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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Autoren: Petra Röder
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zum Stillstand brachte, starrte ich in die Richtung einer alten Eiche, die ca. 20 Meter entfernt stand, und kniff konzentriert die Augen zusammen.
    Bildete ich mir das ein, oder stand dort unter dem Baum eine Gestalt? James stieg aus dem Auto. Als er bemerkte, dass ich mich nicht bewegte, beugte er sich zur Fahrertür hinunter und sah mich fragend an.
    »Was ist los?« Ich antwortete ihm nicht sofort, sondern sah immer noch auf den Mann, der regungslos unter dem Baum stand und mich ansah. Er war ganz in Schwarz gekleidet, doch das, was meinen Blick anzog, war nicht seine Kleidung, sondern sein leuchtendes, kupferrotes Haar.
    »Claire?«, fragte James erneut. »Was hast du denn?« Ich wendete meinen Blick nicht ab, während ich suchend nach dem Türhebel tastete. Als ich ihn gefunden hatte, öffnete ich vorsichtig die Beifahrertür.
    »Da steht jemand«, flüsterte ich und stieg aus. James folgte meinem Blick.
    »Ich sehe niemanden«, erwiderte er. Ich riss meinen Blick los und sah zu James, der nun auch mit zusammengekniffenen Augen auf die alte Eiche starrte.
    »Direkt unter dem Baum«, erklärte ich ihm, doch James schüttelte den Kopf.
    »Da ist niemand, Claire.« Als ich wieder zu der Gestalt sah, hatte sich der Mann keinen Zentimeter gerührt und stand noch immer an derselben Stelle. Für einen kurzen Augenblick überlegte ich, ob es sich vielleicht um einen Geist handelte, doch das konnte nicht sein. Er schimmerte nicht leicht blau, wie ein Geist es tat, bevor ich ihn materialisierte. Nun kamen auch Aiden und Robert auf uns zu, die ihren Wagen mittlerweile geparkt hatten.
    »Was ist denn los?«, rief Robert. Gerade als ich die Brüder fragen wollte, ob sie den Fremden unter dem Baum sehen konnten, hob der Mann den Arm und öffnete den Mund.
    »Sei vorsichtig! Im Haus lauert Gefahr!« Ich runzelte die Stirn und überlegte kurz, bevor ich ihm antwortete.
    »Welche Gefahr und wer bist du?«, rief ich. Meine drei Begleiter sahen mich an, als habe ich den Verstand verloren.
    »Ubour«, antwortete die Gestalt, dann löste er sich vor meinen Augen auf und verschwand.
    »Warte, geh nicht«, schrie ich und streckte den Arm nach ihm aus, als könne ich ihn so zurückhalten.
    James, der nun sichtlich besorgt schien, rüttelte mich am Arm.
    »Claire, sag mir sofort, was los ist«, forderte er. Mit offenem Mund und großen Augen wandte ich den Blick von der Stelle ab, wo eben noch der Fremde gestanden hatte und sah ihn an.
    »Ubour, er sagte im Haus sind Ubour«, erklärte ich. Die drei Vampire sahen sich für den Bruchteil einer Sekunde an, dann rannten alle gleichzeitig los. Ich stand noch immer wie versteinert am Wagen und suchte händeringend nach einer Erklärung, für das, was ich eben gesehen hatte. Als plötzlich ohrenbetäubender Lärm aus dem kleinen Gebäude an meine Ohren drang, richtete ich meine Aufmerksamkeit auf das Haus.
    Wer auch immer dieser Mann gewesen war, anscheinend hatte er die Wahrheit gesagt, denn im nächsten Augenblick flog ein Körper durch das Fenster und landetet unsanft auf dem Kiesweg.
    Mit Entsetzen stellte ich fest, dass es sich um Aiden handelte, doch bevor ich zu ihm eilen konnte, war er bereits wieder aufgesprungen und rannte zurück ins Innere der Hütte. Mein Herz begann zu rasen und vorsichtig näherte ich mich dem Eingang. Ich musste hinein und den Männern helfen, doch meine Beine wollten mir nicht gehorchen. Anstatt loszurennen, ging ich ganz gemächlich auf die Hütte zu, die zitternden Hände zu Fäusten geballt.
    Wenn sich im Haus wirklich Ubour befanden, dann waren wir alle in großer Gefahr. Immer wieder gingen mir Aidens Worte durch den Kopf, als er mir erklärt hatte, dass ein Biss genügen würde, um einen Vampir in einen Ubour zu verwandeln. Dann plötzlich traf mich die Erkenntnis und ich war mit einem Mal hellwach.
    James war da drin und ich musste ihm helfen. Ich schoss wie eine Kanonenkugel auf die Hütte zu und prallte in der offenen Tür unsanft mit einer dieser widerlichen Kreaturen zusammen, die gerade dabei war, sich gegen Roberts Angriff zu wehren.
    Ein erstaunter Ausdruck huschte über das Gesicht des Ubours, als er mich erblickte. Dieser kurze Moment genügte Robert, um seinen Pflock zu platzieren und zuzustoßen. Mit lautem Gebrüll sackte der Ubour vor mir zusammen und blieb dann regungslos liegen.
    Robert zog den Pflock heraus und lief zurück zu den anderen. Der am Boden liegende, tote Körper begann sich zu zersetzen, bis schließlich fast nichts mehr
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