Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
Vom Netzwerk:
darin herum und lachte schließlich auf. »Na also, eine Lupe.« Sie warf sie Will zu. »Vielleicht kannst du damit mehr sehen?«
    Er fing sie auf und betrachtete das Foto sorgfältig. Es zeigte einen dunklen Raum, aber die Aufnahme war verwischt. In der Mitte konnte er eine spiegelnde Glasvitrine erahnen, in der sich ein länglicher Gegenstand befand; dahinter meinte er etwas zu sehen, was wie ein Schatten aussah und doch wieder nicht. »Das ist wohl der Dämon«, murmelte er zu sich selbst. Er erkannte viele seltsame Symbole, die an den Wänden und auf dem Boden glühten und leuchteten. »Wie gestern«, flüsterte er.
    Justine aschte auf den Boden. »Was?«
    »Das hier, die leuchtenden Zeichen! Wie in der Partynacht«, erklärte er aufgeregt. »Und die wir nicht gesehen haben, als wir zu dritt drinnen standen«, ergänzte Saskia. »Das ist doch schon mal ein Anfang. Vielleicht ist es eine alte Schrift?«
    Justine warf einen Blick über seine Schulter. »Man sieht nicht genug«, befand sie. »Ich habe einen Freund, der das mit einem Computer aufarbeiten kann«, sagte Will. »Wir müssen uns ein Internetcafe suchen, wo wir die Sachen scannen und per Mail verschicken können.«
    »Gute Idee. Ich leite die Scans dann auch an Freunde von mir eiter. Niemand kennt sich so gut mit alten Schriften und so einem Kram aus wie sie.«
    Saskia sah sie an. »In die Hölle? Ich wusste nicht, dass der Teufel einen Account besitzt [email protected]
    Justine legte den Kopf in den Nacken und lachte schallend. »Ausgezeichnet, Saskia! Der war gut. Du lernst dazu.«
    Will grinste ebenfalls und spürte, dass ein Teil der Anspannung von ihnen wich. »Dann sollten wir uns gleich auf den Weg machen.« Sein Handy klingelte, die Rufnummer war unterdrückt. Nach kurzem Zögern ging er ran. »Gul?«
    »Hallo, Herr Gul«, sagte eine bekannte Frauenstimme. »Wie geht es Ihnen? Sie haben das Morden in der Villa glücklicherweise überlebt.«
    »Frau Hansen ... oder wie immer Sie heißen mögen«, sagte er verdutzt. »Mit Ihnen habe ich nicht mehr gerechnet.«
    »Sehen Sie?«, gab sie lachend zurück. »Sie werden sich denken können, weshalb ich bei Ihnen durchklingle. Zum einen wollte ich mich persönlich bei Ihnen entschuldigen. Es gab ein Missverständnis in der Kommunikation zwischen mir und den Männern, die Sie so unschön überfallen haben. Wir kommen für die Renovierungskosten des India auf.«
    Will wusste nicht, wie er darauf reagieren sollte. »Nun, also ... ja, das ist aber auch das Mindeste.«
    »Und Sie, Herr Gul, haben Sie auch das Mindeste für mich getan? Vielleicht möchte Ihr Chef das Anwesen jetzt verkaufen?«
    Will fielen spontan extrem viele Schimpfworte ein, aber er stoppte sie, ehe sie ihm über die Lippen kamen. Er wollte herausfinden, wie ihre Reaktion ausfiel, wenn sie die jüngsten Neuigkeiten vernahm. »Möglicherweise befindet sich das Haus nicht mehr in dem Zustand, den Sie sich erhoffen.« »Die Spuren der Polizei und das Blut stören meinen Kunden nicht.«
    »Das freut mich. Ich lasse die Kammer jedoch auch gern säubern«, fügte er unschuldig hinzu und presste das Handy fest ans Ohr, um jeden Atemzug zu hören. Saskia und Justine sahen neugierig zu ihm hinüber, und er stellte auf Lautsprecher, damit sie die Unterhaltung verfolgen konnten.
    »Kammer, Herr Gul?«, fragte Hansen scheinheilig. »Welche Kammer meinen Sie?« »Die hinter der alten Eichentür mit den Zeichen darauf.«
    »Sie ist offen?«
    Er grinste. Also hatte sie davon gewusst. »Jawohl, Frau Hansen. Seit jener Nacht. Man könnte fast meinen, der Mörder habe sich dort herausgeschlichen.« Will interpretierte ihr Schweigen als Bestürzung. »Sind wir dennoch im Geschäft?«
    »Sicher.« Hansen klang gequält und aufgewühlt. »Zu einhundert Prozent.« Sie tippte auf einer Tastatur herum. »Ich schreibe meinem Kunden rasch eine Mail, um ihn in Kenntnis zu setzen. Können wir uns die Kammer ansehen? Was befand sich darin?«
    »Die Polizei ist noch bei den Ermittlungen, tut mir leid. Sie haben mich nicht hineingelassen«, log er. »Sobald die Leute weg sind, rufe ich Sie an. Diese Besichtigung wird Sie extra kosten.« »Das heißt, Sie überlassen uns die Villa für drei Wochen?«
    »Ja. Für zweihunderttausend Euro.« Nicht dass er das jemals tun würde. Er zählte innerlich bis drei, bis er den nächsten Testballon aufsteigen ließ. »Und würden Sie bitte dafür sorgen, dass Ihr Auftraggeber mir keine weiteren Einbrecher ins Haus

Weitere Kostenlose Bücher