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Blutrot wie die Wahrheit

Blutrot wie die Wahrheit

Titel: Blutrot wie die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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hervor.
    â€žGlauben Sie denn allen Ernstes, dass es so weit kommen wird?“, fragte Foster. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ihr Vater auf einer Anklage bestehen wird.“
    Nell und Will sahen einander an.
    â€žWarum erzählen Sie uns nicht einfach, was Sie eben Dr. Foster erzählt haben?“, schlug Nell schließlich vor. „Von Anfang an. Wie sind Sie überhaupt darauf gekommen, ihm von dem Revolver zu erzählen?“
    â€žWir … wir hatten uns zuvor schon eine ganze W…Weile unterhalten.“ Emily sah kurz zu Foster, der sie aufmunternd anlächelte. „Und ich … ich dachte, es wäre nur fair, wenn ich ihm sage, dass ich Ende des Monats wieder auf Reisen gehen werde. Er … hmm … ich weiß nicht mehr genau, was er gesagt hat, aber …“
    â€žIch hatte gesagt, dass ihr Vater ihr doch meines Wissens die finanzielle Unterstützung gestrichen hatte“, sprang Foster ihr bei, „und äußerte meine Verwunderung darüber, wie sie denn dann ihre Reise zu finanzieren gedenke. Zweifelsohne eine recht anmaßende Bemerkung meinerseits, aber in Anbetracht dessen, dass ich Miss Pratts Gesellschaft so bald schon wieder würde entbehren müssen, kaum dass ich sie kennengelernt hatte, schien es mir durchaus angemessen, diese Frage zu stellen.“
    â€žUnd ich … ich bin dann einfach so mit der Wahrheit herausgeplatzt“, sagte Emily. „Dass ich am A…abend des Balls gesehen hätte, wie mein Vater den Revolver herumgezeigt hat, und … und wie ich dabei an die Unsumme denken musste, die er dafür gezahlt hat. Du meine Güte, zwölftausend Dollar … Von dem Geld hätten Tante Vera und ich Jahre im Ausland verbringen können! Sie hat mir kürzlich erzählt, was er für Cecilias Hochzeit auszugeben gedenkt.“
    â€žVera?“, fragte Nell.
    Emily nickte, das Taschentuch fest in ihrer Hand zusammengeballt. „Zehntausend Dollar. Plus fünf weitere für das Kleid und achtzigtausend, um dieses groteske Stadtschloss zu bauen. Und mir gönnt er nicht mal ein paar Tausend, um auf Reisen zu gehen, was mir nur zwei Möglichkeiten ließ: Heirat und Versklavung in der Ehe oder lebenslang als alte Jungfer unter dem Dach meiner Eltern – so wie die arme Vera.“
    Emily kramte in ihrem Handbeutel nach ihrem Zigarettenetui.
    Foster seufzte schwer. „Nicht noch eine“, sagte er.
    â€žIn Anbetracht der Umstände“, meinte Will, holte Streichhölzer hervor und strich eines an, „können wir uns die Ermahnungen vielleicht für einen passenderen Zeitpunkt aufsparen.“
    Während sie zusah, wie Will sich vorbeugte, um Emily Feuer zu geben, wurde Nell sich erst bewusst, dass sie ihn seit heute Morgen in Fosters Garten kein einziges Mal mehr hatte rauchen sehen.
    Emilys Zigarette zitterte in ihrer Hand, als sie den ersten Zug tat. „Ich muss gestehen, dass ich mich ziemlich aufgeregt habe, als ich sah, wie er mit dem verdammten Revolver geprahlt hat. Vera brachte mir einen Brandy nach dem andern, um mich etwas zu beruhigen, doch je betrunkener ich wurde, desto … übermütiger wurde ich. Und letztlich …“ Hilflos schüttelte sie den Kopf. „Ich habe es eben einfach getan. Sowie ich den Revolver in Händen hatte, versteckte ich ihn in meinem Rock und verschwand damit nach oben auf mein Zimmer. Es war seltsam – fast so, als würde ich jemand andern dabei beobachten. Am nächsten Tag wachte ich erst gegen Mittag auf, mir brummte der Schädel, und ich war wirklich entsetzt über das, was ich da getan hatte. Zu dem Zeitpunkt tobte mein Vater jedoch schon wegen des verschwundenen Revolvers. Ich ging zu ihm, um ihm alles zu beichten, aber er fing gleich an, mich anzubrüllen, dass ich auch nur ein weiteres Problem sei, um das er sich sorgen müsse, und warum ich nicht ein wenig mehr so sein könnte wie Cecilia. Er hatte schon am Morgen zu trinken angefangen und ein paar Dinge gesagt … er hat mich Sachen genannt, die er mich nicht hätte nennen dürfen. Da habe ich mich umgedreht, bin wieder nach oben gegangen und habe den Revolver unter meiner Matratze versteckt.“
    â€žUnd noch am selben Abend sind Sie ihm zu Mrs. Kimball gefolgt“, sagte Nell.
    Emily blies den Rauch aus und nickte. „Ich fühlte mich so furchtbar schuldig, als ich hörte, wie er sie bezichtigte, ihm den Revolver gestohlen zu

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