Blutrote Kuesse
Schatz, dass ich es getan habe, weil du so mit mir zusammen sein musstest. Anders hätte ich dich nie dazu gebracht. Schließlich hattest du große Vorurteile gegen Vampire. Die hast du anscheinend immer noch.«
»Bones... « Nach dieser Offenbarung dämmerte mir, dass es ihm ernst war, und ich war perplex. »Das mit uns würde nie klappen. Wir müssen es beenden, bevor es zu spät ist!«
»Ich weiß, warum du das sagst. Aus Angst. Du hast Angst, weil dich dieser andere Wichser so behandelt hat, und du hast sogar noch größere Angst davor, was deine werte Frau Mutter sagen würde.«
»Oh, die hätte einiges zu sagen, darauf kannst du dich verlassen«, murmelte ich.
»Ich habe schon unzählige Male dem Tod ins Auge geblickt, Kätzchen, und bei dieser Sache mit Hennessey ist es wieder einmal so weit... denkst du da im Ernst, der Zorn deiner Mutter könnte mich schrecken?«
»O ja, wenn du schlau genug wärst.« Wieder murmelte ich.
»Dann halte mich für den größten Dummkopf auf Erden.« Er beugte sich vor und küsste mich. Es war ein langer, inniger Kuss voller Verheißung und Leidenschaft. Seine Küsse waren herrlich. Es war, als sauge er meinen Geschmack in sich auf, könne aber seinen Durst nie stillen.
Heftig atmend stieß ich ihn von mir. »Du legst dich besser nicht mit mir an. Ich mag dich, aber wenn du mir einen Haufen Mist auftischst, nur um mich ins Bett zu kriegen, bohre ich dir einen fetten Silberpflock direkt ins Herz.«
Er lachte leise und ließ den Mund tiefer wandern, um meinen Hals zu beknabbern. »Ich betrachte mich als gewarnt.«
Das erotische Zupfen an meiner Halsschlagader ließ mich erschaudern.
»Und gebissen wird nicht«, schickte ich hinterher.
Sein Lachen kitzelte mich. »Ehrenwort. Sonst noch irgendwas?«
»Ja...« Das Denken fiel mir immer schwerer. »Solange du mit mir zusammen bist, gibt es keine andere.«
Er hob den Kopf, und um seine Mundwinkel zuckte es. »Was für eine Erleichterung. Als du Tara gesagt hast, sie könne mich ruhig haben, war ich mir nicht sicher, ob Monogamie deine Sache ist.«
Ich wurde rot. »Ich meine es ernst!«
»Kätzchen«, er umfasste mein Gesicht, »ich habe gesagt, ich liebe dich. Das bedeutet, dass ich keine andere will.«
Das konnte nur in der Katastrophe enden, ganz sicher, so sicher, wie ich ein Mischlingsbastard war. Aber als ich in seine Augen sah, war es ohne Bedeutung.
»Nicht zu vergessen: Ich bestehe darauf, dass ich Hennessey mit dir zusammen zur Strecke bringe. Wenn ich dir so sehr vertraue, dass ich... deine Geliebte sein will, musst du auch mir vertrauen und mich mit einbeziehen.«
Er stieß eine Art Seufzen aus.
»Ich bitte dich, halte dich raus. Hennessey ist skrupellos und hat jede Menge Beziehungen. Eine gefährliche Kombination.«
Ich lächelte. »Halbtot und ganz tot. Wir sind auch eine gefährliche Kombination.«
Er ließ ein trockenes Lachen hören. »Damit hast du vermutlich recht.«
Ich sah ihm direkt in die Augen, damit er merkte, wie ernst es mir war. »Ich kann nicht einfach untätig bleiben, wenn ich weiß, was vor sich geht. Ich würde mich selbst dafür hassen, nicht alles in meiner Macht Stehende getan zu haben. Du hast nur die Wahl, ob wir es gemeinsam durchstehen oder jeder für sich.«
Er bedachte mich mit einem seiner durchdringenden Blicke. Er hätte einem damit Löcher in den Kopf bohren können, aber ich hielt ihm stand. Schließlich gab er auf.
»Also gut, Süße. Du hast gewonnen. Wir bringen ihn gemeinsam zur Strecke. Versprochen.«
Die ersten morgendlichen Sonnenstrahlen kamen über den Horizont. Ich sah sie mit Bedauern. »Die Sonne geht auf.«
»So ist es.«
Er zog mich erneut an sich und küsste mich so heftig, dass ich aufkeuchte. Was sein Mund und sein Körper forderten, war unmissverständlich.
»Aber es ist Morgen!«, stieß ich überrascht hervor.
Bones ließ ein leises Lachen hören. »Also wirklich, Süße, für wie tot hältst du mich eigentlich... ?«
Später bestellten wir Frühstück beim Zimmerservice, meiner Meinung nach eine segensreiche Erfindung. Naja, als wir unsere Bestellung aufgaben, war es eigentlich schon Zeit fürs Mittagessen, aber ich entschied mich trotzdem für Pfannkuchen und Eier. Bones sah amüsiert zu, wie ich das Essen verschlang und auch noch den Teller leer kratzte.
»Du kannst dir gerne noch etwas bestellen. Am Geschirr brauchst du dich nicht zu vergreifen.«
»Wäre allerdings auch egal«, antwortete ich mit einem vielsagenden Blick auf die
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