Blutrote Sehnsucht
angezogen bleiben? Ich weiß nicht, ob der Körper eines Mannes nicht vielleicht abstoßend auf dich wirken würde.«
Er zog es vor, nackt zu sein, und er wollte es auch so bei seinen Frauen. Ann, die das wusste, schluckte, immer noch ein bisschen ängstlich, doch ihre Entscheidung war gefallen. »Wie könnte ich dich abstoßend finden?«
Und so fing er an, sich auszuziehen, wahrscheinlich, um ihr die Scheu zu nehmen. Sein Blick war fast schmerzhaft eindringlich, die Lippen, die eben noch mit ihren vereint gewesen waren, waren sinnlich und verheißungsvoll. Er stand auf, löste die Schalkrawatte und warf sie achtlos weg, und dann schlüpfte er aus dem perfekt sitzenden schwarzen Rock aus feinstem Tuch. Schon jetzt konnte sie deutlich seine körperliche Erregung sehen – und dass er in der Tat ein großer Mann war. Die Ausbuchtung in seiner Hose, wo sie seine intimste Körperstelle bedeckte, war nicht zu übersehen. Stephan zog Stiefel und Strümpfe aus und trat vor Ann, so nahe, dass sie ihn beinahe berühren konnte, aber eben doch nicht ganz. Und sie wollte ihn berühren. Schon jetzt vermisste sie die Wärme seiner Umarmung.
Mehrere Knöpfe rissen ab, als er die gemusterte Weste aus grauem Brokat abstreifte. Dann richtete er einen festen Blick auf Ann und zog sich das Hemd über den Kopf. Es gelang ihr gerade noch, nicht scharf nach Luft zu schnappen. Sie hatte schon nackte männliche Oberkörper gesehen – Landarbeiter, die ohne Hemd arbeiteten, den Schmied, der seinen Hammer über einer heißen Esse schwang. Aber diese Männer waren nicht Stephan gewesen. Er war überall groß ... seine Brust war muskulös, beinahe wie gemeißelt, seine Arme und Schultern waren kräftig, sein Bauch war flach und muskulös. Er sah genauso aus wie in ihrem Traum – doch in Wirklichkeit war er noch sehr viel eindrucksvoller. Feines dunkles Haar bedeckte seinen Oberkörper, das sich auf seinem Bauch zu einem schmalen Streifen verjüngte, und dunkle Brustwarzen standen auf seinen gut entwickelten Brustmuskeln hervor. Diese Muskeln waren ungeheuer imposant. Ann wurde ganz schwindelig.
Stephan warf ihr einen entschuldigenden Blick zu, als er seine Hose aufknöpfte. »Bist du sicher?«, fragte er.
Ann nickte lächelnd. Sie spürte ja jetzt schon eine warme Feuchte zwischen ihren Beinen. Er streifte seine Hose ab und stieg aus ihr heraus. Ihren Blicken preisgegeben, war seine Erektion geradezu ... beeindruckend. Er war voll erregt, die Spitze seines Glieds gerötet, der Schaft hart und von hervortretenden Adern überzogen. Das hatte sie noch nie gesehen. Bei dem Gedanken daran, dass sie all das in sich aufnehmen musste, konnte sie spüren, wie sie errötete, und senkte verlegen den Kopf, um an den Knöpfen ihres Kleides herumzufingern.
Da sie noch auf dem Bett saß, ließ Stephan sich auf ein Knie vor ihr nieder. »Darf ich dir helfen?«
Sie nickte, und seine Hände bewegten sich zu ihrer Brust, um jedes der kleinen Knöpfchen aus seiner Schlaufe zu befreien. Seine Finger waren schnell und sicher. Beim Atmen pressten ihre Brüste sich an seine Hand. Als er das Kleid bis zur Taille aufgeknöpft hatte, streifte er ihr die Schuhe ab und rollte behutsam ihre Strümpfe herunter. Dann nahm er ihre Hand und zog Ann zu sich hoch. Er war so viel größer als sie, sodass ihr Kopf ihm gerade mal bis zur Brust reichte. Es drängte sie, sich an ihn zu lehnen, um seinen moschusartigen Geruch tief in sich aufzunehmen, aber er streifte ihr schon das Kleid über die Schultern, und es glitt zu Boden, wo es um ihre Füße gebauscht liegen blieb. Dann zog er an den Bändchen ihres kurzen Korsetts ... und plötzlich trug sie nichts anderes mehr als ihr Hemd. Das dünne Leinen war die letzte Barriere zwischen ihnen. Stephan trat näher und zog sie an sich, um sie durch den Stoff hindurch seine männliche Erregung spüren zu lassen.
Ann merkte, dass sie Mühe hatte zu atmen. Wie lange hatte sie sich danach gesehnt und sich zugleich davor gefürchtet? Vielleicht würde sie wie ihre Mutter enden. Aber eine Liebesnacht mit Stephan Sincai schien dieses Risiko wert zu sein. Sie hob die Hände, um die Nadeln aus ihren Haaren zu ziehen, und warf sie auf den Teppich. Ihr langes Haar fiel ihr jetzt schwer über den Rücken. Stephan bückte sich und ergriff den Saum ihres Hemdes, um es ihr über den Kopf zu ziehen. Jetzt war sie nackt. Als er ihr die Hände auf die Schultern legte, verspürte sie nichts anderes als die seltsame Empfindung, dass ihr ganzer
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