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Blutrote Sehnsucht

Blutrote Sehnsucht

Titel: Blutrote Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Squires
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glatt und heiß. Noch nie hatte sie einen anderen Menschen so gespürt, so langsam und entspannt. Er streifte ihr das Nachthemd von den Schultern. Ein heißes Prickeln ergriff Besitz von ihrer intimsten Körperstelle. Ihr war, als würde sie von innen heraus verbrennen. Und dann, wie es so oft in Träumen war, waren sie plötzlich beide nackt, und sie spürte seinen Körper an ihrem, berührte die warme Haut und das Haar an seiner Brust, die weichen Brustwarzen, die sich unter ihren Fingerspitzen verhärteten. Und er beugte sich über sie und hob ihren Kopf ein wenig an. Seine Lippen streiften ihre ...
    Gott! Was waren das für Gedanken? Sie riss die Augen auf und blinzelte.
    Von draußen drang schon Licht ins Zimmer. Ihr schmales Bett war zerwühlt, die Decken ein einziges Durcheinander, und eins der Kissen lag auf dem Boden. Der Rest des kleinen Zimmers sah jedoch wie immer aus. Anns Atem beruhigte sich ein wenig. Solche Träume hatte sie schon des Öfteren gehabt. Wahrscheinlich waren sie eine Folge des einsiedlerischen Lebens, das sie führte. Oder ihrer sündhaften Natur. Normalerweise ließen sie sich durch reine Willenskraft verbannen. Sie zwang sich, ruhig durchzuatmen. Aber waren diese Träume je so intensiv und real gewesen?
    Entschlossen stand sie auf und öffnete die Vorhänge an den kleinen Fenstern, um Licht und Wirklichkeit hereinzulassen. Sie konnte jetzt kaum noch glauben, was sie vergangene Nacht im Wald gesehen hatte. Sehr real allerdings waren Onkel Thaddeus’ Herzanfall, die düstere Prognose des Arztes und die Tatsache, dass sie den größten Teil der Nacht am Bett ihres Onkels gesessen hatte. Es war die Anspannung, die solch verstörende Träume in ihr hervorgerufen hatte. Was ja auch wohl gar nicht ungewöhnlich war.
    Aus dem Fenster konnte sie die Sonne nicht sehen, aber an den Schatten im Garten unten merkte sie, dass es mindestens schon Mittagszeit sein musste. Schnell zog sie den Morgenmantel über und lief zum Gang hinaus. Sie musste sehen, wie es ihrem Onkel ging. Als sie die Treppe hinunterstürmte, stieß sie fast mit Van Helsing zusammen. Erschrocken fuhr sie zurück, bevor sie ihn berühren konnte.
    »Ho, ho! Wie geht es Ihnen heute Morgen, Cousine?«
    »Oh, äh ... gut. Danke, Sir«, erwiderte sie und rang einen Moment nach Atem. Sie hatte ihn schon fast vergessen.
    »Erich, bitte«, berichtigte er sie. »Frühstücken Sie? Wir könnten zusammen hinuntergehen.«
    Aus nächster Nähe sah sie, dass er seine Zähne nicht richtig reinigte, und das offenbar schon lange nicht mehr. Sie waren fleckig, und sie konnte einen weißlichen Belag an seinem Zahnfleisch sehen, der vermutlich der Grund für seinen schlechten Atem war. Angeekelt trat sie einen Schritt zurück. »Nein. Das kann ich nicht, weil ich nach meinem Onkel sehen muss.«
    Van Helsing zog die Augenbrauen hoch. »Ich möchte wetten, dass er schon draußen auf der Jagd ist oder so. Er kommt mir wie ein Frühaufsteher vor.«
    »Mein Onkel hatte einen Herzanfall ... Erich«, entgegnete sie kalt. »Er ist nicht auf der Jagd.«
    »Oh. Nun, dann wird er uns wohl kaum Gesellschaft leisten, nehme ich an.« Van Helsing sah, wie schockiert sie war, und setzte augenblicklich einen Ausdruck tiefster Sorge auf. »Kann ich irgendetwas tun, Cousine? Soll ich einen Arzt holen? Sie können sich darauf verlassen, dass ich Ihnen beistehen werde in Ihrer Not.«
    »Danke, doch ich brauche nichts«, erwiderte sie mit schmalen Lippen. Aber dann gewann ihr Zorn die Oberhand. »Sie können sich allerdings von den Dienstboten fernhalten, falls das nicht zu viel verlangt ist.«
    »Was?« Ein galliger Blick ersetzte seine Überraschung. Die Fischaugen verengten sich und glitzerten vor Bosheit. Es war, als hätte er eine Maske fallen lassen. Ann trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    Sie schluckte, aber Alice zuliebe musste sie die Angelegenheit zu Ende bringen. »Ich glaube, dass Sie Alice belästigt haben, und ich ... ich werde nicht dulden, dass sie schikaniert wird.«
    »Diese Schlampe?«, höhnte er. »Sie hat sich mir geradezu an den Hals geworfen. Nicht ich, sondern sie hat das Spiel begonnen.«
    Er versuchte nicht einmal, es abzustreiten! »Es ist das Vorrecht einer Frau, einen Schlusspunkt zu setzen.«
    »Zuerst hat sie gesagt, sie möge es grob, doch dann fehlte ihr der Mut, es durchzuziehen.« Hier warf er Ann einen anzüglichen Blick zu. »Wenn ein Mann erregt ist, ist es nicht so leicht, einen Schlusspunkt zu setzen. Das sollten Sie sich

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