Blutrausch
sich bei dem gewaltigen Aufprall. Der Hund stürmt erneut auf den Mann zu. Eines seiner Vorderbeine ist gebrochen.
Jetzt mischt sich Papas Rottweiler ins Geschehen ein. Das Tier kommt mit seiner plötzlichen, unerwarteten Geschwindigkeit nicht recht klar und beißt sich um ein Haar selbst in den Hintern. Die Hunde umkreisen den Schläger, schnappen blindlings nach ihm. Er heult auf und Blut schießt aus seiner Nase. Sie greifen an.
Diggas Hund verbeißt sich in seiner Wade und lässt nicht locker, so heftig der Mann auch um sich tritt. Der Köter wird durchgeschüttelt wie eine Fahne im Sturm. Währenddessen nähert sich der Rotweiler von hinten, macht einen Satz durch die Luft und landet auf dem Rücken des Schlägers. Er versenkt die Zähne in seinem Fleisch, genau dort, wo die Schulter in den Nacken übergeht. Jetzt ist alles nur noch eine Frage der Zeit. Zu viel Zeit für meinen Geschmack. Es gelingt dem Schläger, Diggas Hund abzuschütteln, dann fällt er hintenüber und begräbt dabei den Rottweiler unter sich. Diggas Bestie greift erneut an, packt seinen Vorderarm, den er sich gebrochen hat, als er den Hund gegen den Zaun schleuderte. Das Vieh reißt ihm den Arm glatt ab. Es spuckt ihn aus und geht auf seine Kehle los. Das Schätzchen beißt zu, aber er packt es mit seinem verbliebenen Arm am Genick und reißt seinen Kopf herum. Der Köter liegt in Todeskrämpfen zuckend auf seiner Brust.
Inzwischen nagt und kaut der Rottweiler lustig weiter. Irgendwann ist es vorbei. Aber auch der Rottweiler ist am Ende. Wo ihm der Koalitionsschläger die Rippen gebrochen hat, ist seine Flanke eingedellt. Der Unterkiefer baumelt lose herunter. Der Hund hat ihn sich bei seiner selbstmörderischen Attacke auf das Genick des Schlägers selbst gebrochen.
Statt der schweren Hip-Hop-Beats ertönt nun R&B, und Diggas Leute entfernen sich vom Pool, um sich einen Tanzpartner zu suchen.
Papa schickt zwei seiner Männer in das Becken. Der Hund zuckt und winselt, aber immer, wenn sie sich ihm nähern, richtet er sich auf und rotzt Blut. Einer der Männer zieht eine alte Mauser aus seiner Jacke und will dem Hund eine Kugel verpassen. Aber der Köter rutscht herum und ist zu schnell, als dass er einen Schuss anbringen könnte.
Digga starrt auf den Kadaver seines eigenen Hundes.
– Verflucht. Das war ein echt feiner Hund. Verflucht.
Er sieht auf und bemerkt, was sie mit dem Rottweiler vorhaben.
– Motherfuckers! Hey! Hey!
Papas Männer blicken auf.
– Hey! So geht man nicht mit einem Champion um.
Er springt hoch, packt den oberen Rand des Zauns, stemmt sich hinauf. Während er dort oben sitzt, legt er seine Krawatte, das Jackett und sein Hemd ab und wirft die Klamotten Timberlands zu. Sein Oberkörper besteht aus sehnigen Muskelpaketen.
– Weg von dem Hund, Motherfuckers.
Er springt in das Becken. Mühelos rennt er über den glitschigen Boden auf das Tier zu. Die Männer mit den Sonnenbrillen werfen Papa einen Blick zu, und er pfeift sie zurück. Die tanzenden Pärchen versammeln sich wieder um den Käfig.
Digga nähert sich dem Hund und redet sanft auf ihn ein. Dem Tier stellen sich die Nackenhaare auf. Digga geht weiter auf ihn zu. Der Hund springt ihm direkt ins Gesicht. Digga erwischt den Hund in der Luft, und sie fallen beide zu Boden. Digga landet auf dem Rücken und hat den Hund mit beiden Händen gepackt, dessen gebrochener Unterkiefer hin und her baumelt, als er zu bellen versucht. Digga rollt sich herum, begräbt den Hund unter sich, öffnet den Mund und vergräbt seine Zähne in seinem Genick. Der Tierkörper erschlafft, als er erkennt, dass sein Rivale ihm überlegen ist. Digga dreht ihm den Kopf um und bricht ihm das Genick.
Diggas Leute sind völlig aus dem Häuschen. Papa steigt von seinem Stuhl. Digga steht vor ihm, verschmiert mit Hundeblut.
– Papa! Keine Angst. Ich schick dir gleich die Kohle von dem Weißbrot rüber.
Papa dreht sich um und geht auf den Ausgang zu. Seine Männer folgen ihm.
Ich werde um das Becken herum zu den Stufen am flachen Ende geführt. Digga hat sich seine Calvin-Klein-Hose ausgezogen und nimmt mehrere Handtücher entgegen, mit denen er sich das Blut von Haut und Mund abwischt.
– Hast du das gesehen? Pitt, hast du das gesehen?
Ich nicke.
– Abgefahrener Scheiß, oder?
Ich beobachte, wie die Kadaver aus dem Pool getragen werden.
– Ich hab auch schon mal einen verletzten Hund umgebracht. Nichts, worauf man besonders stolz sein müsste.
Die Musik spielt weiter. Es
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