Blutrot - Die Farbe der Lust - Page, S: Blutrot - Die Farbe der Lust
hin. Er hatte sie umschmeichelt, bezaubert und verführt, und das war alles, was er tun musste. Manchmal reichte es, einer Frau zu befehlen, das Lager mit ihm zu teilen. Aber er fühlte sich unsicher. Ihre Loyalität Yannick gegenüber war so spürbar, dass er sie fast greifen konnte.
Etwas fiel aus dem Ausschnitt ihres Nachthemds und strich über seine Wange. Ein Kreuz, das an einer silbernen Kette um ihren Hals hing. Bastien bewegte den Kopf und schnappte nach dem Kreuz. Es fühlte sich warm an auf seiner Zunge, und er saugte behutsam daran, bis sie es ihm entriss. In der Dunkelheit sah er die Angst in ihrem Blick.
Aber sie verließ das Bett nicht.
„Verdammt, du bist wirklich eine Schönheit“, hauchte Bastien. Bei seinen Worten zog sie den Kopf zwischen die Schultern. Sie schien verlegen, blickte beiseite und wich seinem Blick aus, obwohl sie nicht wusste, dass er sie anblickte.
„Ich sollte das nicht tun“, sagte sie schließlich.
Bastien war es gewohnt, die Schuldgefühle einer Frau beiseitezuwischen. „Ist es wegen Yannick?“ Er griff nach ihrer Wange, um sich zu vergewissern. Ihre Hitze schoss durch seine Hand. „Ich weiß, dass ich dich in deinen Träumen mit Yannick geteilt habe.“
Er spürte, wie erneut Hitze in ihrer Wange aufflammte. Doch diesmal konnte er es sogar sehen – er hatte die Sinne eines Nachtjägers.
„Was hat Yannick mit dir gemacht, Süße?“
„Das kann ich nicht sagen.“
Er tastete nach ihrem Kinn. „Ich weiß, was wir getan haben, Althea. Ich war dort, in deinen Träumen. Und ich habe unaussprechlich schöne Dinge mit dir getan. Nichts kann mich schockieren.“
Sie strich das Haar hinter ihr Ohr. „Nein, ich fürchte, ich kann es nicht. Weil es … privat ist. Und … intim.“
Er grinste frech. „Ach komm schon. Mein Bruder und ich teilen uns immer die Frauen.“
„Immer?“ Sie starrte ihn mit weit aufgerissenen Augen an. Selbst in der Dunkelheit sah er das Glitzern darin. Obwohl er die genaue Farbe nicht erkennen konnte, wusste er, dass sie grün waren, grün wie die regennassen Rasenflächen rings um Inglewood. Yannick war dort zu Hause. Er selbst schon lange nicht mehr.
Mit einer fließenden Bewegung setzte er sich auf, sodass er sie umfassen konnte. Kurz wehrte Althea sich, als er sie zwischen seine gespreizten Schenkel setzte. Sie lehnte nun gegen seine Brust, und seine Erektion pochte gegen ihren Rücken. „Ja, immer. Und das heißt, ich habe oft genug gesehen, was er mit Frauen macht.“
Sie leistete keinen Widerstand, als er die Hände auf ihre schmalen Schultern legte. „Also, was stellt Yannick an, um eine Frau zu befriedigen?“, dachte er laut nach. „Wobei habe ich ihn beobachtet?“
Sie seufzte bei seinen Worten.
Bastien fasste ihr Haar zusammen und schob es beiseite, ehe er mit der Zunge über ihren Nacken fuhr. Sie schmeckte süß und salzig gepaart mit weiblichem Schweiß und Lavendelseife. Er fuhr ihren Hals entlang bis zu ihrem Ohr. „Hat er’s dir mit seinem Schwanz besorgt?“
Er knabberte an ihrem Ohrläppchen. Dann umschlang er sie und zog Althea noch dichter an sich. Sie wehrte sich nicht. Er spürte ihren Herzschlag an seinem Unterarm.
„Bitte …“
„Oder mit seinem Mund?“
„Sagen Sie das nicht.“
„Es gibt keinen Grund, sich zu schämen, Liebes. Es macht Spaß, über Sex zu reden.“ Er biss sanft in ihr Ohr, und sie bog den Rücken durch, seufzte leise.“ Es wirkt wie ein Aphrodisiakum.“
Ein Schauer rann durch ihren Körper, und er erkannte, dass seine Worte sie erregten. Sie mochte es also doch, über Sex zu reden.
„Und du brauchst dich nicht zu schämen mir zu sagen, was Yannick mit dir gemacht hat, Liebes. Du bist dazu bestimmt, von uns beiden begehrt zu werden.“ Vorerst jedenfalls.
Sie drehte sich zu ihm um. „Und was ist, wenn ich nicht an Bestimmung glaube? Vielleicht glaube ich ja, dass ich wählen darf. Was ist, wenn ich nur einen von Ihnen beiden erwähle?“
Bastien schob seine Hände nach oben und umfasste ihre Brüste. Er spürte ihren Herzschlag, der heftig und beständig gegen seine Handfläche brandete. „Dann wählst du mich, mein Engel.“
Um Himmels willen, dachte Althea. Die Wahl fiel ihr nicht leicht. Wie schon sein Bruder war Bastien nackt zu ihr gekommen – sie konnte seine nackte, warme Haut spüren, die sich an ihren Rücken presste. In der Dunkelheit und ohne das Licht des Mondes konnte sie ihn nicht sehen, aber sie wusste, dass er seine langen, muskulösen Beine neben
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