte Louis Loh ein schneeweißes Taschentuch. »Winken Sie damit.«
    Er half Loh beim Abstieg. Als sie wieder auf der Schute standen, näherte sich ein Boot mit vor Wut rasenden Navy- Offizieren. »Wie zum Teufel sind Sie ...?«
    »Ich dachte schon, die Schießerei würde niemals aufhören. Wir haben da oben allmählich Hunger bekommen.«
    »Ich glaube nicht eine Sekunde lang, dass Commodore Tommy Thompson der Spion ist«, sagte Isaac Bell zu Joseph Van Dorn. »Aber ich würde fast darauf wetten, dass Tommy eine recht gute Vorstellung hat, wer es ist.«
    »Das würde ich ihm auch raten«, sagte Van Dorn. »Auf seinem Hoheitsgebiet eine Razzia durchzuführen kostet uns Unmengen von Geld, das an die Polizei geht, und einige sehr teure Gefälligkeiten, um Tammany Hall vom Protestieren abzuhalten.« Der hochgewachsene Detektiv und sein athletischer Boss beaufsichtigten die Vorbereitungen für die Razzia aus dem Inneren eines Marmon, der gegenüber Commodore Tommy's Saloon in der West 39th Street parkte.
    »Aber die Eisenbahnlinien werden uns lieben«, sagte Bell, und der Boss räumte ein, dass sich mehrere Eisenbahnpräsidenten bereits persönlich bei ihm dafür bedankt hatten, dass er die schlimmsten Plünderungen durch die Gopher-Gang erheblich eingeschränkt hatte. »Betrachten Sie das Ganze doch mal von der positiven Seite - nach dieser Aktion dürfte die Organisation unseres geheimnisvollen Spions um einiges geschrumpft sein.«
    »Darauf will ich mich nicht verlassen«, sagte Isaac Bell eingedenk der Explosion in der Newport Torpedo Factory, die erfolgt war, während er im Zug nach San Francisco gesessen hatte.
    Ein Dutzend Eisenbahnpolizisten führten die Razzia durch, brachen die Saloontür auf, zertrümmerten das Mobiliar, zerschmetterten Flaschen und schlugen Bierfässer ein. Schüsse fielen. Harry Warrens Leute, die mit Handschellen bereitstanden, trieben ein Dutzend Gophers in einen Gefängniswagen des Police Departments.
    »Tommy hat sich mit einer Kugel im Arm im Keller verkrochen«, lautete Harrys Meldung an Bell und Van Dorn. »Er ist allein. Vielleicht ist er jetzt vernünftig genug, um zuzuhören und zu reden.«
    Bell ging als Erster die Holztreppe in einen feuchten Keller hinunter. Tommy Thompson hing zusammengesunken auf einem Stuhl - wie ein Berg, der von einem Erdbeben zum Einsturz gebracht worden war. Eine Pistole befand sich in

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