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Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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auf und lassen erst mal die Lebenden ran. Dann versteigern wir sie an einen von uns. Eine volle Mahlzeit, und hinterher braucht man sich nicht um den Abwasch zu kümmern! Denn dann geben sie noch einen Festschmaus für einen hungrigen Knochenfresser ab! So nützlich waren die Mädels doch in ihrem ganzen Leben nicht...«
    »Du mieses Stück Dreck!«, schrie ich und hielt mit meinem Pflock auf ihn zu.
    »Bleib, wo du bist, und wenn ich dir noch einmal sagen muss, du sollst den Mund halten, reiße ich dir deinen verdammten Kopf ab!«, brüllte Bones mich an.
    Ich erstarrte. Seine Augen blitzten so gefährlich, wie ich es zuletzt bei unserer ersten Begegnung gesehen hatte. Plötzlich war mir unbehaglich zumute. Versuchte er immer noch, Charlie auszuhorchen... oder ließ er sich gerade tatsächlich für dessen Zwecke einspannen?
    »So ist's brav.« Bones wandte seine Aufmerksamkeit wieder Charlie zu. »Also, was hast du gerade gesagt?«
    Charlie lachte, als hätten sie gerade einen Witz gemacht. »Puh! Dein Kätzchen ist ganz schön reizbar, oder? Pass gut auf deine Weichteile auf, sonst macht sie sich noch eine Trophäe draus!«
    Auch Bones lachte. »Keine Chance, mein Freund. Sie schätzt sie zu sehr, als dass sie sie mir abreißen würde.«
    Mir wurde übel, und in meinem Kopf begann es zu hämmern. Wie konnte er nur so die Zeit verplempern, während dieses Mädchen auf dem Teppich verblutete? Mein Gott, was, wenn das der echte Bones war? Was, wenn er alles andere nur gespielt hatte? Wie gut kannte ich ihn denn schon? Vielleicht war er die ganze Zeit schon auf dieses Ziel aus gewesen. Bestimmt hatte er sich darüber kaputtgelacht, wie er mich dazu gebracht hatte, ihm zu helfen. Die Stimme meiner Mutter hallte mir in den Ohren. Sie sind alle bösartig, Catherine. Sie sind Monster, Monster...
    »Sechzig Riesen pro Stück, das ist recht ordentlich, aber wie viele Leute teilen sich die Summe? Vielleicht bleibt am Ende nicht viel übrig.«
    Charlie entspannte sich, so gut es mit einem Messer im Rücken eben ging.
    »Nein, viel wäre das wirklich nicht, wenn es hier nur um ein paar Dutzend Weiber ginge, aber bei ein paar Hundert sieht die Sache schon anders aus. Nur zwanzig von uns sind beteiligt, und Hennessey will expandieren. Einen weltweiten Handel aufziehen. Scheiße, Mann, das Internet hat uns einen ganz neuen Kundenkreis erschlossen, du weißt, was ich meine, oder? Aber er will die inneren Strukturen übersichtlich halten. Gerade genug Mitwisser, dass alles reibungslos funktioniert. Hast du nicht auch genug davon, dich mit einem miesen Job nach dem nächsten über Wasser zu halten? Nettoeinkommen heißt das Zauberwort. Wir haben unsere letzte Ladung Mädchen durchgebracht, und jetzt müssen wir für Nachschub sorgen. Ein paar Monate lang arbeiten, dann braucht man sich nur noch zurückzulehnen und zuzusehen, wie das Geld aufs Konto fließt. Das ist spitze, kann ich dir sagen. Spitze.«
    »Stimmt. Das klingt wirklich verlockend. Allerdings habe ich es mir mit ein paar von Hennesseys Leuten wirklich verscherzt, also erzähl mal... wer ist sonst noch beteiligt? Ich kann mich ja schlecht bei denen sehen lassen, wenn ich dem einen die Frau ausgespannt und den Bruder des anderen abgemurkst habe, nicht wahr?«
    Ein kalter Ausdruck trat in Charlies Gesicht, und seine Stimme verlor ihren nasalen Südstaatenakzent.
    »Leck mich.«
    Auf diese Worte hin gab Bones seine lässige Haltung auf und straffte sich.
    »Na gut.« Auch sein Tonfall wurde schärfer. »Irgendwann musstest du es ja kapieren. Na ja, trotzdem danke, Mann. Du hast mir schon ein bisschen weitergeholfen. Nur zwanzig seid ihr, sagst du? Sind ja weniger, als ich dachte, und ich kann mir schon vorstellen, wer mit von der Partie ist.«
    Die Erleichterung überkam mich mit solcher Macht, dass mir die Knie schlotterten. O Gott, einen Augenblick lang hatte ich nicht mehr daran geglaubt, dass er sich nur verstellte. Ich hatte wirklich gedacht, er hätte ein ganz übles Spiel mit mir getrieben.
    »Kätzchen, ich nehme keine weiteren Personen wahr, aber sieh dich trotzdem noch mal hier um. Reiß die Türen ein, wenn es nötig ist, aber vergewissere dich, dass keiner mehr im Haus ist.«
    Ich deutete auf das regungslose Mädchen. »Was ist mit ihr?«
    »Sie hält noch eine Weile durch.«
    »Wenn du mich umbringst, ist nicht nur Hennessey hinter dir her. Du wirst dir wünschen, deine Mutter wäre nie geboren worden«, zischte Charlie. »Er hat Freunde, und die sitzen in

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