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Blutprinz (German Edition)

Blutprinz (German Edition)

Titel: Blutprinz (German Edition)
Autoren: J.K. Brandon , Liz Brandon
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Telepathie-Ding. Praktisch, ihr braucht euch um Handykosten keine Sorgen zu machen.“
    André lächelte. „Zacharias ist entkommen, aber sie suchen ihn. Sie werden ihn erwischen.“
    „Gut“, antwortete sie. Andrés Blick folgte ihren Bewegungen mit dem Schwamm auf ihrem Körper.
    „Meinst du das mit dem ‚keinen Sex mehr’ ernst?“, fragte er.
    Sie grinste. „Strafe muss sein. Ich will nicht, dass du dich noch weiter ins Unglück stürzt.“
    André seufzte und rutschte mit dem Kopf unter Wasser.

29.
     
    A ndré überredete Tina, Natalie ein paar Tage freizugeben. Gemeinsam verbrachten sie die Tage in England, nutzten die Zeit, um im Garten und den Gemächern der Villa auszuspannen und sich London anzusehen. André nutzte jede Möglichkeit, Natalie auf das bevorstehende Ritual vorzubereiten, den Mythos Vampir aus ihrem Kopf zu vertreiben und durch Fakten zu ersetzen. Nach fünf Tagen Erholung fuhren sie mit dem Motorrad zum Londoner Flughafen und betraten eine Privatmaschine des Typs Cessna, die sie quer durch Europa nach Bratislava flog, wo das Ritual stattfinden sollte. Mit einem Gefühl der Vorfreude und Angst blickte Natalie dem großen Ereignis entgegen. André hatte sie darauf vorbereitet und dennoch folgte sie einem Weg ins Ungewisse, in ein Leben, das sie sich noch vor ein paar Monaten nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorgestellt hatte.
    Welches kleine Mädchen träumte nicht davon, eines Tages von einem Prinzen auf weißen Pferd und in strahlender Rüstung abgeholt zu werden? Auch wenn André kein Mensch, sondern ein geheimnisvolles Wesen der Nacht, war er dennoch ein Prinz.
    Die Maschine erreichte die Slowakei am frühen Abend. In einer Limousine fuhren sie vom Flughafen in die Innenstadt, vorbei an den historischen Gebäuden und Palästen, die in den letzten Sonnenstrahlen schimmerten.
    Natalie hatte erwartet, dass André sie zum Schloss bringen würde, doch stattdessen parkten sie den Wagen in einer Tiefgarage. Sie folgte André durch einen langen Tunnel, der zu einer Blechtür führte, auf der in rostroten Buchstaben
Betreten verboten
stand.
    André schloss die Tür auf. Der Tunnel war gemauert und wesentlich älter als die Tiefgarage. Die Luft roch abgestanden, aber auch nach Kerzenrauch.
    „Wir haben das alte Gewölbe lange nicht mehr betreten“, sagte André. „Gerald hat alles vorbereitet. Du wirst ihn bald kennen lernen. Er ist ein enger Freund der Familie.“
    Der unterirdische Korridor mündete in ein rundes, von Kerzenschein erhelltes Gewölbe, das von einer angenehmen Wärme erfüllt wurde. Die Farbe der ehemals bunten Bodenmosaiken und der handgeknüpften Wandteppiche war verblasst.
    In der Mitte des Raumes warteten fünf Männer und zwei Frauen, die sich um ein seltsames Möbelstück gesellten. Es war eine Art Liege, aus ebenso in die Jahre gekommenem Holz, das mit rissiger, schwarzer Lederpolsterung überzogen war. An der Stelle, wo die Unterarme liegen sollten, wurde die Polsterung und ein Teil des Holzes von einer leicht abfallenden Marmorrinne ersetzt, an dessen Ende zwei fingerdicke Löcher durch den Stein führten.
    Die Liege wirkte so vertrauenerweckend wie der Stuhl eines Gynäkologen. Die misstrauischen Blicke der umstehenden bestärkten Natalie auch nicht gerade in ihrer Entscheidung.
    Besonders die beiden Frauen, die André als Lucia Luego und Alyssa Blackrose vorstellte, beschossen Natalie mit imaginären Giftpfeilen. Nur einer der Anwesenden empfing sie mit einem versöhnlichen Lächeln. Gerald Vermont.
    Verlegen blickte Natalie in die schweigende Runde. Bis auf Alyssa Blackrose, deren Outfit an die New Yorker Gothic-Szene erinnerte, machte keiner der Anwesenden den Eindruck, ein Vampir zu sein und unterschied sich nicht wesentlich von den Menschen, die Natalie täglich traf. Selbst Alyssa Blackrose passte in das Bild der heutigen Großstädte.
    „Ihr habt Natalie Adam von der Zeremonie berichtet?“, fragte Gerald an André gewandt.
    Natalie fand die altmodische Anrede amüsant.
    „Soweit es die Zeit zuließ“, antwortete André. Natalie war überrascht über seine ebenfalls veraltete Art mit den Vampiren zu sprechen. André griff nach ihrer Hand, und führte sie zur Liege.
    Natalies Herz begann schneller zu schlagen. Auf Andrés Zeichen legte sie sich auf das Leder, berührte den kalten Marmor und atmete tief durch. Von Unsicherheit erfüllt schaute sie in die Gesichter der Versammelten, die einen Ring um die Liege bildeten. Die beiden Frauen traten aus
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