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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Sie.«
    »Ich kann Sie nicht verstehen.«
    Aber der große Schotte sagte nichts. Bell flüsterte in sein Ohr: »Sie hatten es auf Sie abgesehen, Alasdair. Weshalb?«
    MacDonald schlug die Augen auf. Sie weiteten sich, als er anscheinend plötzlich begriff, und er flüsterte: »Hull 44.«
    »Was?«
    MacDonald schloss die Augen, als schliefe er ein.
    »Ich bin Arzt. Machen Sie Platz.«
    Bell rückte zur Seite. Der Arzt, jugendlich, forsch und offenbar kompetent, fühlte MacDonald den Puls. »Ein Herzschlag wie eine Bahnhofsuhr. Der Krankenwagen ist schon unterwegs hierher. Ein paar Männer sollten mir helfen, ihn nach draußen zu tragen.«
    »Ich tue das.«
    »Er wiegt zweihundert Pfund.«
    »Gehen Sie aus dem Weg.«
    Isaac Bell nahm den gefallenen Boxer auf die Arme, richtete sich auf und trug MacDonald durch die Tür auf den Gehsteig hinaus, wo er ihn auf den Armen behielt, während sie auf den Krankenwagen warteten. Angehörige der Polizei von Camden drängten die Schaulustigen zurück. Ein Polizeidetektiv wollte Beils Namen wissen.
    »Isaac Bell. Van-Dorn-Agent.«
    »Hervorragende Schüsse da drin, Mr Bell.«
    »Kannten Sie die Toten?«
    »Habe sie nie zuvor gesehen.«
    »Kamen sie von außerhalb? Aus Philadelphia?«
    »Sie hatten Zugfahrkarten aus New York in den Taschen. Wollen Sie mir nicht verraten, was Sie mit der Angelegenheit zu tun haben?«
    »Ich erzähle Ihnen alles, was ich weiß - viel ist es nicht. Aber erst, nachdem ich diesen Mann hier ins Krankenhaus gebracht habe.«
    »Ich erwarte Sie im Präsidium. Sagen Sie dem Sergeant am Empfang, dass Sie zu Barney George wollen.«
    Ein für den Krankentransport umgebauter neuer Ford Modell T stoppte vor der Tanzhalle. Während Bell den Boxer hineinlegte, drückte MacDonald abermals seine Hand. Bell stieg zusammen mit dem Arzt zu ihm in den Wagen und begleitete ihn ins Krankenhaus. Während sich ein Chirurg im Operationssaal um den Schotten kümmerte, telefonierte Bell mit New York und gab Befehl, John Scully, der Farley Kent, den Schiffsrumpf-Konstrukteur, bewachte, zu warnen und Agenten zur Naval Torpedo Station in Newport zu schicken, um Ron Wheeler zu beschützen.
    Drei Männer, die maßgeblich am amerikanischen Dreadnought Programm beteiligt waren, waren bereits tot, und ein vierter befand sich an der Schwelle zum Jenseits. Aber wenn er den Anschlag auf Alasdair MacDonald nicht mit eigenen Augen beobachtet hätte, wäre der Vorfall Sicherlich nur als unglücklicher Ausgang einer Wirtshausschlägerei betrachtet worden und nicht als gezielter Mordversuch. Es lag durchaus im Bereich des Möglichen, dass Langner ermordet worden war. Wenn nun die Explosion in Bethlehem, von der MacDonald ihm erzählt hatte, gar kein Unfall gewesen war? Und war der Kletterunfall in Westchester möglicherweise ebenfalls ein geplanter Mord?
    Bell saß die ganze Nacht bis zum frühen Morgen am Bett des Mannes.
    Plötzlich, gegen Mittag, füllte Alasdair MacDonald seine mächtige Brust mit einem tiefen zitternden Atemzug und ließ dann die Luft langsam ausströmen. Bell rief nach dem Arzt. Aber er wusste, dass es hoffnungslos war. Traurig und zornig zugleich begab sich Bell ins Polizeipräsidium von Camden und schilderte Detective George seine Rolle bei dem fehlgeschlagenen Versuch, den Mordanschlag zu vereiteln.
    »Haben Sie eins der Messer Sieherstellen können?«, fragte Bell, nachdem er seinen Bericht beendet hatte.
    »Sogar alle drei.« George legte sie vor Bell auf den Tisch. Das getrocknete Blut Alasdair MacDonalds klebte noch an der Klinge, die ihn getötet hatte. »Sieht sehr seltsam aus, nicht wahr?«
    Bell griff nach einem der beiden Messer, die nicht mit Blut beschmiert waren, und inspizierte es eingehend. »Das ist ein Butterflymesser.«
    »Ein was?«
    »Ein deutsches Klappmesser, das einem Balisong-Butterflymesser nachempfunden wurde. So etwas findet man außerhalb der Philippinen nur selten.«
    »Das will ich meinen. Ich habe so eins noch nie gesehen. Deutsch, sagten Sie?«
    Bell zeigte ihm das Herstelleremblem auf dem Erl der Klinge. »Böntgen und Sabin aus Solingen. Die Frage ist, woher hatten sie die Messer ...?« Er sah den Detektiv gespannt an. »Wie viel Geld haben Sie in den Taschen der toten Männer gefunden?«
    Detective George wich seinem Blick aus. Dann blätterte er umständlich in seinen handgeschriebenen Notizen. »Oh, ja, da ist es - weniger als zehn Dollar bei jedem.«
    Die Augen eisig, die Stimme klirrend, sagte Bell: »Ich bin nicht daran

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