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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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erlaubt war; die flüchtige Erinnerung an Pommes frites und Sandwiches, Burger und Lammhackbraten, die vor Stunden hier serviert worden waren, der Atem der Barkeeperin, nichts entging ihrer feinen Nase. Sie stieß einen lauten Freudenruf aus - und schon befand sich die Bestie wieder hinter der Mauer, von wo Justine sie grässlich heulen hörte.
    Levantin nahm den Zeigefinger von ihrer Stirn und hob die Lider. Seine Augen waren fast goldgelb und schimmerten. Es sah nicht menschlich aus, und ergriffen musste Justine an einen Gott denken. Was auch immer Levantin war, er stammte wirklich nicht von dieser Welt. »Ich vermag Ihnen Ihren größten Wunsch zu erfüllen, Madame Chassard. Sorgen Sie nur dafür, dass Ihrer Freundin nichts geschieht und die Artefakte nicht zu früh vernichtet werden.« Justine kämpfte mit dem raschen Wechsel zwischen der Freude über die Rückkehr der Bestie und der ohnmächtigen Wut darüber, sich ihrer Kraft erneut beraubt zu fühlen. »Wenn Sie solche Macht besitzen, dass Sie mich heilen können, weswegen holen Sie sich die Artefakte nicht selbst und tun damit, was immer Sie möchten?«, keuchte sie ihn an. Im gleichen Moment wusste sie, dass dies ein Fehler gewesen war: Wesen wie Levantin durfte man niemals seine Schwäche zeigen.
    »Ich vermag vieles, aber nicht alles«, erwiderte er leichthin. »Manchmal benötigt man die Hilfe der Schwächeren, um sich noch weiter emporzuschwingen. Ihre Freundin ist wertvoll für mich und Sie sind es auch.«
    Justine musterte ihn, sein attraktives Gesicht, seinen Körper. Sie spürte seine Macht - und die alte Begierde erwachte, die sie so lange nicht mehr hatte austoben können. Wer wäre dazu besser geeignet als der rätselhafte Levantin? Das Spiel mit dem Feuer lag ihr. »Kann ich Ihnen auf Ihr Angebot antworten, sobald ich etwas versucht habe?«
    »Und das wäre?«
    Sie beugte sich zu ihm vor - und küsste ihn, lang und intensiv. Damit hatte er offensichtlich wirklich nicht gerechnet, wie sie zufrieden an dem winzigen Zucken erkannte; doch dann öffnete sich sein Mund, und seine Zunge begann überraschend sanft, mit ihrer zu spielen. Justine fühlte sich von den Gefühlen überwältigt, ein Schauder der Wollust raste durch sie hindurch. In ihrem Schritt wurde es warm, und die Leidenschaft loderte stärker denn je empor. Justine wollte ihn. Auf der Stelle.
    Sie zog den Kopf zurück. »Küssen kannst du gut, Levantin. Wie steht es mit dem Rest?« Er nahm sie bei der Hand und führte sie aus der Bar den Flur entlang, wo sich die Zimmer befanden.
     
XVIII. KAPITEL
15. November
Republik Irland, County Clare, Oakwood-Arms-Hotel, ShannonFlughafen 
    Saskia erkannte Mister Smyle sofort wieder. Zwischen seinen roten Haaren glitzerten Scherbensplitter im Licht der niederzuckenden Blitze.
    Will war aufgesprungen und gab dabei einen drohenden Laut von sich, der nicht menschlich klang; Saskia kniete noch immer vor dem Bett und regte sich nicht.
    Smyle richtete sich langsam aus seiner hockenden Position auf und bedachte sie mit einem warnenden Blick. Seine Fangzähne waren deutlich zu sehen, eine Hand hielt er erhoben, die Finger auf sie gerichtet. »Wo sind die Saiten?«
    Sie sah zum leergefegten Tisch. »Bis eben lagen sie dort. Durch Ihren Auftritt sind sie davongeweht worden.«
    Der Vampir reckte sich. »Suchen Sie sie. Ich möchte sie wiederhaben. Diese Macht gehört nicht in die Hände von Menschen.«
    »Aber in die von untoten Blutsaugern?« Saskias Mund füllte sich mit Bittermandel, die Umgebung wurde für Sekunden grau, doch dann flackerte es vor ihren Augen, und sie sah alles so wie immer. »Ich denke nicht.« Sie konzentrierte sich stärker, die Welt wurde vollkommen farblos und flach wie ein Fernsehschirm. Zu ihrer Verwunderung schrie Smyle sofort auf und tat einen Schritt zurück. Saskia war erstaunt. Der Vampir war der erste Gegner, der ihre Macht fühlte und sich vor ihr in Sicherheit bringen wollte.
    Oder wollte er nur seine Gegenwehr starten?
    Eine heftige Windböe brach in das Zimmer ein, wirbelte sämtliche losen Gegenstände umher und bildete einen Sog, der alles nach draußen riss, was nicht befestigt war. Immer wieder flog Saskia etwas ins Gesicht, sie musste zur Abwehr die Arme heben und die Augen bis auf einen schmalen Schlitz schließen.
    Smyle nutzte seine Chance: Er sprang aus dem Fenster und verschwand in der sturmgepeitschten Dunkelheit.
    Will reagierte sofort und ließ das schwere Rollo nach unten rasseln.
    Sofort legte sich der

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