Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
auch wir in das Haus, aus dem bereits laute Schreie zu hören waren.
Gleich im Eingang stolperte ich über die erste Leiche, einen Körper, in dessen Brust ein großes Loch zu erkennen war und der bereits bedrohlich zu zischen begann. Ein paar Meter weiter fanden wir die Überreste von zwei Vampiren, die von den Ubour enthauptet worden waren. Mein Magen zog sich schmerzhaft zusammen, als ich begriff, dass wieder Unschuldige ihr Leben gelassen hatten und das nur, weil Kimberly es auf die Blutrubine abgesehen hatte. Dann traten wir in das Wohnzimmer, wo Aiden und Robert sich bereits auf die anwesenden Ubour gestürzt hatten.
Bei dem Anblick, der sich mir bot, drehte sich mir fast der Magen um. Am Boden lagen unendlich viele Leichen, oder das, was von ihnen übrig war. Überall war Blut und ich erkannte sogar Kinder, die man brutal enthauptet hatte. So wie sich die leblosen Körper in diesem Moment zersetzten, waren wir nur ein paar Minuten zu spät gekommen.
Ein schneller Blick verriet mir, dass wir sechs Gegner hatten. Im selben Moment wie James, zog auch ich meinen Pflock hervor. Er warf mir einen kurzen Blick zu und nickte, dann sprangen wir nach vorn und stürzten uns auf zwei der Angreifer.
Sie hatten nicht mit uns gerechnet und so konnten wir den Überraschungsmoment nutzen. James Pflock bohrte sich in die Brust eines hünenhaften, blonden Ubour, der brüllend zu Boden ging. Als er sich zu mir drehte, um mir zu Hilfe zu eilen, hatte auch ich meinen Eisenpflock platziert und stach zu. Mein Gegner war eine Frau, die etwa genauso groß war wie ich, aber sie schien noch recht unerfahren zu sein. Eigentlich war sie sogar recht hübsch, wären da nicht die schwarzen Augen und die langen Fangzähne gewesen, die ihrem Gesicht ein fratzenartiges Aussehen verliehen. Ohne große Probleme fand mein Pflock sein Ziel und bohrte sich in ihren Brustkorb.
Nun hatte jeder von uns noch einen Gegner. Ich konzentrierte mich ganz auf den Ubour, der mich jetzt lauernd umkreiste. Lange Speichelfäden tropften von seinen Fangzähnen und ich verzog angewidert das Gesicht.
Ohne Zweifel wartete er auf eine günstige Gelegenheit, um anzugreifen, doch diese wollte ich ihm nicht geben. Ich verstärkte den Griff um meinen Pflock, da meine Hände zu schwitzen begannen und ich befürchtete, dass er mir sonst entgleiten könnte.
Einige Meter neben mir wartete auch James auf seine Chance, zuzuschlagen. Ich bemerkte, wie er immer wieder sorgenvoll zu mir sah und befürchtete, dass er dadurch abgelenkt war und unvorsichtig werden würde.
»Konzentriere dich auf deinen Kampf und kümmere dich nicht um mich. Ich werde mit dem hier schon fertig«, zischte ich ihn an, dann verlor ich ihn aus den Augen.
»Es wird mir eine Ehre sein dich in einen von uns zu verwandeln«, knurrte mein Gegenüber, ein kleiner, untersetzter Ubour mit Glatzkopf und eng zusammenliegenden Augen.
»Nicht in diesem Leben, mein kahlköpfiger Freund«, entgegnete ich, ohne ihn aus den Augen zu lassen.
»Man braucht keine Haare, um eine Frau glücklich zu machen«, antwortete er und ein zähflüssiger Tropfen Speichel verlor den Kampf gegen die Schwerkraft und fiel zu Boden.
»Es ist aber nicht gerade von Vorteil, wenn man aussieht wie ein polierter Pfirsich«, widersprach ich und startete einen Angriff, doch er wich geschickt aus, was ich ihm gar nicht zugetraut hatte. Also umkreisten wir uns wieder und jeder von uns wartete nur auf einen Fehler des anderen.
In diesem Moment machte James neben mir eine schnelle Bewegung. Als er den Eisenpflock in die Brust seines Gegners stach, taumelte dieser und stolperte gegen meinen Ubour. Nur ganz kurz drehte er den Kopf, um zu erkennen, wer ihn da angerempelt hatte, doch dieser winzige Augenblick genügte mir. Mit zwei schnellen Schritten war ich bei ihm und rammte ihn das kalte Eisen von unten in sein Herz. Ich spürte, wie sich der Pflock durch sein Brustbein schob und das Geräusch von berstenden Knochen ließ mich erschaudern.
In seinen Augen spiegelten sich Überraschung und Entsetzen. Er sah ungläubig auf den Pflock in seiner Brust, den ich im selben Moment wieder herauszog, dann ging er zu Boden.
»Gut gemacht«, lobte mich James und drückte mir einen erleichterten Kuss auf den Kopf, dann drehten wir uns zu Robert und Aiden, um ihnen zu Hilfe zu kommen.
Gerade als wir versuchten, uns einen Überblick zu verschaffen, geschah das Unfassbare. Aiden hatte seinen Gegner überwältigt und war gerade dabei ihn zu
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