Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Blutrote Kuesse

Titel: Blutrote Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
Vom Netzwerk:
weiß, wer das maskierte Arschloch sein könnte? Ich frage mich, warum der Typ sich die Mühe gemacht hat, eine Maske aufzusetzen. Irgendein Fetisch vielleicht. Vielleicht hat sie ihn aber auch gekannt, und er wollte anonym bleiben.«
    Bones parkte den Wagen und warf mir einen unergründlichen Blick zu. »Beides ist möglich, aber ich finde trotzdem, du solltest dich von jetzt an raushalten.«
    »Oh, fang nicht wieder davon an, wie gefährlich es für mich ist!«, brauste ich sofort auf. »Glaubst du, nachdem ich gesehen habe, was Emily zugestoßen ist, und weiß, dass unzählige andere Mädchen das gleiche Schicksal erleiden, könnte ich mich einfach unterm Bett verkriechen? Vergiss nicht, auch ich hätte wie diese Mädchen enden sollen- Ich steige nicht aus, auf keinen Fall!«
    »Sieh mal, ich zweifle doch nicht an deinem Mut«, sagte er; seine Stimme klang gereizt.
    »Was ist es dann?«
    »Ich habe dein Gesicht gesehen. Den Ausdruck in deinen Augen, als ich mit Charlie gesprochen habe. Du hast dich gefragt, ob ich mich Hennessey anschließen will. In deinem tiefsten Inneren traust du mir noch immer nicht.«
    Bei seinem letzten Satz schlug er aufs Lenkrad. Es verbog sich, und ich zuckte zusammen, was aber nicht nur an seinen anklagenden Worten lag.
    »Du hast dich sehr gut verstellt, und ich habe mich irreführen lassen. Gott, kann man mir das verübeln? Sechs Jahre lang ist mir jeden Tag eingetrichtert worden, dass alle Vampire verlogene, gemeine Dreckschweine sind, und bis jetzt bist du der einzige, für den das nicht gilt!«
    Bones stieß ein überraschtes Schnauben aus. »Ist dir aufgefallen, dass du noch nie was Netteres zu mir gesagt hast?«
    »Warst du mal mit Tara zusammen?«
    Die Worte waren mir einfach herausgerutscht, und nun hielt ich die Luft an. Grundgütiger, warum hatte ich das gefragt?
    »Vergiss es«, fügte ich eilig hinzu. »Ist egal. Hör mal, das mit neulich Nacht... Wir haben vermutlich beide einen Fehler gemacht. Verdammt, das ist dir bestimmt auch klar, also bist du sicher auch der Meinung, dass so etwas nicht noch einmal vorkommen darf. Ich wollte wegen Charlie nicht so ausrasten, aber solche Angewohnheiten sind eben schwer totzukriegen. Na ja, war in diesem Zusammenhang nicht gut ausgedrückt, aber du verstehst, was ich meine. Wir arbeiten zusammen, bringen Hennessey und seine kleine Gang zur Strecke, und dann, äh, gehen wir getrennte Wege. Hart, aber fair.«
    Stumm musterte er mich einige Augenblicke lang.
    »Tut mir leid, damit kann ich mich nicht einverstanden erklären«, antwortete er schließlich.
    »Aber warum denn nicht? Ich bin ein klasse Lockvogel! Alle Vampire wollen mich vernaschen!«
    Ein winziges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, während ich noch im Stillen meine Wortwahl verfluchte. Bones streckte die Hand aus und streichelte mein Gesicht.
    »Ich will nicht, dass wir getrennte Wege gehen, Kätzchen, weil ich mich in dich verliebt habe. Ich liebe dich.«
    Mir blieb der Mund offen stehen, und mein Kopf war ein paar Augenblicke lang ganz leer. Dann fand ich die Sprache wieder.
    »Nein, tust du nicht.«
    Mit einem Schnauben ließ er die Hand sinken. »Weißt du, Schatz, das ist eine wirklich nervige Angewohnheit von dir, mir dauernd zu sagen, was ich zu fühlen habe und was nicht. Ich bin jetzt über zweihunderteinundvierzig Jahre alt, und ich glaube, da weiß ich, was in mir vorgeht.«
    »Sagst du das bloß, weil du mit mir ins Bett möchtest?«, wollte ich misstrauisch wissen, als ich an Danny und all seine zuckersüßen Versprechungen dachte.
    Er warf mir einen ärgerlichen Blick zu. »Das musste ja kommen. Deshalb habe ich vorher nichts gesagt. Ich wollte nicht, dass du dich fragst, ob ich nur Süßholz rasple, weil ich dich in die Kiste kriegen will.
    Mal ganz flapsig ausgedrückt: Ich habe dich ja ohnehin schon flachgelegt, und da habe ich dir nicht erst meine innige Zuneigung vorheucheln müssen. Ich habe einfach keine Lust mehr, meine Gefühle zu verbergen.«
    »Aber du kennst mich doch erst seit zwei Monaten!« Jetzt versuchte ich es mit Vernunftgründen, abstreiten funktionierte anscheinend nicht.
    Ein leises Lächeln lag auf seinen Lippen. »Ich habe mich schon in dich verliebt, als du mich zu diesem dummen Wettkampf in der Höhle überredet hast. Da warst du, blutend und in Ketten, hast meinen Mut in Frage gestellt und wolltest mich zu einem Kampf auf Leben und Tod herausfordern. Warum bin ich diesen Handel deiner Meinung nach eingegangen? Die Wahrheit ist,

Weitere Kostenlose Bücher