Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
Vom Netzwerk:
über ihren Köpfen kreiste.
    Alessandras Körper bäumte sich unter Schmerzen auf. Ihre Augen waren plötzlich weit geöffnet, starrten durch André hindurch. Ihr Schrei erschütterte das Gewölbe. Für einen Moment kam der Gesang ins Stocken und in diesem Augenblick wusste André, dass etwas nicht stimmte. Er blickte zur Seite, schaute in das besorgte Gesicht seines Vaters, dessen dunkle Pupillen auf Alessandra gerichtet waren. Erneut erschütterte ein Schrei das Gewölbe. Der schmächtige Leib des Mädchens bewegte sich noch ein letztes Mal und sackte schließlich leblos in sich zusammen.
    Schweißgebadet erwachte André aus dem tranceartigen Zustand des Vampirschlafs. Natalie, die neben ihm lag, murmelte Worte im Schlaf. Er strich über ihr Haar, zog seine Hand sofort wieder zurück. Sein Herz hämmerte. Immer wieder sah er Alessandras leblosen Körper und dann sah er Natalie auf der Liege, regungslos, mit bleichem Gesicht.
    Mit zittrigen Händen wischte er den Schweiß von der Stirn. Nein, das durfte nicht noch einmal passieren.

25.
     
    N atalie erwachte mit einem sanften Vibrieren in ihrem Nervensystem, das ihren Körper belebte und sie an die vergangene Nacht erinnerte. Sonnenstrahlen fielen ihr ins Gesicht. Sie schloss die Augen wieder, drehte sich auf den Bauch und streckte sich. Mit einer Hand tastete sie über das Bett, doch sie fand nicht, wonach sie suchte. Widerwillig folgte ihr Körper den Anweisungen sich aufzusetzen und die Augen zu öffnen. Während sie sich nach André umsah, betrachtete sie die kunstvollen Wände und Ornamente, die Sopraporte,welche die hohe, weiße Tür des Raumes zierte. Auf seltsame Weise wirkte das Zimmer bis auf das Bett unbenutzt und steril. Sie ließ sich zurückfallen, presste ihre Nase in das Kissen und atmete den Duft der Liebe ein, der sich in den Stoff gesogen hatte. Schließlich stand sie auf, schlurfte nackt zur Tür.
    Sie hörte Andrés gedämpfte Stimme. Auf Zehenspitzen schlich sie über den kalten Boden, blickte um die Ecke des Rundbogens in den Wohnraum. André stand am Fenster und beendete gerade ein Telefongespräch. Er trug einen schwarzen Anzug und ein schwarzes Hemd. Seine Haare waren streng nach hinten gekämmt und in seinem Gesicht lag ein sonderbarer Ausdruck. Er würdigte sie keines Blickes als sie den Raum betrat.
    „Was hast du?“, fragte sie, trat von hinten an ihn heran, legte die Hände um seine Hüften und schmiegte ihren Kopf an seine Schulter.
    Wie das Bett duftete auch ihre Haut nach Liebe und sie hoffte, damit ein Lächeln auf Andrés Lippen zaubern zu können.
    „Ich sagte doch, es wird kein morgen für uns geben.“
    Kalt, beinahe grob streifte er ihre Hände ab, entfloh ihrer Umarmung. Sein Blick war hart, ohne jegliche Gefühlsregung. Schockiert suchte sie nach passenden Worten. Das beflügelnde Vibrieren erlosch, wich einem Brennen tief in ihrer Brust.
    „Hast du nicht verstanden, was ich gestern zu dir gesagt habe?“
    „Ich dachte …“
    „Was dachtest du?“, unterbrach er sie, schnitt scharf in ihr Wort. „Für diese Liebe wird es kein Happy End geben.“
    „Ich verstehe dich nicht, André.“ Natalie schüttelte den Kopf und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen. Verhielt der Mann sich immer so, wenn er mit jemandem geschlafen hatte?
    „Es gibt keine Zukunft für uns.“
    Jetzt hatte sie genug. „Ach“, zischte sie und konnte ihre Wut, die jede glückliche Erinnerung an die vergangene Nacht verdrängte, nicht länger verbergen. „Also war es wieder nur ein One Night Stand?“
    „Wenn du es so nennen willst. Es wird kein weiteres Mal mehr geben. Ich bin ein Vampir und du bist ein Mensch. Eine Verbindung zwischen uns ist unmöglich.“
    „Ist das dein letztes Wort?“
    Als er ihr mit regungslosem Blick antwortete, wandte sie sich um. Zurück im Schlafzimmer zog sie sich an. Sie hatte genug von diesem ewigen hin und her, dieser Gefühlsachterbahn, die immer wieder zum Start zurückkehrte, um die Runde von Neuem zu beginnen. Tränen der Wut liefen über ihr Gesicht. Tief in ihrem Inneren hoffte sie, dass alles nur ein böser Traum war, dass André zu ihr kam. Als sie das Zimmer verließ, schaute sie den Gang hinunter. André war nicht zu sehen. Er hatte sich weder die Mühe gemacht, ihr zu folgen, noch schien es, als würde er sie zurückhalten, wenn sie die Wohnung verließ. Verdammter Mistkerl.
    Wenn sie jedoch ehrlich zu sich selbst war, war sie es gestern abend gewesen, die ihn verführt hatte, seinem Verlangen

Weitere Kostenlose Bücher