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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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seid nur halbe Portionen, aber dafür zu zweit. Dann zeigt mal, was ihr könnt.«
    Sie waren ganz sicher keine halben Portionen, obgleich MacDonald ihnen an Gewicht deutlich überlegen war, aber sie bewegten sich selbstsicher und benutzten die Hände geschickt als Deckung. Und als sie angriffen, war deutlich zu erkennen, dass sie nicht das erste Mal ein Team bildeten. Bell schätzte sie als talentierte Straßenkämpfer ein, zähe Burschen aus den Slums, die sich wahrscheinlich in die oberen Ränge einer Gang geprügelt hatten. Mittlerweile gestandene Gangster, waren sie offenbar losgezogen, um Streit zu suchen. Bell rückte näher an den Boxring heran - für den Fall, dass die Dinge außer Kontrolle gerieten.
    Während sie wüste Flüche gegen Alasdair MacDonald ausstießen, griffen sie ihn gleichzeitig von beiden Seiten an. Die Bösartigkeit ihrer Beleidigungen brachte den Schotten offensichtlich in Rage. Mit gerötetem Gesicht täuschte er einen Rückzug vor, der seine Gegner in einen mächtigen linken Haken und eine vernichtende rechte Gerade hinein lockte. Ein Gangster stolperte rückwärts, während Blut aus seiner Nase schoss. Der andere krümmte sich und hielt sich das Ohr.
    Hinter Alasdair MacDonald sah Bell plötzlich Stahl aufblitzen.

11
    Isaac Bell zog in einer blitzschnellen Bewegung den doppelläufigen, zweischüssigen Derringer aus seinem Hut und feuerte auf den dritten Gangster, der Alasdair MacDonald ein Messer in den Rücken stoßen wollte. Die Entfernung war gering, beinahe auf Tuchfühlung. Das schwere Kaliber-.44-Projektil stoppte den Mann abrupt, und das Messer rutschte ihm aus der Hand. Doch während der Schusslärm die Gäste eilig in Deckung gehen ließ, rammte der Dandy mit der blutigen Nase dem Schotten ein anderes Messer in den Bauch.
    MacDonald riss Mund und Augen auf, als könnte er nicht fassen, dass ein freundschaftlicher Faustkampf offenbar ein tödliches Ende nimmt.
    Isaac Bell erkannte, dass er Zeuge eines planmäßig inszenierten Mordversuchs war. Ein flüchtender Gaffer versperrte ihm die Sieht. Bell stieß ihn aus dem Weg und feuerte abermals. Über der von MacDonald blutig geschlagenen Nase klaffte zwischen den Augen in der Stirn des Messerhelden plötzlich ein rotes Loch. Das Messer fiel wenige Zentimeter von Alasdair MacDonalds Gürtel entfernt zu Boden.
    Bells Derringer war leer geschossen.
    Der dritte Mann des Mörder-Trios, der sich auf dem Fußboden gewälzt hatte, kam plötzlich mit einer Lässigkeit hinter MacDonald hoch, die zeigte, dass er durch den Treffer auf sein Ohr weder angeschlagen war noch gebremst wurde.
    Ein Messer mit langer Klinge sprang in seiner Hand auf. Bell holte bereits die halbautomatische Browning No. 2 unter seinem Mantel hervor. Der Mörder zielte mit dem Messer auf MacDonalds Rücken. Während er die Pistole dicht an seinen Körper presste, um sie vor den flüchtenden Männern abzuschirmen, drückte Bell ab. Er wusste, dass er den Mörder mit einem Schuss in den Kopf gestoppt hätte. Aber jemand prallte genau in dem Moment gegen ihn, als er abdrückte.
    Der Schuss ging nicht allzu weit daneben. Die Kugel durchschlug die rechte Schulter des Dandys. Aber die Treffgenauigkeit der Browning kostete ihn einiges an Durchschlagskraft, und außerdem war der Mörder Linkshänder. Obgleich ihn das Projektil vom Kaliber .380 ins Taumeln brachte, war der Schwung auf Seiten des Mörders, und so schaffte er es, die Klinge in Alasdair MacDonalds breiten Rücken zu bohren.
    MacDonalds Miene zeigte noch immer Erstaunen. Er sah Bell an, während dieser ihn mit den Armen auffing. »Sie haben versucht, mich zu töten«, wunderte sich der Schotte.
    Bell bettete den schweren Körper auf den Fußboden und kniete sich neben ihn. »Wir brauchen einen Arzt!«, rief er. »Ruft einen Krankenwagen!«
    »Mein Freund ...«
    »Nicht reden«, sagte Bell.
    Das Blut breitete sich rasend schnell aus, so dass das Sägemehl darauf schwamm, anstatt es aufzusaugen.
    »Geben Sie mir die Hand, Isaac.«
    Bell ergriff seine mächtige Pranke.
    »Bitte, geben Sie mir Ihre Hand.«
    »Ich hab sie, Alasdair - ruft einen Arzt!«
    Angelo Del Rossi sank neben ihnen auf die Knie. »Der Doktor ist unterwegs. Er ist gut. Sie kommen wieder auf die Beine, Professor. Nicht wahr, Bell?«
    »Ja«, log Bell.
    MacDonalds Griff um Beils Hand verkrampfte sich, und der Schotte flüsterte etwas, das Bell nicht verstehen konnte. Er beugte sich tiefer hinab. »Was haben Sie gesagt, Alasdair?«
    »Hören

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