Blutrote Kuesse
sodass ich in seinen Augen nicht ohne Grund torkelte. Sergio ließ unablässig Anzüglichkeiten über Muschis, Sahne und Lecken vom Stapel, die mich dazu gebracht hätten, entrüstet das Weite zu suchen, wäre Bones nicht gewesen. Zur Hölle mit ihm, aber er erwies sich als nützlich.
Sergio fuhr einen Mercedes. Ich hatte noch nie einen von innen gesehen und machte ihm ständig zweideutige Komplimente über die tolle Innenausstattung. Besonders die Rückbank. So geräumig.
»Dieses Leder fühlt sich wunderbar an«, säuselte ich und rieb die Wange am Polster des Beifahrersitzes. »Deshalb trage ich auch die Handschuhe und Stiefel. Ich liebes es, wenn mir Leder über die Haut streicht.«
Meine Brüste sprengten fast den Push-up-BH. Sergio grinste, wobei er einen krummen Vorderzahn sehen ließ, den er an der Bar hatte verbergen können.
»Hör auf damit, kleine Miezekatze, sonst kann ich nicht mehr fahren. Wollen wir nicht zu mir nach Hause gehen statt in den Club, von dem ich dir erzählt habe?
Alarmglocke. »Nein«, hauchte ich und erntete einen erbosten Blick. Er hatte eindeutig nicht mit Widerspruch gerechnet, aber das ging eben einfach nicht. Ich streichelte seinen Arm und strengte meine grauen Zellen an.
»So lange will ich nicht warten. Fahr irgendwo ab. Das Kätzchen muss geleckt werden.« Igitt, innerlich sträubte sich alles in mir, ich ließ aber einladend die Hände über meinen Bauch und hinunter bis über die Außenseiten meiner Oberschenkel gleiten.
Er schluckte den Köder voll und ganz. Zu schön.
Sergio behielt eine Hand am Steuer und streckte die andere aus, um damit über mein Bein zu streichen. Höher und höher ließ er sie mit unerbittlicher Entschossenheit den Schenkel hinauf auf ihr Ziel zugleiten. Wie gewünscht trug ich keinen Slip. Bei dem Gedanken daran, dort von ihm berührt zu werden, überkam mich eine Welle der Abscheu. Schnell packte ich seine Hand und versenkte sie stattdessen in meinem Dekollete. Besser da als an der anderen Stelle.
»Noch nicht.« Vor Nervosität war meine Stimme atemlos. Hoffentlich dachte er, das käme von der Erregung. »Fahr ab. Fahr schon ab.«
Je schneller er einen Pflock im Herzen hatte, desto besser. Er fand wohl, dass seine Hand in meinem Dekollete ganz gut aufgehoben war, aber für alle Fälle schnallte ich mich los und kletterte über den Sitz nach hinten.
Er warf mir einen überraschten Blick zu. Ich schlang von hinten die Arme um ihn und leckte ihn am Ohr. Doppelt igitt.
»Ich warte, Roberto. Komm und hol mich.«
Der Wagen machte einen Schlenker auf die Standspur. Verdammt, wir waren noch nicht mal im Wald. Hoffentlich kam nicht gerade jemand vorbeigefahren, wenn wir ihm den Kopf abschlugen. Dann wären wir in Erklärungsnotstand.
»Ich komme, Miezekatze«, kündigte Sergio an, und dann bohrten sich seine Zähne in mein Handgelenk.
»Scheißkerl!«
Das Wort entfuhr mir mit einem Aufjaulen, als er sich heftig in mich verbiss.
»Gefällt dir das, Miezekätzchen ?«, knurrte er, während er das Blut saugte, das mir aus dem Unterarm quoll. »Dreckiges Luder.«
Voller Zorn zog ich mit der freien Hand meinen Pflock hervor und stieß ihn in seinen Hals. »Mit vollem Mund spricht man nicht, hat dir das deine Mutter nicht beigebracht?«
Aufheulend ließ er mich los und packte den Pflock. Mit einem Ruck befreite ich meine Hand aus seinen Fängen, wobei ich die Wunde noch mehr aufriss, und griff nach meinem zweiten Pflock.
Blitzschnell war er auf der Rückbank. Drohend ragte er über mir auf, aber ich trat fest zu und traf ihn direkt zwischen den Beinen. Wieder ließ schmerzerfülltes Gebrüll den Wagen erzittern.
»Miststück! Ich reiß dir den Kopf ab und fick dich in deinen beschissenen Hals!«
Weil ich verhindern wollte, dass er meinem Hals irgendwie zu nahe kam, zog ich die Knie an, damit etwas zwischen ihm und mir war, wenn er sich auf mich stürzte. Meine Stiefel waren jetzt in greifbarer Nähe, sodass ich den anderen Pflock hervorziehen und ihm in den Rücken rammen konnte.
Sergio stürzte aus dem Wagen, er krachte durch die Autotür, als wäre sie aus Papier. Ich stürmte ihm hinterher, weil ich an eine meiner Waffen herankommen musste. Kaum war ich zur Tür hinaus, da warf mich ein Hieb zur Seite. Ich ließ mich abrollen, um einem Tritt nach meinem Schädel auszuweichen, und sprang auf.
Sergio stürzte sich wieder auf mich... dann wurde er von einem Vampir zurückgerissen, der hinter ihm aus dem Nichts aufgetaucht zu sein schien.
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