Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)
da alle bisher gemachten Vorschläge, sich als nicht durchführbar erwiesen hatten. Robert stand mit verschränkten Armen an der Wand und Aiden lief, seit geschlagenen fünf Minuten, nachdenklich auf und ab. Ich sah auf den Steinboden und es hätte mich nicht gewundert, wenn sich mittlerweile ein kleiner Pfad unter seinen Füßen gebildet hätte. Dann plötzlich blieb er abrupt stehen, hob den Kopf und grinste.
»Jetzt weiß ich was wir tun müssen«, erklärte er stolz.
»Wärst du dann wohl so gnädig und würdest uns an deinem genialen Plan teilhaben lassen«, drängte Robert ungeduldig.
»Immer mit der Ruhe Bruder, aber Geduld war ja noch nie deine Stärke«, sagte er schelmisch. Nun meldete sich James zu Wort, der die ganze Zeit nur schweigend zugehört hatte.
»Aiden bitte mach es nicht so spannend und sag uns, was du vorhast.«
»Wir benutzen Claire, um sie abzulenken.« James öffnete den Mund, um erneut zu protestieren, doch ich kam ihm zuvor.
»Und was soll ich tun?«
»Alle denken, du seist schwer verletzt und sie haben mit Sicherheit keine Ahnung, dass du dich mithilfe von James Blut regeneriert hast. Sie werden dir aller Wahrscheinlichkeit nach keine zu große Aufmerksamkeit schenken, da sie in dir keine Gefahr sehen und genau das nutzen wir aus.« Ich zog die Stirn kraus und bedeutete ihm mit einer Handbewegung, weiter zu erzählen. Aiden holte tief Luft und richtete das Wort an uns alle.
»Irgendwann werden Christopher und seine Männer hier auftauchen und Claire wird dann dort auf der Decke liegen«, er deutete auf die Stelle wo Kimberly gerade schlief und zwinkerte mir verschwörerisch zu. »Niemand wird sich um sie kümmern und falls doch, werden wir versuchen, sie ablenken. Wenn wir der Meinung sind, dass der Zeitpunkt gekommen ist, werden wir Claire ein Zeichen geben und dann kommt ihr Einsatz. Somit kann sie uns einige wertvolle Sekunden verschaffen, die wir nutzen können, um Christopher und seine Männer zu überwältigen«, informierte er uns.
»Aber wie genau soll ich sie ablenken?«, wollte ich wissen, während mein Adrenalin immer mehr anstieg. Aiden griff nach der Phiole, die James noch immer in der Hand hielt, und reichte sie mir.
»Hiermit«, entgegnete er. »Wir werden dafür sorgen, dass ihre Aufmerksamkeit, auf uns gerichtet ist. Wenn wir dir das Zeichen geben, greifst du von hinten an. Versuche Balthasar oder Christopher mit dem Eisenkraut-Sud zu erwischen und denk bitte daran, dass du nur einen einzigen Versuch hast.«
Gerade als er wieder den Mund öffnete, um mir weitere Anweisungen zu geben, drangen von draußen Stimmen zu uns, die sich rasch näherten. Für einen kurzen Augenblick sahen wir uns alle erschrocken an, dann deutete Aiden auf die Decke, auf der meine Schwester lag.
»Schnell leg dich hin«, befahl er. Ich huschte hinüber zu Kim und ließ mich neben ihr nieder, dann hob ich noch einmal den Kopf.
»Woher weiß ich, wann es soweit ist?«, flüsterte ich und sah unruhig in die Richtung, aus der Christophers Stimme zu hören war.
»Wenn ich einen von ihnen Hurensohn nenne, ist das dein Stichwort«, erklärte Aiden leise. Ich nickte und legte mich in eine halbwegs angenehme Position neben meine Schwester. Meine Haare ließ ich in mein Gesicht fallen, so dass ich unbemerkt den Raum beobachten konnte, ohne dass jemand sah, dass ich meine Augen geöffnet hatte.
Den Bruchteil einer Sekunde später öffnete sich lautstark die Mauer und Christopher, Balthasar und die beiden anderen Vampire traten ein. Durch den Vorhang meiner roten Haare erkannte ich, dass jeder von ihnen mit einem Schwert bewaffnet war. Als Christopher zu mir sah, schloss ich sicherheitshalber die Augen und konzentrierte mich ganz auf das, was ich hörte.
»Ist sie tot?«, wollte er wissen und kurz darauf näherten sich Schritte. Auf den Schmerz, der unmittelbar folgte, war ich nicht gefasst und um ein Haar hätte ich laut aufgestöhnt, als der Stiefel sich in meinen Bauch bohrte. Um keinen Laut von mir zu geben, biss ich mir so fest auf die Zunge, dass ich wieder mein eigenes Blut schmeckte. Auch als ich ein zweites Mal einen Tritt in den Magen bekam, rührte ich mich nicht und dachte nur an den Augenblick, in dem ich mich für diese Schmerzen rächen würde.
»Ich glaube sie ist tot«, hörte ich Balthasar sagen, der sich nun wieder von mir entfernte, wie ich erleichtert feststellte.
»Auch gut, dann haben wir einen weniger um den wir uns kümmern müssen«, bemerkte Christopher. Ich wagte
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