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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Hochtouren. »Was ist los?«
    Tommy trat ihm ins Gesicht. »Du hast Bell nicht getötet«, brüllte er. »Dieses Telefon verrät mir, dass Bell in diesem Augenblick jeden, der in dem Club arbeitet, mit Fragen löchert.«
    »Was?«
    »Das Telefon sagt, dass der Van-Dorn-Typ am Leben ist. Du hast ihn nicht aus dem Weg geschafft.«
    Iceman Weeks zog die Pistole, die er dem Hausdetektiv des Cumberland abgenommen hatte. Tommys Leibwächter stellte sich jedoch auf seine Hand und nahm sie ihm ab.
    Der Geschäftsführer des Yale Club weckte das gesamte Personal und ließ es in der großen Küche in der obersten Etage antreten. Sie kannten Isaac Bell als regelmäßigen Gast, der sich an ihre Namen erinnerte und sich großzügig zeigte, wenn zu Weihnachten die Regel, keine Trinkgelder anzunehmen, vorübergehend aufgehoben wurde. Sie alle, Manager, Concierge, Barkeeper, Zimmermädchen, Hausdiener und Empfangschef, wollten helfen, als Bell fragte: »Woher kam der Schrankkoffer, der vor meinem Zimmer im dritten Stock stand?«
    Diese Frage konnte niemand beantworten. Er war noch nicht dort gewesen, als die Tagesschicht um achtzehn Uhr geendet hatte. Ein Kellner der Spätschicht hatte ihn bemerkt, als er um zwanzig Uhr eine Zimmerservice-Bestellung ausführte. Der Liftführer des Lastenaufzugs hatte ihn zwar nicht gesehen, gab allerdings an, zwischen achtzehn und zwanzig Uhr zu Abend gegessen zu haben. Dann erschien Matthew, der am Eingang geblieben war, nachdem sich Bell unter vier Augen mit ihm unterhalten hatte, und meldete: »Mr Bell, die neue Waschfrau - ich habe sie auf der anderen Straßenseite gesehen. Sie weinte.«
    Bell wandte sich an die Concierge. »Mrs Pierce, wer ist diese Waschfrau?«
    »Sie ist neu. Ein junges Mädchen - Jenny Sullivan. Sie wohnt noch nicht im Haus.«
    »Matthew, können Sie sie mal hereinholen?«
    Jenny Sullivan war zierlich, hatte dunkles Haar und zitterte vor Angst. Bell sagte: »Setzen Sie sich, Miss.«
    Sie blieb stehen. »Ich wollte nichts Böses.«
    »Haben Sie keine Angst, Sie sollen ...« Er streckte die Hand aus, um in einer beruhigenden Geste ihren Arm zu tätscheln. Jenny stieß einen leisen Schmerzensschrei aus und wich zurück.
    »Was ist?«, fragte Bell. »Tut mir leid, ich wollte Ihnen nicht wehtun ... Mrs Pierce, könnten Sie bitte mal nach Jenny schauen?«
    Die freundliche Hauswirtschafterin führte Jenny weg und sprach leise mit ihr.
    »Ich denke, Sie können alle wieder zu Bett gehen«, entschied Bell. »Gute Nacht zusammen. Vielen Dank für Ihre Hilfe.«
    Als Mrs Pierce zurückkam, hatte sie Tränen in den Augen. »Das Mädchen ist von den Schultern bis zu den Knien grün und blau geschlagen worden.«
    »Hat sie gesagt, wer es getan hat?«
    »Ein Mann namens Weeks.«
    »Vielen Dank, Mrs Pierce. Bringen Sie die Frau ins Krankenhaus - nein, nicht in dem Viertel, in dem sie wohnt, sondern am besten in der Innenstadt. Ich übernehme sämtliche Kosten. Es soll an nichts gespart werden. Hier ist Bargeld für die dringendsten Ausgaben.« Bell drückte der Concierge ein paar Geldscheine in die Hand und suchte eilig sein Zimmer auf.
    Schnell und sorgfältig reinigte er seine Browning und ersetzte die verbrauchte Patrone. Dann fragte er sich erneut, ob eine schwerere Pistole Weeks gestoppt hätte, ehe er Alasdair MacDonald erstechen konnte, und holte seinen Colt .45 Automatic aus dem Safe. Er überprüfte die Patronen in seinem Derringer und setzte den Hut auf. Er verstaute den Colt und Reservemunition für beide Waffen in seiner Manteltasche und stürmte dann die Treppe hinunter.
    Matthew zuckte vor seinem Gesichtsausdruck erschrocken zurück. »Sind Sie okay, Mr Bell?«
    »Ich nehme nicht an, dass Sie diesen Laden besuchen, Matthew, aber kennen Sie die Adresse von Commodore Tommys Saloon?«
    »Ich glaube, er befindet sich weit draußen hinter der West 39th Street, fast am Fluss. Aber wenn ich ›den Ladern besuchte«, fügte er warnend hinzu, »würde ich nicht allein hingehen.«

21
    Isaac Bell kam aus dem Yale Club regelrecht herausgeschossen. Männer, die ihn kommen sahen, machten rechtzeitig Platz. Er überquerte die Sixth und die Seventh Avenue, ignorierte das blökende Hupen der Automobile und wandte sich auf der Eighth Avenue in Richtung Innenstadt. Auf dem nahezu verlassenen Bürgersteig beschleunigte er seine Schritte, konnte damit jedoch die rasende Wut in seinem Kopf, die seinen Blick trübte, nicht mindern. Als er in die West 39th Street einbog, rannte er los.
    Ein

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