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Blutorangen

Blutorangen

Titel: Blutorangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Noreen Ayres
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Spritzen geklaut und ist zur Vordertür hinausgegangen. Der Besitzer hat dann alle Türschlösser, alle Türen, einfach alles, erneuert. Aber zwei Wochen später war Forrest Sinclair wieder drin. Er hat das nur zum Spaß gemacht, das sagte er seinem Verteidiger, der mir das wiederum insgeheim erzählt hat — er ist in der gleichen Kirche wie ich. Er hätte auch Personen schädigen können, aber das glaube ich nicht, der nicht. Die meisten Diebe sind Angsthasen — sie wollen nicht verletzt werden. Wenn sie eine Pistole mitnehmen würden, könnten sie am Ende selbst verletzt werden. Ich habe übrigens noch einen weiteren Grund, warum ich das denke.«
    »Und den behältst du für dich«, sagte ich.
    »Nein. Sei nicht so ungeduldig. Ich esse gerade Erdnußriegel. Meine Enkelin hat sie gestern Abend mitgebracht, sie hat nicht alle verkaufen können. Willst du ein paar Schachteln gar nicht so schlechter Ernußriegel?«
    »Ich schicke dir das Geld. Die Süßigkeiten kannst du behalten.«
    »Okay, wenn du es willst.«
    »Gary, warum sollte der Typ im Knast ihn verpfeifen wollen?«
    »Für Gefälligkeiten. Damit seine Strafe geringer ausfällt, wer weiß. Weißt du, warum Sinclair im Moment sitzt. Es ist echt witzig. Ein Drogenabhängiger trieb sich in Magic-Kingdom herum — «
    »Auf dem Wasser?«
    »Richtig. Es ging um Kleinigkeiten, kein großer Überfall oder so etwas — weißt du, sie haben die Prostituierten so gut vertrieben, daß sie sogar Narc Detail einladen können. Sie warten also auf das Signal um zuzuschlagen, und haben einen verdrahteten Polizisten im Raum. Ein Wagen hält an. Hey, wer ist das? Dieser Typ bringt den ganzen Plan durcheinander. Ein Zivilbulle auf dem Motorrad kommt herein und versucht jemanden, der sich als Sinclair herausstellt, auf die Seite zu ziehen. Sinclair fängt an, sich komisch zu benehmen und die Frau in dem Auto steigt aus und geht in die andere Richtung. Was wiederum Sinclair dazu veranlaßt, den Beamten anzuschnauzen, daß er ihm seine Verabredung vermasselt hat.«
    Gary erfreute sich an der Pause, um seinen Erdnußriegel zu essen. Dieses ganze Geschmatze hörte sich in meinem Ohr recht naß an. »Der verdrahtete Bulle im Motel«, sagte er: »zieht das Ding ganz und gar durch, wie >He, ihr Blödmänner, ihr habt nur Ärger gemacht, ihr ungeschickten Blödmänner<, und so weiter. Der Hinterhalt ist jetzt total verwässert. Jetzt bleibt nichts weiter übrig, als den Blödmann in der weißen Windjacke zu vermöbeln, der es ihnen vermasselt hat, es ist Sinclair, was sie noch nicht wissen. Und rate mal was? Seine Registrierung ist abgelaufen und sie riechen Marihuana. Sie durchsuchen das Auto und glauben, etwas entdeckt zu haben. Junge, wir haben hier einen großen Fehler gemacht. Euer System ist fehlgeschlagen. Sie fragen Sinclair, ob sie das Motelzimmer sehen können, in das er gehen wollte, das neben dem präparierten Motelzimmer liegt. >Nein<, sagt er und erzählt eine Menge Scheiße. Jetzt wissen sie mittlerweile, wer er ist, und ärgern sich maßlos. Sie holen sich einen Durchsuchungsbefehl und durchsuchen den Raum, finden etwas gutes Heroin darin und ein Kilo Haschisch. Sinclair flucht wie ein Specht. Der muß jetzt lange sitzen, und dazu braucht es keinen Mord.«
    »Er scheint wie ein wahres Multitalent zu sein. Ich persönlich kann mir ihn nicht bei einem gewöhnlichen Raubüberfall vorstellen, wenn er ein Kilo Hasch hat, du? Du weißt, was das jetzt in der Rezession wert ist?«
    »Nein. Wieviel?«
    »Vielleicht drei Mille.«
    »Wow.«
    »Hey, Gary.«
    »Was?«
    »Warum sind wir so ehrlich und so dumm?«
    »Ach, ich weiß nicht. Dumme Eltern wahrscheinlich.«
    »Warum will ihn denn irgend jemand für den Fall Dwyer haben?«
    »Ich will ihn nicht für Dwyer haben.«
    »Ich weiß, wer denn?«
    Er sagte: »Müde Bullen, die viele Dealer auf freiem Fuß sehen, okay? Polizisten, die sich auch darüber ärgern, daß sie so dumm sind wie du und ich.«
    »Kann ich Forrest Sinclair sehen?«
    »Ich kann dir alles über ihn sagen, wenn du willst. Aber ich verstehe wirklich nicht, warum du uns nicht unsere Sache machen läßt, und du dich um deinen Job kümmerst.«
    »Gary, ich kannte den Dwyer-Jungen.«
    »So? Dann finde mal für uns Beweismaterial. Das ist dein Job.«
    »Vielen herzlichen Dank, Gary.«
    »Ich bin sehr beschäftigt. Was soll ich sagen, außer, daß es nicht euer Mann ist.«
    »Ich habe gehört, daß es noch andere Verdächtige gibt.«
    »Nein. Das hätten wir gerne. Das

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