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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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interessiert einzusammeln, was vielleicht verschüttgegangen ist, ehe es als mögliches Beweismittel ins Protokoll aufgenommen wurde. Aber die genaue Zahl - der tatsächliche Geldbetrag in ihren Taschen - liefert Ausschluss darüber, ob sie für den Mord bezahlt wurden. Dieser Betrag, über den nur wir beide uns unterhalten müssen, könnte ein wichtiger Hinweis für meine weiteren Ermittlungen sein.«
    Der Polizist aus Camden tat abermals so, als lese er in seinen Notizen. »Einer hatte acht Dollar zwanzig bei sich. Beim anderen waren es sieben Dollar, ein Dime und ein Nickel.«
    Isaac Beils Blick fiel auf das Butterflymesser in seiner Hand. Mit einer seltsam schnellen Bewegung aus dem Handgelenk erreichte er, dass die Klinge hervorschnellte. Sie funkelte wie Eis. Er schien sie eingehend zu studieren, als frage er sich, wie er sie am besten einsetzen sollte. Detective George, der seinen eigenen Überlegungen nachhing, befeuchtete mit der Zungenspitze nervös seine Lippen.
    Bell rechnete laut vor: »Ein Arbeiter verdient etwa fünfhundert Dollar im Jahr. Ein Jahresverdienst dafür, einen Mann zu töten, scheint mir ein angemessener Betrag für jemanden zu sein, der so verdorben und bereit ist, gegen Bezahlung einen Mord zu begehen. Daher würde es mir entscheidend weiterhelfen, wenn ich wüsste, ob diese beiden Mörder, die sich nicht aus dem Staub machen konnten, einen derart hohen Betrag mit sich herumtrugen.«
    Detective George atmete erleichtert auf. »Ich garantiere Ihnen, keiner der beiden hatte derart viel Geld in der Tasche.«
    Bell starrte ihn drohend an. Detective George war sichtlich froh und glücklich, nicht gelogen zu haben.
    Schließlich fragte Bell: »Haben Sie etwas dagegen, wenn ich eins dieser Messer behalte?«
    »Ich muss Sie bitten, mir das entsprechend zu quittieren - aber nicht das Messer, mit dem der Mord begangen wurde. Das brauchen wir für die Gerichtsverhandlung, falls wir diesen Mistkerl jemals schnappen sollten - was nicht sehr wahrscheinlich sein dürfte, wenn er nicht noch einmal nach Camden zurückkehrt.«
    »Er wird zurückkommen«, versprach Isaac Bell. »Und zwar in Handschellen.«

12
    »›Guts‹ Dave Kelly - dem Sie zu einem Loch im Kopf verholfen haben - und ›Blood Bucket‹ Dick Butler haben ihre Befehle von einem Obergauner namens Irv Weeks erhalten - der auch ›Iceman‹ genannt wird, wegen seiner blauen Augen, die genauso kalt sind wie sein Herz und seine Seele. Da Wecks um einiges cleverer ist, als Kelly und Butler es waren. Und nach Ihrer Schilderung, wie Weeks sich zurückgehalten und auf seine Chance gewartet hat, würde ich jede Wette eingehen, dass Wecks derjenige war, der abgehauen ist.«
    »Mit meiner Kugel in der Schulter.«
    »Der Iceman ist ein zäher Bursche. Wenn ihn die Kugel nicht umgebracht hat, dann können Sie sicher sein, dass er mit einem Güterzug nach New York zurückgekehrt ist und eine Krankenschwester oder eine Hebamme dafür bezahlt hat, sie herauszuschneiden.«
    Harry Warren, Van Dorns New Yorker Banden-Experte, war auf Beils Telefonanruf hin mit der Eisenbahn heruntergekommen und sofort zum Leichenschauhaus der Polizei von Camden gegangen, wo er die Mörder, die Bell erschossen hatte, als Angehörige der in Hell's Kitchen aktiven Gopher-Gang identifizierte. Die beiden Van-Dorn-Agenten berieten sich in einer Ecke des Bereitschaftsraums der Polizeidetektive.
    »Harry, wer könnte diese Jungs aus der Bowery auf die weite Reise nach Camden geschickt haben?«
    »Tommy Thompson, der ›Commodore‹. Er ist der Boss der Gophers.«
    »Übernimmt er auch Mordaufträge?«
    »Egal was, Tommy macht alles. Aber es gab auch nichts, was diese Kerle davon hätte abhalten können, auf eigene Rechnung zu arbeiten - solange sie Tommy seinen Anteil abtreten. Haben die Camden-Cops Geld bei den Leichen gefunden? Oder soll ich lieber fragen: Haben sie zugegeben, Geld bei den Leichen gefunden zu haben?«
    »Sie behaupten nein«, erwiderte Bell. »Ich habe eindeutig klargemacht, dass wir hinter dickeren Fischen als diebischen Cops her sind, und aus der Antwort, die ich erhalten habe, schließe ich mit einiger Sicherheit, dass die Beträge gering waren. Vielleicht sollten sie erst nach Ausführung des Auftrags bezahlt werden. Vielleicht hat ihr Boss auch den Löwenanteil für sich behalten.«
    »Ich tippe auf beides«, sagte Harry Warren. Er dachte nach. »Aber eins ist seltsam, Isaac. Diese Banden-Typen sind sehr heimatbewusst. Wie ich sagte, Tommy würde für Geld

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