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Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 1: Die Verwandlung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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dachte, dass nun bald die Treppe vor mir auftauchen musste, stolperte ich auch schon gegen die erste Stufe und fiel der Länge nach hin.
    Bei dem Sturz biss ich mir auf die Zunge und nahm sofort den Geschmack meines eigenen Blutes wahr, das süß und ekelhaft nach rostigem Eisen schmeckte, während ich unbeholfen die Treppe nach oben kroch. Evelyns hämisches Gelächter drang an meine Ohren und ich stellte entsetzt fest, dass sie jetzt bereits dicht hinter mir war.
    Endlich hatte ich die oberste Stufe erreicht, richtete mich auf und bewegte mich unbeholfen vorwärts. Ich hörte das Klappern von Absätzen und wusste sofort, dass nun auch Evelyn ihren Gang beschleunigt hatte. Es war mir, egal ob ich mir weitere Körperteile aufschürfte oder verstauchte, ich rannte einfach nur um mein Leben und schlug wie ein menschlicher Gummiball von einer Wand an die andere.
    Die Schritte hinter mir wurden immer lauter und ich fragte mich, ob sie mich sehen konnte, als ich plötzlich an der Gabelung ankam, die nicht weit vom Geheimraum entfernt war. Ich mobilisierte meine letzten Kräfte, auch wenn ich meine Beine schon lange nicht mehr spürte, um in den sicheren Schutz des geheimen Zimmers zu gelangen.
    Evelyn, die zu wissen schien, was ich vorhatte, begann zu rennen und gegen ihre übermenschliche Geschwindigkeit wirkten meine Bewegungen wie die einer Schnecke.
    In einigen Metern Entfernung sah ich den fahlen, gelben Lichtschein, der aus dem Zimmer auf den Gang geworfen wurde. Nur noch ein paar Schritte, dann hatte ich es geschafft. Mir war klar, dass Evelyn mich fast erreicht hatte und deshalb wagte ich nicht, mich umzudrehen.
    Die offene Tür lag nun nur noch eine Armlänge entfernt. Mit einer letzten Kraftreserve hechtete ich hinein und warf mich von innen gegen die Tür. Zitternd fasste ich an den Schlüssel um die Tür zu verschließen, doch dazu kam ich nicht mehr.
    Die Wucht der aufgestoßenen Tür war so stark, dass ich an die gegenüberliegende Wand geschleudert wurde. Das Messer, welches ich noch immer in der Hand hielt, bohrte sich beim Aufprall in meinen rechten Oberschenkel und ein unsagbarer Schmerz explodierte in meinem Bein. Ich versuchte es herauszuziehen, doch die zackige Klinge wirkte wie ein Widerhaken. Jede noch so kleine Bewegung schmerzte derart, dass ich befürchtete gleich das Bewusstsein zu verlieren.
    Eiskalter Schweiß bildete sich augenblicklich auf meiner Stirn und vor lauter Schmerz wurde mir übel. Auf meiner Hose breitete sich erschreckend schnell ein riesiger, dunkler Blutfleck aus und hastig presste ich beide Hände darauf, um die Blutung zu stillen. Als ich aufblickte, sah ich in zwei hungrige Augen, die gierig auf mein Bein starrten. Evelyn leckte sich demonstrativ mit der Zunge über die Lippen, während sie mich herausfordernd ansah.
    »Du armes Ding, hast du dich verletzt?«, fragte sie mit sarkastischer Stimme und ich spürte förmlich, wie sehr sie sich beherrschen musste, um nicht auf der Stelle über mich herzufallen.
    »Warum tust du James das an?«, wollte ich wissen und versuchte verzweifelt, die Wunde mit meinen Händen zu verdecken. Evelyn fasste sich theatralisch ans Herz und sah mich erstaunt an.
    »Aber meine Liebe, wie kommst du darauf, dass ich James etwas Böses will? Ganz im Gegenteil, ich werde ihn überzeugen, sich uns anzuschließen und außerdem tue ich ihm einen großen Gefallen, indem ich ihn von dir befreie. Wenn er erst einmal eingesehen hat, dass ich ihm in jeder Hinsicht mehr zu bieten habe als du, werden wir sicherlich wieder zueinanderfinden und er wird diesen unbedeutenden Ausrutscher mit dir sehr schnell vergessen.«
    »Er wird niemals wieder auf dich hereinfallen«, zischte ich sie an. Sie lächelte siegessicher und ihr Blick verweilte für einen kurzen Moment auf meinem Bein, ehe sie sich wieder meinem Gesicht zuwandte und laut seufzte.
    »Ich kenne ihn gut und ich weiß, wie sehr er unter unserer Trennung gelitten hat. Wusstest du, dass wir sogar darüber gesprochen hatten zu heiraten?« Sie setzte sich auf das Sofa und schlug die Beine elegant übereinander. »Er hat mich schon immer begehrt und das tut er auch jetzt noch. James hat es niemals überwunden, dass ich ihn verlassen habe.«
    Die Art, wie sie mit mir sprach, war demütigend und mein Magen krampfte sich bei ihren Worten zusammen. Ich wusste nicht, was mehr schmerzte, die Wunde oder die Vorstellung, dass James womöglich wieder zu ihr zurückkehren könnte. Ich rief mich schnell wieder zur

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