Blutrote Sehnsucht
Körper sich zu verflüssigen schien.
»Wie schön du bist!«, sagte er. »Wie ein kleines und vollkommenes Juwel.«
Überrascht blickte sie auf. Nach all den Frauen, die er gehabt hatte, hielt er sie für schön? Er bückte sich und hob sie mit einer einzigen kraftvollen Bewegung auf, legte sie auf das Bett und streckte sich neben ihr aus. In dem schmalen Bett, in dem gerade Platz für zwei war, berührte sein Körper sie überall, und sie konnte seine heiße Härte an ihrem Schenkel spüren. Seine Lippen strichen über ihre Stirn und ihre Nase, dann küsste er lange und zärtlich ihren Mund, und sie erwiderte den sehr intimen Kuss. Dabei merkte sie, wie sie ihm verlangend die Brüste entgegenbog. Es schien ihn zu ermutigen, den Kopf zu senken und mit seinen Lippen und seiner Zunge ihre Brust und deren harte kleine Spitzen zu liebkosen. Ann glaubte, das Bewusstsein zu verlieren, so wonnevoll war das Gefühl. War es das, was einen verrückt werden ließ? Als er seine Aufmerksamkeit ihrer anderen Brust zuwandte, stöhnte sie.
Irgendwann, ohne dass sie es bemerkt hatte, war seine Hand zu ihrem Schenkel hinabgeglitten, und nun umfasste sie warm ihre intimste Körperstelle. Sie wusste, wie feucht sie war und dass er ihr Verlangen nur allzu deutlich spüren konnte. Einer seiner Finger glitt kurz in sie hinein und schockierte sie mit dieser aufreizend intimen Zärtlichkeit. »Psst«, murmelte er. »Entspann dich und vertrau mir. Es wird dir gefallen.«
Er ließ den Finger über ihre Klitoris gleiten, während er gleichzeitig wieder von ihrem Mund Besitz ergriff. Ihre Brustspitzen streiften seine Brust, und die Empfindungen zwischen ihren Beinen, an ihrem Mund und ihren harten Knospen steigerten ihre sinnliche Erregung schier bis ins Unerträgliche. Aber dann fand er einen ganz besonders empfindsamen Punkt zwischen ihren Beinen, von dem sie nicht einmal gewusst hatte, dass es ihn gab, und das Empfinden versetzte sie in ein völlig neues Reich der Sinne. Sie konnte an nichts anderes mehr denken als an dieses fremde, aufregende Gefühl in ihr, das sich immer mehr verschärfte. Sein heftiges Pulsieren brachte sie dazu, sich zu winden und zu stöhnen. Manchmal streichelte Stephan sie, um dann für einen Moment lang innezuhalten, und dann wieder berührte er sie ganz leicht, bis sie ihn zu sich herabzog, um ihn verlangend zu küssen und sich seiner Hand entgegenzubiegen, um seine Finger und die Lust, die sie ihr bereiteten, wiederzufinden.
Es war, als schwebte sie über irgendeiner Art von Abgrund. Niemand konnte mehr Gefühl als diese überwältigende Leidenschaft erfahren ...
Und dann merkte sie, dass das durchaus noch möglich war. Ihr ganzer Körper zog sich zusammen, als eine reißende Flut von Erregung sie durchfuhr und sie mit sich fortriss. Wie von weither hörte sie jemanden leise stöhnen, und eine sanfte Stimme an ihrem Ohr hauchte ihr beruhigende Worte zu. War das der Wahnsinn?
Mit einem Ruck wich ihr Körper erschöpft zurück. Ohne es zu wollen, kamen ihr die Tränen, und schluchzend drückte sie sich an Stephans Brust, während er sie in den Armen hielt. Das war so unendlich viel mehr als die sterilen, unpersönlichen Kontraktionen, die sie von ihrer eigenen Hand erfahren hatte, während sie von Stephan geträumt hatte. Als sie wieder denken konnte, flüsterte sie: »Was war das?«
»Ein Orgasmus, meine Süße, und ein guter offensichtlich«, murmelte er, während seine Lippen über ihr Haar strichen.
»Ich dachte, es müsste etwas völlig Neues sein. Aber das kam dem Wahnsinn schon sehr nahe«, sagte sie mit etwas unsicherer Stimme.
»Ich würde dich gern noch sehr viel öfter dorthin bringen«, sagte er leise.
»Und was ist mit deinem Vergnügen?«, fragte sie.
»Das hebe ich mir auf.«
Ann dachte darüber nach. Er wollte nicht in ihr sein, wenn er den Höhepunkt erreichte. Was mit Stancie geschehen war, hatte ihn zu sehr geängstigt. Und er befürchtete, dass in der Hitze der Leidenschaft seine Erfahrung mit Rubius’ Töchtern durchbrechen und Ann entsetzen würde. »Dann bin ich im Prinzip also noch immer Jungfrau. Das finde ich irgendwie nicht fair.«
»Das zu ändern, solltest du dir für deinen Ehemann aufheben«, sagte er rau.
»Und was ist, wenn ich es nur mit dir kann?«, entgegnete sie spitz. »Muss ich dann darauf verzichten?«
»Du weißt ... dass es gefährlich ist.«
»Ich vertraue dir«, erwiderte sie schlicht.
Er zog sie zu einer Umarmung an sich, die ihr fast den Atem raubte,
Weitere Kostenlose Bücher