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Blutrote Lilien

Blutrote Lilien

Titel: Blutrote Lilien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathleen Weise
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über die gelöste Verbindung zu de Bassompierre bin ich nicht traurig. Doch der Prinz hasst mich nun ...«
    »Und das macht Euch traurig?«
    Fragend sah ich Angoulevent an. »Sagt mir, glaubt Ihr, dass es eine gute Idee ist? Ich werde einfach nicht schlau aus Eurem Herrn. Glaubt Ihr, dass wir miteinander glücklich werden können? Oder wird es damit enden, dass ich ihn mit einem Nachttopf erschlage?«
    Der Narr lachte über den Scherz, dabei war ich mir nicht sicher, ob es auch einer war. Der Prinz konnte nervenaufreibend sein. Fast zärtlich nahm Angoulevent meine Hand in seine, genau wie der König kurz zuvor. Lange sah er mir in die Augen, dann lächelte er.
    »Macht Euch keine Sorgen, Prinzessin, die Wege des Herzens sind für einen selbst manchmal dunkel und unwegsam, wenn sie für Fremde doch so breit erleuchtet und deutlich zu erkennen sind. Aber Euer Herz wird den rechten Weg schon finden, so ist es immer.«
    Während ich in seine klugen Augen sah, konnte ich tatsächlich daran glauben, dass diese Geschichte gut ausgehen würde.
    »Ach, Angoulevent, ich wünschte wirklich, Euer Herr hätte ein wenig von Eurem Temperament.«
    »Aber, aber, Teuerste«, rief der Narr mit gespielter Empörung, »wo soll das hinführen? Am Hof ist sicher nur Platz für einen Narren.«
    Mir fiel noch etwas anderes ein. »Der Prinz warnte mich, ich solle mich in Zukunft vorsehen. Glaubt Ihr auch, dass diese Verlobung eine Gefahr für mich darstellt?«
    Nachdenklich ließ der Narr den Blick über die Schausteller schweifen. Seine ausgelassene Miene hatte einem sorgenvollen Stirnrunzeln Platz gemacht. »Lasst es mich so ausdrücken. Der Prinz lebt seit vielen Jahren am Hof. Wenn er einen Anlass dazu sieht, Euch zu warnen, dann gibt es dafür Gründe. Wie es aussieht, werde ich in nächster Zeit Gelegenheit bekommen, meine Schuld an Euch zu begleichen. Seid versichert, dass wir ein Auge auf Euch haben werden.«
    »Ihr meint Eure Gefolgsleute?«
    Er nickte. »Wir haben überall Augen und Ohren.«
    Ich dachte an all die Diener, die wie Schatten durch das Schloss huschten und kaum wahrgenommen wurden. Wie viele von ihnen mochten wohl unter Angoulevents Kommando stehen?
    »Macht Euch keine Sorgen, wir wollen den Teufel nicht an die Wand malen, nicht wahr?«
    Stumm saß ich auf der Bank, während der Narr meine Hand hielt. Als ich in Paris angekommen war, war meine größte Sorge noch gewesen, mir neue Kleider schneidern lassen zu müssen, und nun war ich mit einem Prinzen verlobt und sollte mich vorsehen, wohin ich ging. Viel zu schnell war viel zu viel passiert. In meinem Kopf drehte sich alles, und vor meinen Augen verschwammen die Flammen des Feuerschluckers und die bunten Stoffbahnen zu einem Wirbel, der mir Kopfschmerzen bereitete.
    Wo war ich hier nur hineingeraten?
     
    Als ich die Tür zu unserem Appartement erreichte, warteten davor weder Vater noch Henri auf mich, sondern ein fuchsteufelswilder de Bassompierre. Der Mann, dem ich jetzt am allerwenigsten begegnen wollte! Sein sonst so sorgfältiges Aussehen war durcheinandergeraten, das Haar war wirr, und im Gesicht hatte er rote Flecken.
    Kaum war ich zu ihm getreten, packte er mich unsanft am Arm und zischte: »Ich hätte gute Lust, Euch den hübschen Hals umzudrehen, Mademoiselle. Seid Ihr nun zufrieden?«
    »Ihr tut mir weh.« Auffordernd sah ich auf seine Hand, die sich fest um meinen Arm geschlungen hatte. Ausgerechnet an der Stelle, die auch schon Condé gepackt hatte. Am nächsten Tag würden sich sicher blaue Flecken zeigen.
    »Es kommt Euch wohl sehr gelegen, dass der König unsere Verlobung gelöst und Euch noch dazu einem Prinzen versprochen hat. Aber glaubt nur nicht, dass ich die Sache so einfach auf sich beruhen lasse. Ich lasse mich nicht zum Gespött des Hofes machen.« Seine Augen hatten sich zu Schlitzen verengt und er sah mich an wie ein Wolf, kurz bevor er seine Beute anfällt.
    Energisch riss ich meinen Arm aus seiner Umklammerung. »Nun, Marquis, dann erfahrt Ihr am eigenen Leibe, wie sich das anfühlt. Es ist kein angenehmes Gefühl, nicht wahr?«
    Seine Augen schienen vor Wut Funken zu sprühen und ich hob beschwichtigend die Hände.
    »Seht, de Bassompierre, warum belassen wir es nicht einfach dabei? Ihr werdet doch einsehen, dass wir nicht die idealen Ehepartner sind, dafür sind wir zu unterschiedlich. Es kann Euch kaum befriedigen, mit einer Frau verheiratet zu sein, die Euch so wenig will wie ich.«
    Das ließ ihn zusammenzucken, offenbar war es für

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