Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
Vom Netzwerk:
stärkste Marine der Welt aufgebaut, ohne ihre Rivalen genau im Auge zu behalten. Wenn ich mir Abbington-Westlake Erfolge über die Franzosen ansehe, möchte ich geradezu wetten, dass sie darin ziemlich gut sind.«
    »Aber Sie haben den Japaner auf frischer Tat ertappt. Haben Sie schon daran gedacht, Yamamoto Kenta jetzt gleich aus dem Verkehr zu ziehen?«
    »Ehe er flüchten oder weiteren Schaden anrichten kann? Natürlich! Aber wie sollen wir dann herausbekommen, mit wem er sonst noch in Verbindung steht?«
    »Meinen Sie, er hat Partner?«
    »Vielleicht Partner. Vielleicht Handlanger. Vielleicht so etwas wie einen Boss.« Bell schüttelte den Kopf. »Was mir Sorgen macht, ist das, was wir nicht wissen. Angenommen, Yamamoto Kenta ist wirklich der Spion, für den wir ihn halten. Wie hat er diesen Deutschen dazu gebracht, die Michigan zu sabotieren? Wie konnte er ihn oder irgendeinen anderen Deutschen dazu bewegen, bei Bethlehem Steel zuzuschlagen? Den Angaben des Smithsonian Institute zufolge wissen wir, dass er an dem Tag in Washington war, als dieser arme junge Mann an der Felswand abgestürzt ist. Wen hat Yamamoto Kenta vorgeschickt, um ihm den tödlichen Stoß zu versetzen? Wen hat er nach Newport in Marsch gesetzt, der Wheeler beinahe in seiner Hütte erwischt hat?«
    »Ich nehme an, Wheeler wohnt jetzt einigermaßen sicher in den Baracken der Torpedostation?«
    »Nur ungern. Und seine Freundinnen schreien Zeter und Mordio. Die Liste geht endlos weiter, Joe. Wir müssen die Verbindungen aufdecken. Wie ist es dazu gekommen, dass sich Yamamoto Kenta mit einem Gangster wie Weeks in Hell's Kitchen verbündet hat?«
    »Er hat ihn sich von Commodore Tommy Thompson ausgeliehen.«
    »Wenn ja, wie lässt sich erklären, dass sich ein japanischer Spion mit dem Boss der Gophers zusammentut? Das wissen wir nicht.«
    »Offensichtlich wussten Sie aber genug, um in seinem Saloon herumzuballern«, stellte Van Dorn fest.
    »Ich wurde provoziert«, meinte Bell ungerührt. »Aber Sie erkennen, worauf ich hinauswill. Von wem wissen wir zurzeit noch gar nichts?«
    »Ich verstehe. Es gefällt mir nicht. Aber ich sehe durchaus, was Sie meinen.« Van Dorn schüttelte seinen markanten Schädel, strich über seinen roten Backenbart und massierte dann seine klassisch römische Nase. Schließlich belohnte der Gründer der Detektei seinen Chefermittler mit dem Anflug eines Lächelns. »Jetzt wollen Sie sich also mit dem Britischen Weltreich anlegen, nicht wahr?«
    »Nicht mit dem ganzen Weltreich«, erwiderte Bell grinsend. »Ich fange mit der Royal Navy an.«
    »Nach was suchen Sie?«
    »Nach einem Schwachpunkt.«
    Joseph Van Dorns halb verschleierte Augen funkelten plötzlich von erwachendem Interesse. »Nach einem Punkt, wo Sie einen Hebel ansetzen können.«
    »Yamamoto Kenta und seine Bande mögen sich als Spione bezeichnen, Joe. Aber sie verhalten sich und handeln wie ordinäre Kriminelle. Und wie wir die festnageln, das wissen wir doch.«
    »Na schön. Dann machen Sie sich an die Arbeit!«
    Isaac Bell begab sich sofort zur Brooklyn Bridge und traf dort auf dem Fußgängerweg Scudder Smith. Es war ein heller, sonniger Morgen, und Smith hatte sich als Aussichtspunkt die relative Dunkelheit des Schattens ausgesucht, der vom Brückenpfeiler auf der Manhattan-Seite erzeugt wurde. Smith war einer der besten Van-Dorn-Beschatter in der New Yorker Filiale. Als ehemaliger Zeitungsreporter, der - je nachdem, wer die Geschichte erzählte - gefeuert worden war, weil er die Wahrheit geschrieben oder zu sehr ausgeschmückt hatte oder weil er gelegentlich schon vor der Mittagsstunde betrunken war, kannte er jeden Bezirk in der Stadt wie seine Westentasche. Er reichte Bell sein Fernglas.
    »Sie wandern ständig auf der Brücke auf und ab und tun so, als würden sie ein Erinnerungsfoto nach dem anderen schießen. Dabei sind ihre Brownies ständig nach unten auf das Werftgelände gerichtet. Und ich glaube auch nicht, dass es echte Brownies sind, mit denen sie fotografieren. Ich vermute, dass in den Gehäusen etwas steckt, das bessere Linsen besitzt. Der große rundliche Bursche ist Abbington-West-lake. Und diese sensationell gut aussehende Frau ist seine bessere Hälfte, Lady Fiona.«
    »Ich hab sie auch schon mal gesehen. Und wer ist der kleine Kerl in ihrer Begleitung?«
    »Peter Sutherland, ein englischer Armeemajor im Ruhestand. Er behauptet, auf der Durchreise nach Kanada zu sein, um sich die Ölfelder anzusehen.«
    Der ungewöhnlich kalte

Weitere Kostenlose Bücher