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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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Sandsteinblock über der Tür erkannte er die Dämonenfratze, welche er schon auf dem Teppich in der Hamburger Villa gesehen hatte. Levantin grüßte sie mit einem Nicken, dann zog er sein Headset auf. Mit langsamen, beinahe andächtigen Bewegungen öffnete er seinen Mantel und zog seine beiden Wakizashi, japanische Kurzschwerter.
    Zwei kleine Lieferwagen hielten vor dem Haus, und die Heckklappen schwangen auf. Heraus sprangen Vermummte mit Gasmasken, Kevlarwesten und schallgedämpften Sturmgewehren. Zwei Mann sprengten die Tür mit einem eisernen Rammbock und warfen Gasgranaten ins Innere, andere schleuderten noch mehr durch die Fensterscheiben des Gebäudes. Bald darauf waberten weiße Dämpfe heraus, die sich an der regennassen Luft verflüchtigten. Die Erstürmung begann. Levantin überließ seinen Männern den Vortritt und folgte der zweiten Welle. Er hörte das unentwegte Ploppen der schallgedämpften Gewehre, sah grüne Laserzielmarker in den weißen Schwaden zucken, hörte Menschen schreien - und dröhnendes Gegenfeuer. Die andere Seite hatte ihren ersten Schrecken überwunden und schlug zurück. Aus dem Dunst taumelte einer seiner Männer und riss sich die Gasmaske vom Gesicht; an seinen Händen wuchsen tischtennisballgroße schwarze Pusteln, die Haut um Mund und Nase hatte sich schwarz verfärbt und zersetzte sich. Beluas Diener wehrten sich nicht nur mit Kugeln. Levantin wich dem Sterbenden aus, der gegen die Wand rannte und niederstürzte. Er hatte die Belualiten als schwächer eingeschätzt. Nun beeilte er sich, an die Spitze zu stoßen, und lief über Leichen hinweg; die eigenen Leute waren von Pest und Lepra zerfressen, die Feinde von Geschossen durchsiebt. Levantin hetzte weiter. Sie interessierten ihn nicht.
    Das Hauptgefecht konzentrierte sich auf eine Treppe nach unten.
    Levantin flankte über das Geländer und sprang in die Tiefe. Nach vier Metern landete er auf den Schultern eines Belualiten, der eben sein Gewehr auf ihn richten wollte, und zerdrückte ihn regelrecht unter seinen Stiefelsohlen.
    Er setzte seinen Weg durch einen schwach beleuchteten Gang fort und fand noch mehr Tote aus seiner ersten Angriffswelle. Eine Stahltür lag herausgebrochen der Länge nach auf dem Boden. In dem Raum dahinter kauerten Menschen hinter umgestürzten Tischen und richteten die Waffen auf ihn.
    Levantin wich aus und drückte sich eng an die feuchtkalte Wand, um den Schüssen kein Ziel zu bieten. Kugeln konnten ihm nicht viel anhaben, aber sie neigten dazu, ihn zu stören. Es ratterte und knatterte anhaltend, die Geschosse sausten an ihm vorbei und prasselten gegen die Treppe, wo sich der zweite Trupp einfand. Zwei von ihnen wurden getroffen und gingen zu Boden, die anderen zogen sie mit sich die Treppe wieder hinauf.
    Es gab ein dumpfes Windgeräusch, dann quoll eine Wolke aus schwarzen Sporen aus der Tür, verdrängte das helle Gas und wand sich die Treppe hinauf.
    Levantin wurde von den Pesterregern umspielt, aber sie konnten ihm nichts anhaben. Sie waren dämonischen Ursprungs und wirkungslos gegen ihn; das wussten dessen einfältige Diener jedoch nicht.
    Schon kamen die Ersten aus der Deckung. Sie hielten Gewehre und Schrotflinten in den Händen, trugen dazu aber Unterwäsche oder Schlafanzüge. Die Aktion hatte sie wirklich überrascht. Sie stutzten, als sie Levantin bemerkten, rissen dann aber sofort ihre Waffen hoch. Mehr Lebenszeit gewährte er ihnen nicht.
    Unvorstellbar schnell drosch er mit den beiden japanischen Kurzschwertern um sich und schnitt sich so eine blutige Schneise durch ihre Reihen auf den Eingang zu. Jeder Hieb brachte den Tod.
    Gleich danach befand er sich in dem Raum, nahm zwei Schritte Anlauf, trat gegen den Tisch und katapultierte ihn mitsamt den zwei Menschen dahinter gegen das Mauerwerk. Die Garben, die ihn hätten treffen sollen, gingen fehl.
    Levantin sah, dass sich unmittelbar daneben ein zweiter Raum anschloss, in dem eben eine Frau mit kurzen schwarzen Haaren die Eisentür ins Schloss warf. Es klackte mehrmals. Wieder nahm er zwei Schritte Anlauf und trat gegen den Eingang. Sein Fuß hinterließ eine tiefe Delle im Metall - aber die Riegel hatten gehalten. Es gab kein Durchkommen. »Wir brauchen Semtex«, befahl er seinen Männern, die nachgerückt waren, »sofort!« Levantin ging zum Tisch und schleuderte ihn zur Seite.
    Einer der Menschen war tot, die Tischkante hatte seinen Schädel geknackt. Der andere lebte noch und richtete zitternd die Mündung seiner Waffe auf

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