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Blutportale

Blutportale

Titel: Blutportale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Markus Heitz
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schickt?«
    »Es tut mir leid, dass Sie Ärger mit ihnen hatten«, sagte Hansen und klang dabei überraschenderweise ehrlich. »Aber glauben Sie mir, diese Leute arbeiten nicht für meinen Auftraggeber. Haben die Einbrecher vielleicht etwas mit der geöffneten Kammer zu tun?«
    »Nein. Zu dem Zeitpunkt war sie noch verschlossen. Sie haben sich komischerweise nur auf den alten Wandtresor konzentriert.«
    Hansen lachte. »Ach ja, der alte Keepmaster. Steht in den Unterlagen.«
    »Sie haben ihn ganz elegant aufgemacht und sogar das geheime Fach darin gefunden. Stand darüber auch etwas in den Unterlagen? Dann könnte ich annehmen, dass Ihr Kunde mir die Einbrecher doch auf den Hals gehetzt hat.«
    Hansen gab einen Laut von sich, der einem unterdrückten Husten glich. »Ich kann Ihnen sagen, dass ich es nicht war.« Das Klackern endete, sie hatte die Mail anscheinend versandt. »Wann treffen wir uns?«
    Will stutzte. Sie ging über den Umstand, dass sich ein Geheimfach in dem alten Tresor befand, sehr leicht hinweg. Will ließ einen letzten Ballon fliegen. »Die Einbrecher waren allerdings schlampig. Sie haben ein paar alte Fotos und die letzten zwei Seiten von handschriftlichen Aufzeichnungen liegen lassen. Vermutlich sind sie gestört worden.«
    Justine gestikulierte, und er hielt das Mikro am Handy zu. »Bestell sie an einen öffentlichen Ort«, sagte sie. »Wir können sie uns greifen und befragen.« Will wusste nicht, ob das eine gute Idee war.
    »Nur zur Sicherheit, Herr Gul, mache ich Sie darauf aufmerksam, dass mein Kunde das Haus mit allem Inhalt sehen beziehungsweise kaufen möchte«, sagte Hansen. »Lassen Sie die Seiten und die Fotos bitte dort.«
    Will grinste. Justine und Saskia sah man an, dass sie das Gleiche dachten wie er: Also doch! »Sicher. Was soll ich auch schon damit anfangen können. Oder mein Chef. Ich muss jetzt Schluss machen, Frau Hansen.« Justine fuchtelte wieder und erinnerte ihn nachdrücklich an das Treffen. »Sagen wir, gegen achtzehn Uhr am Reesendamm? Und bringen Sie mein Geld in bar mit.«
    »Wohl eher nicht. Höchstens eine Anzahlung von einhunderttausend. Den Rest überweisen wir Ihnen, sobald wir in der Villa sind. Einverstanden?«
    »Sehr gern.« Will legte auf. »Das war doch mal etwas«, sagte er in die Runde. Justine verschränkte die Arme vor der Brust. »Wir nehmen sie uns vor, und sie schleppt uns zu ihrem Mandanten - der wird wissen, was es mit dem Dämon oder Geist auf sich hat. Das geht schneller, als dieses alte Geschreibsel zu deuten.«
    »Scheint mir auch so.« Saskia nickte ihr zu. »Aber wir sollten dennoch versuchen, die Fotos und Symbole entschlüsseln zu lassen.«
    »Suchen wir uns ein Internetcafe.« Will packte die Sachen zusammen. Sie verließen das Haus und stiegen in den Jeep; noch war niemandem aufgefallen, dass sie sich an fremdem Eigentum vergangen hatten.
    Saskia sah einen auffälligen Wagen ein paar Meter vom Haus entfernt am Bürgersteig parken und blieb stehen. Ihre Hand wanderte an den Dolchgriff. »Wartet! Das ist das Auto des Maitre!« »Der schicke Chrysler? Das Modell kenne ich gar nicht«, sagte Justine. »Ach, ich vergaß, dass auf der Erde mehr Zeit verstrichen ist.«
    Will hatte die Beifahrertür des Jeeps bereits geöffnet. »Er verfolgt dich? Warum?« Justine zwinkerte ihnen vergnügt zu. »Ich gehe ihn fragen. Bin gleich wieder da.« Sie spurtete los, quer über die Straße.
    Saskia konnte nicht anders, als ihr zu folgen. Sie wollte den Maitre mit eigenen Augen sehen und ihn stellen. Den Dolch hielt sie mit der Klinge entlang des Unterarms verborgen. Damit würde sie ihn zum Sprechen bringen: Dämonendiener oder nicht, wenn man ihn schnitt, blutete er. Keiner wusste das besser als sie.
    Als Justine den Wagen fast erreicht hatte, schwang die Fahrertür auf, und ein Chauffeur stieg aus. »Wie kann ich ...«, setzte er an.
    »Tais-toi.« Sie packte ihn blitzschnell am Kragen und versetzte ihm drei schnelle Faustschläge gegen die Nase, die knackend brach und Blut hervorsprudeln ließ. Wimmernd sackte der Mann auf den Asphalt. Saskia riss die Tür des Fonds auf.
    Eine Frau in einem weißen Pelzmantel starrte sie entsetzt an und hielt einen Mops an sich gepresst, entweder um ihn zu schützen oder ihn als lebendigen Schild zu benutzen. Neben ihr stand eine hässliche weiße Lederhandtasche mit goldenen Applikationen. »Was wollen Sie?«, keifte sie Saskia an. Die Dame bemühte sich, einen unerschrockenen Eindruck zu machen, aber die Blicke

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