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Blutnetz

Blutnetz

Titel: Blutnetz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Justin Scott
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Bedrohung gewesen. Aber aus der heutigen erfolgreichen Vereitelung eines wohldurchdachten Plans zur Zerstörung der Michigan ergab sich die zwingende Notwendigkeit, dass etwas gegen sie unternommen werden musste. Seiner Attacke auf die Große Weiße Flotte durfte nichts in die Quere kommen.
    Als der Zug in Jersey City eintraf, folgte er Bell und seiner Verlobten aus dem Exchange Place Terminal und beobachtete, wie sie mit dem roten Locomobile wegfuhren, das ein Angestellter der Garage mit laufendem Motor für sie bereitgestellt hatte. Er kehrte ins Bahnhofsgebäude zurück, eilte zur Anlegestelle der Fähre hinüber, setzte mit der St. Louis der Pennsylvania Railroad zur Cortlandt Street über, ging ein paar Schritte nach Greenwich und stieg dann in die Ninth Avenue El. In Hell's Kitchen verließ er sie wieder und begab sich zu Commodore Tommy's Saloon, wo sich Tommy gewöhnlich lieber aufhielt als in seinen eleganten neuen Läden in der Stadt.
    »Brian O'Shay!«, begrüßte ihn der Boss überschwänglich. »Einen Highball?«
    »Was weißt du über die Van Dorns?«
    »Diese Laus Harry Warren und seine Jungs schnüffeln überall herum, ganz so, wie ich es dir prophezeit hatte.«
    »Es wird allmählich Zeit, dass du ihnen ein paar aufs Maul gibst.«
    »Einen Augenblick. Die Dinge laufen doch bestens. Wer braucht jetzt noch einen Krieg mit den Van Dorns?«
    »Bestens?«, fragte O'Shay spöttisch. »Wie bestens ? Indem du darauf wartest, dass dich die Eisenbahner von der Eleventh Avenue vertreiben?«
    »Das habe ich kommen sehen«, erwiderte Tommy, hakte die Daumen in die Ärmellöcher seiner Weste und sah wie ein erfolgreicher Ladenbesitzer aus. »Deshalb habe ich mich mit den Hip Sing zusammengetan.«
    Brian O'Shay unterdrückte ein Grinsen. Was glaubte Tommy Thompson eigentlich, wer ihm die Hip Sing geschickt hatte?
    »Ich kann mich nicht erinnern, dass die Hip Sing dafür bekannt sind, Detektive zu lieben. Wie lange lassen es sich deine Chinesen noch gefallen, dass die Van Dorns so tun, als seien sie die Herren im Viertel?«
    »Warum musstest du das tun, Brian?«
    »Ich lasse ihnen auf diese Weise eine Nachricht zukommen.«
    »Schick ein Telegramm«, konterte Tommy und lachte. »Hey, das ist lustig: ›Schick ein Telegramm!‹ Das gefällt mir.«
    O'Shay fischte den Augenmeißel aus der Westentasche. Tommy erstarb das Lachen auf den Lippen.
    »Der Sinn der Nachricht ist, Tommy, deinem Gegner eine Vorstellung davon zu vermitteln, was du alles mit ihm tun kannst.« O'Shay hielt das löffelförmige Instrument hoch, sah, wie das Licht von den messerscharfen Kanten funkelnd reflektiert wurde, und steckte es auf seinen Daumen. Er sah Tommy an. Der Bandenboss wich dem Blick aus und schaute weg.
    »Wenn er sich vorstellt, was du tun kannst, wird er nachdenklich. Und wenn er nachdenkt, wird er langsam. Das ist die Wirkung des Nachdenkens, Tommy - lass ihn nachdenklich werden, und am Ende behältst du die Oberhand.«
    »Na schön, in Ordnung. Wir verpassen ihnen blutige Nasen, aber ich töte keine Detektive. Ich will keinen Krieg.«
    »Wer außer Harry Warren und seinen Jungs stochert hier sonst noch herum?«
    »Die Hip Sing haben einen neuen Van-Dorn-Agenten entdeckt, der in Chinatown rumschleicht.«
    »Neu? Was meinst du mit neu? Jung?«
    »Nein, nein, er ist nicht jung. Ein harter Bursche von außerhalb.« »Neu in New York also? Warum sollten sie einen Fremden in die Stadt holen? Das ergibt keinen Sinn.«
    »Fr ist ein Kumpel von diesem Mistkerl Bell.«
    »Woher weißt du das?«
    »Einer der Jungs hat sie im Brooklyn Navy Yard gesehen. Er kommt nicht aus New York. Sieht so aus, als sei er ein Spezialist, den Bell gerufen hat.«
    »Der ist es, Tommy. Behalt ihn gut im Auge.«
    »Weshalb?«
    »Ich werde Bell eine Nachricht schicken. Etwas, worüber er nachdenken kann.«
    »Ich werde nicht den Befehl geben, dass sich meine Gophers mit den Van Dorns anlegen«, wiederholte Tommy störrisch.
    »Du hast zugelassen, dass sich Weeks an Bell heranmacht«, erinnerte ihn O'Shay.
    »Das mit dem Iceman war etwas anderes. Die Van Dorns hätten es als eine persönliche Angelegenheit zwischen Weeks und Bell betrachtet.«
    Brian »Eyes« O'Shay musterte Tommy Thompson mit einem spöttischen Grinsen. »Keine Sorge - bei der Leiche lasse ich einen Zettel an ihn zurück, mit dem Hinweis: ›Das war nicht Tommy Thompsons«
    »Ach, komm schon, Brian.«
    »Ich will nur, dass du ihn beobachtest.«
    Tommy Thompson trank einen kräftigen Schluck aus

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