Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
Vom Netzwerk:
Spritzen heraus.
    – Und das is’ wohl der Grund, warum du hier bist.
    Die Hunde werden an langen Holzstangen geführt, die an ihren Halsbändern befestigt sind. Eine winzige Menge des vyrusinfizierten Bluts wird auf die Spritzen aufgezogen. Die Hundehalter knien sich hin, während ihre Assistenten die Stangen festhalten. Ich beobachte einen der Rhinos, der die letzte Spritze mit mehreren Kubikzentimetern des Bluts füllt. Er geht auf den Schläger zu, der sich in den Armen seiner Bewacher windet und die Augen fest auf die Nadel gerichtet hat.
    Digga verpasst mir einen Stoß mit der Schulter.
    – Die Hündin da, die gescheckte, ist meine. Der Rottweiler da, der gehört Papa. Heute Nacht wollten wir sie eigentlich aufeinanderhetzen, aber als wir diesen Hurensohn da gefunden haben, dachten wir, wir improvisieren ein bisschen. Der Hund, der ihm den Rest gibt, gewinnt. Ruhm und Ehre, Mann. Wie gefällt dir mein Schätzchen?
    – Sieht gut aus.
    – Da hast du verdammt noch mal recht. Willst du auch mitwetten? Bisschen Kohle machen, wenn du schon mal hier bist?
    – Nein danke.
    – Nein danke? Glaubst wohl nicht an mein Schätzchen hier? Glaubst nicht, sie hat das Zeug dazu? Willst du mein Schätzchen schlechtmachen, Motherfucker?
    – Ich steh nicht auf Wetten.
    – Du kommst hier rauf und stehst nicht auf Wetten? Ja, da leck mich doch einer am Arsch. Zu spät, Motherfucker, jetzt bist du im verdammten Casino. Die Jungs sagen, du hättest fast einen Tausender dabei gehabt.
    Er streckt die Hände in die Luft.
    – Yo! Yo!
    Die Menge verstummt.
    – Yo! Passt mal auf! Das Weißbrot hier ist ganz heiß aufs Wetten. Will ’nen Tausender auf mein Schätzchen setzen. Wer hält dagegen?
    Papa hebt seine Zigarettenspitze.
    Digga deutet auf ihn.
    – Na also. Siehst du, Pitt, dein Tausender gegen Papa.
    Er hebt wieder die Arme.
    – Okay, Motherfuckers, die Brot-und-Spiele-Scheiße kann beginnen!
    Die Menge johlt und rüttelt am Maschendrahtzaun. Die Hunde heulen durch ihre Maulkörbe. Ein DJ fährt seine Boxen hoch, und die ganze Höhle verwandelt sich in einen einzigen, gewaltigen Subwoofer.
    Digga gibt den Männern im Becken ein Zeichen. Gleichzeitig rammen sie den Hunden die Spritzen in den Nacken. Sofort fangen die Tiere an zu zittern und entleeren ihre Eingeweide. Die Männer reißen ihnen die Maulkörbe von den Schnauzen. Der Rottweiler schnappt zu, und einer der Männer verliert einen Finger. Die Hunde knurren. Mit Schaum vor den Lefzen versuchen sie, sich durch die Holzstangen zu beißen, um den Männern an die Kehle zu gehen, die alle Mühe haben, sie festzuhalten.
    In der Nähe der Stufen jagt ein Rhino dem Koalitionsschläger die Spritze in den Nacken. Das infizierte Blut wird so schnell in seinen Körper gedrückt, dass sich neben der Einstichstelle eine Beule bildet. Der Schläger wirft den Kopf herum. Kotze schießt aus seinem Mund. Die Rhinos lassen ihn los und rennen auf die Treppe zu. Die anderen Männer zerren so lange an den Holzstangen, bis die Hunde dem zitternden Schläger direkt gegenüberstehen. Sie werfen sich einen Blick zu, lösen die Stangen und rennen auf die ausgestreckten Hände zu, die sie aus dem Becken zerren. Die Öffnung im Zaun am flachen Ende des Pools wird geschlossen. Der Kampf beginnt.
     
    Er hätte womöglich eine Chance gehabt. Hätten sie ihm das Zeug nicht gespritzt, hätte der Schläger vielleicht überlebt. Die Show, die der zuckende Spinner im Doc’s hingelegt hat, war nur ein Vorgeschmack. Ein Frischling, der ein bisschen zu viel erwischt hatte. Aber hier haben wir einen Schläger der Koalition, wohlgenährt, durchtrainiert und voll bis zur Hutkrempe mit dem heimtückischsten Stoff des Planeten. Er wirbelt seine Gliedmaßen mit solcher Wucht umher, dass seine eigenen Knochen in der Luft brechen. Die Hunde, speziell für die Arena gezüchtet, können sich gerade noch so weit an ihre Ausbildung erinnern, dass sie sich auf den Mann vor ihnen konzentrieren.
    Sie springen wie durchgeknallte Zecken herum. Das Vyrus stellt irgendetwas Unaussprechliches mit ihren Körpern an. Es beschleunigt ihren Stoffwechsel und verstärkt ihre Muskelkraft. Der Schläger taumelt derweil wie ein Derwisch über den glitschigen Boden des Beckens. Diggas Hund springt auf ihn zu, einer seiner Arme erwischt ihn mitten in der Luft und schleudert ihn gegen den Zaun. Die Menge weicht zurück. Ihre Schreie werden durch den hämmernden Bass übertönt. Eine der Metallstangen des Maschendrahtzauns verbiegt

Weitere Kostenlose Bücher