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Blutrausch

Blutrausch

Titel: Blutrausch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charlie Huston
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Ihren Verstand, oder? Lassen Sie mich Ihnen eine kleine Geschichtslektion erteilen, während alles vorbereitet wird.
    Zwei der Burschen räumen Möbelstücke aus der Mitte des Raumes. Der Typ mit dem Sack auf dem Kopf liegt zusammengekrümmt in einer Ecke.
    – Die Koalition war einmal genau das, was ihr Name besagt, ein Zusammenschluss kleinerer Gruppen. Im Laufe der Jahre sind diese Gruppen miteinander verschmolzen und haben eine Einheit gebildet. Größtenteils zumindest.
    Sobald die Möbel in Sicherheit sind, breiten die Jungs eine Plastikfolie auf dem Boden aus.
    – Wissen Sie, was ich meine, wenn ich Terry Bird der Nostalgie beschuldige?
    Sie deutet auf das Foto.
    – Er war wirklich gut darin, Leute anzuwerben. Und jetzt sitzt er in Downtown und versucht, geschichtliche Ereignisse zu wiederholen. Er versammelt verschiedene Gruppierungen um sich, um daraus eine Einheit zu formen. Das wird ihm nicht gelingen. Die Zeit schreitet unweigerlich voran, und der historische Augenblick für so eine Unternehmung ist lange vorbei. Nur weil etwas einmal funktioniert hat, tut es das nicht automatisch ein weiteres Mal.
    Sie befestigen den Rand der Folie mit Klebeband.
    – Predo dagegen hält den Blick auf die Zukunft gerichtet. Aber zu welchem Zweck? Er gibt unser Territorium preis, zieht hinter den Kulissen die Strippen und sucht nach Schwachstellen in der Welt der Nichtinfizierten, die er ausnutzen kann. Er denkt ausschließlich an die Zukunft. Aber nur an seine eigene Zukunft. Er ist machtgierig und feige. Das versucht er zu verbergen, nicht zuletzt vor sich selbst. Daher umgibt er sich mit einer Aura von Macht und Einfluss. Aber ich habe mitangesehen, wie er in meiner Gegenwart vor Angst gezittert hat.
    Sie packen den Typen an der Wand und schleppen ihn in die Mitte der Plastikfolie.
    – Bird hat sich zumindest selbstständig gemacht, zog aus, um sein eigenes Königreich zu errichten. Es wird um ihn herum zu Staub zerfallen, trotzdem hat er eine Vision, die größer ist als er selbst. Predo dagegen ist einfach nur beschränkt.
    Einer der Jungs hat eine Aktentasche dabei und öffnet sie. Darin ist das Besteck: Nadeln, Spritzen, Plastikbeutel, Gummischläuche.
    – Predo ist selbstsüchtig.
    Sie geht zum Fenster hinüber. Tageslicht umspielt die Ränder des Vorhangs. Schon beim Hinsehen tun mir die Augen weh.
    – Nur deshalb sind wir hier oben eingeschlossen und von diesem Abschaum umgeben. Sie haben uns unseres Erbes und unserer Herkunft beraubt. Wir üben nicht mehr den Einfluss aus, der uns von Rechts wegen zusteht. Wir können die Zukunft nicht mehr nach unserem Willen formen.
    Der Junge zieht den Sack vom Kopf des Typen. Es ist ein junger Mann. Ein Latino. Kurz geschnittenes Haar. Seine linke Augenbraue ist mit einem Metallring gepierct.
    Vandewater sieht mich an. Ich sitze auf der Couch. Meine Hände sind wieder hinter meinem Rücken zusammengebunden.
    – Haben Sie jemals einen Menschen infiziert, Mr. Pitt?
    – Nein.
    – Dann wird dies eine wichtige Lektion für Sie sein.
    Einer ihrer Jungs öffnet den Mund und streckt die Zunge heraus. Der andere, der ein Skalpell in der Hand hält, legt die Spitze der Klinge auf die Zunge seines Kameraden und sticht hinein, bis das Skalpell fast vollständig in dem gesunden, rosafarbenen Fleisch verschwunden ist. Dann zieht er es nach unten und schneidet die Zunge bis zur Spitze auf. Blut spritzt. Der Junge mit der gespaltenen Zunge beugt sich vor, öffnet den Mund des Latino und bedeckt ihn mit seinem eigenen. Blut dringt aus der Öffnung zwischen ihren Lippen.
    Die Vandewater sieht mich an.
    – Es gibt natürlich noch andere Methoden.
    Der Latino beginnt zu zappeln.
    – Aber diese ist eine der sichersten.
    Seine Absätze knallen auf den Boden.
    – Letztendlich hängt es immer von dem zu infizierenden Subjekt ab.
    Seine Handflächen schlagen auf das Plastik. Seine Finger verkrampfen sich.
    – Aber wie Sie sehen, kann jeder das Vyrus empfangen.
    Der Bursche nimmt seinen Mund weg. Noch immer strömt Blut aus seiner Zunge. Er sieht Vandewater an, die den Latino noch einen Augenblick lang beobachtet. Grüngelber Schaum strömt aus seinem Mund und seiner Nase. Sie schüttelt den Kopf.
    Der Junge drückt das Skalpell gegen den Hals des Latinos und rammt die Klinge tief in seine Halsschlagader. Er legt eine Hand auf die Wunde, damit das Blut nicht durch den Raum spritzt. Der Latino hört auf zu zappeln. In weniger als einer Minute liegt er regungslos da.
    Der Junge mit der

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