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Blutrote Schwestern

Blutrote Schwestern

Titel: Blutrote Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jackson Pearce
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versuche, noch dichter an ihn heranzukommen, obwohl das unmöglich scheint. Er lässt die Hände über meine Seiten gleiten und dreht sich, um mir zärtlich auf die Stirn zu küssen.
    »Ich glaube, der Kurs kann noch ein wenig warten«, murmele ich, als ich mich strecke, um ihn auf die Lippen zu küssen. Meine Hand kriecht an seinem T-Shirt empor, folgt den Linien der Muskeln darunter.
    »Ich verspreche«, murmelt er in einem so seidenweichen Ton, dass ich erzittere, »dass es noch eine Menge Gelegenheiten für uns zum … na ja, für das hier geben wird«, beendet er den Satz. Dabei weiß ich genau, dass an »das hier« viel mehr dran ist, als die Hand auf seine Brust und meine Lippen an seine zu pressen. Eng an ihn gekuschelt liege ich da, während er mir übers Haar streichelt.
    »Wenn du mir das versprichst«, flüstere ich grinsend.
    Silas lacht leise und küsst mich wieder, bevor er nickt. Schließlich reiße ich mich von ihm los und ziehe mich schnell für den Kurs an.
    Tangostunden.
    Das ist der einzige Kurs, der noch frei ist und der sich nicht total langweilig anhört, wie zum Beispiel: »Immobilien-Investment« oder »Künstliche Blumen-Gestecke«. Ein Malkurs ist auch noch zu haben, aber nach dem Wahnsinn im Zeichenkurs habe ich im Moment die Nase voll von Kunst. Zum Tangokurs sind größtenteils Paare gekommen, und ich beobachte, wie sie miteinander umgehen, während wir zusammen im Flur vor dem Tanzsaal warten. Sie lassen die Hände auf den Armen des jeweils anderen ruhen, küssen einander auf die Wange und lächeln sanft. Ich frage mich, ob ich genauso aussehe wie diese Frauen, wenn Silas die Arme um mich legt.
    Ein Mann geht an uns vorbei, mit schwingenden Hüften schlängelt er sich durch die Truppe Frauen, die aus einem Yogakurs kommen. Wir sammeln uns im Tanzsaal, die Pärchen Händchen haltend, der Rest von uns drückt sich schüchtern im hinteren Teil des Raumes herum. Trotz all seiner Beteuerungen, wir sollten etwas machen, das nichts mit dem Jagen zu tun hat, wäre Silas hierfür
nie
zu haben. Also werde ich heute wohl einen anderen Partner finden müssen.
    »In Ordnung, meine Damen und
Herren,
ich bin Timothy«, sagt der spritzige Mann. Er tänzelt an die Stirnseite des Raumes und zieht sein Jackett aus, worunter ein leuchtend orangefarbenes Smoking-Hemd zum Vorschein kommt. »Immer daran denken: Bleibt auf euren Zehenspitzen und lasst die Hüften kreisen, meine Damen! In erster Linie ist dies ein Tanz der Liebe! Der Leidenschaft! Und des Sex!« Der ganze Raum kichert, und Timothy wackelt mit den Augenbrauen. »Also dann. Mal sehen – alle, die keinen Partner haben, heben die Hand.« Die Rückseite des Raumes gehorcht. »Sehr gut. Hmm …«
    Timothy gleitet auf uns zu, wobei er die Hüften vor und zurück wiegt. Er beginnt, die Kursteilnehmer einander zuzuordnen, anscheinend der Größe nach. Als er mich erreicht, fasst er mich am Oberarm, damit ich mitgehe.
    »Ooh, ein starkes Mädchen«, sagt er, als er die Muskeln unter meinem T-Shirt spürt.
    Ich erröte und erlaube ihm, mich zu jemandem in die Ecke des Raumes zu ziehen. Der Typ betrachtet ein Plakat auf der Rückwand des Kursraumes, auf dem verschiedene Tanzpositionen zu sehen sind. Als Timothy ihm auf die Schulter klopft, damit er sich umdreht, schwingt sein langer Pferdeschwanz um sein Gesicht. Seine Augen sind tiefgründig und dunkel, die Nase ist scharf und spitz zulaufend. Er ist erstaunlich attraktiv, wie aus Stein gehauen und bis zur Perfektion poliert.
    »Uuuuund … das passt!«, sagt Timothy als der Typ und ich uns anschauen.
    »Wie heißt du?«, frage ich.
    »Wie ich heiße? Öhm … Robert«, sagt er mit einer melodischen Stimme. Er macht eine Pause, bevor er den Namen ausspricht, als hätte er Schwierigkeiten, sich daran zu erinnern. Dann leckt er sich über die Lippen und wirft mir einen abschätzenden Blick zu, der mich schaudern lässt.
    »Die Brust dichter als die Hüften aneinander, umarmt euch, fühlt die Musik, Leute!«, sagt Timothy und umfasst mit seinen Armen einen unsichtbaren Tanzpartner. »Die Damen eine Hand auf seiner Schulter. Die Herren eine Hand auf ihren Rippen, knapp über der Hüfte.«
    Ein großes Durcheinander entsteht, als sich die Klasse ungeschickt in Position begibt. Ich versuche nicht die ganze Hand auf Roberts Schulter zu legen, doch er greift mir so hart in die Seite, dass es fast ein wenig schmerzt. Ich versuche mich herauszuwinden, ohne dass es zu auffällig wird.
    »Eure andere Hand legt

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