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Blutrot wie die Wahrheit

Blutrot wie die Wahrheit

Titel: Blutrot wie die Wahrheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.B. RYAN
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Tasche seines Gehrocks und bot Foster eine an.
    â€žUm Himmels willen, nein“, wehrte Foster ab. „Diese Dinger werden Sie noch einmal umbringen.“
    â€žNa, kommen Sie schon“, sagte Will, während er sich ein Streichholz anrieb. „So schlimm sind sie auch wieder nicht.“
    â€žHatten Sie nicht meinen Aufsatz über Störungen der Lungenfunktion gelesen? Darin schrieb ich auch recht ausführlich von den Auswirkungen des Tabaks auf die Lunge.“
    â€žVor einigen Jahren habe ich im Harper’s Weekly einen Artikel über die Folgen des Rauchens gelesen“, meinte Nell. „Aber ich wusste nicht, inwieweit ich dem glauben sollte.“
    â€žEs stimmt alles, was Sie darin gelesen haben: Rauchen verursacht sowohl Krebs als auch Herzerkrankungen“, erwiderte Foster. „Ein sehr guter Artikel, den ich durchaus wohlwollend zur Kenntnis genommen habe.“
    â€žIch wäre da doch eher skeptisch“, sagte Will.
    â€žJa, weil Sie süchtig sind nach Nikotin, und Süchtige glauben immer nur das, was sie glauben wollen.“
    Nell konnte Will ansehen, wie wenig es ihm gefiel, das zu hören. Nachdem er seine Abhängigkeit von Opium und Morphium überwunden hatte, musste es ihn sehr schmerzen, noch immer als Süchtiger bezeichnet zu werden.
    Mit einem Blick auf Nell meinte Foster schmunzelnd: „Wenn Sie schon nicht Ihrer Gesundheit zuliebe damit aufhören wollen, dann aber vielleicht um Ihres Eheglücks willen. Keine Dame lässt sich gern von einem Mann küssen, dessen Mund wie eine schlecht ausgekehrte Herdstelle schmeckt. Nicht wahr, Miss Sweeney?“
    Als sie zögerte, meinte er: „Entschuldigen Sie. Das war unverzeihlich anmaßend von mir.“
    â€žNein, keineswegs, Sie haben sogar nicht ganz unrecht“, sagte sie. „So habe ich es zumindest auch schon sagen gehört.“
    Foster schlug Will freundschaftlich auf den Rücken. „Sehen Sie? Tun Sie sich einen Gefallen und hören Sie noch vor der Hochzeit damit auf.“
    â€žNun werde ich es ganz gewiss in Erwägung ziehen“, meinte Will und warf Nell einen süffisanten Blick zu.
    â€žUnd wenn Sie mir die Frage gestatten, Hewitt …“, fing Foster ein wenig zögerlich an. „Sie meinten gestern Abend, Sie hätten zuletzt ein recht nomadenhaftes Leben geführt, und doch besichtigen Sie nun Häuser und …“, er sah Nell vielsagend an, „… erwägen, sich hier niederzulassen. Haben Sie wirklich keinerlei Absicht, ihre medizinische Laufbahn wieder aufzunehmen?“
    Will ließ einen Moment verstreichen und zog nachdenklich an seiner Zigarette. „Seit dem Krieg hält sich mein Interesse an der Medizin, vor allem der Chirurgie, doch sehr in Grenzen, wie Sie sich vielleicht vorstellen können. Wenn man so viele Arme und Beine hat amputieren müssen, ist auch für einen Arzt irgendwann der Punkt erreicht, an dem er eine Knochensäge nicht einmal mehr ansehen mag.“
    â€žAber meinten Sie nicht, Sie hätten letzten Herbst eine Autopsie vorgenommen?“, wandte Foster ein.
    â€žAh ja, stimmt – Bridie Sullivan“, erwiderte Will. „Dazu kam es unter etwas außergewöhnlichen Umständen. Meine Mutter hatte Miss Sweeney gebeten, sich des Falls einer jungen Dame anzunehmen, die verschwunden – und wie sich dann herausstellte – ermordet worden war. Die Todesursache festzustellen, war eine ziemlich knifflige Angelegenheit, aber es war eine schöne Herausforderung. Seit Edinburgh bin ich sehr von den forensischen Anwendungen der Medizin fasziniert.“
    â€žDort lehrt meines Wissens doch auch ein anerkannter Experte auf diesem Gebiet“, bemerkte Dr. Foster. „Gavin Cuthbert. Seine Veröffentlichungen sind äußerst interessant, unbedingt lesenswert. Sie haben nicht zufällig auch bei ihm studiert?“
    â€žDoch, sehr ausgiebig sogar. Ich habe ihm bei seiner Forschungsarbeit zur Bestimmung des Todeszeitpunktes assistiert, und er wiederum hat mir geholfen, einen Artikel über medizinische Rechtswissenschaften in The Lancet veröffentlicht zu bekommen.“
    â€žDen habe ich gelesen“, meinte Foster. „Sehr gut, geradezu faszinierend. Hatten Sie denn beabsichtigt, später einmal zu lehren, zu praktizieren oder aber beides?“
    â€žEigentlich beides, aber die Lehre hätte mich mehr interessiert, da die Zugehörigkeit zu einer

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