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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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falsch ausgedrückt. Ich meinte damit, dass sich Aiden jetzt mehr an die glücklichen Momente erinnert, die er mit seinem Bruder verbringen durfte und weniger an das, was heute Abend geschehen ist«, beruhigte er mich. Bevor ich etwas antworten konnte, kamen Samuel und Aiden zu uns.
    »Ich habe entschieden, mit euch zu kommen. Wenn ich bei der Bruderschaft bin, kann ich am besten helfen. Wir werden diese Ungeheuer für das büßen lassen, was sie getan haben«, sagte Samuel entschlossen.
    »Eine weise Entscheidung«, entgegnete James, dann machten wir uns auf den Weg in unser Hotel.

Kapitel 6
     
     
     
    Es war spät am Abend, als wir den Hummer vor dem Hotel parkten und die prachtvolle Lobby betraten.
    »Wollen wir noch etwas in der Bar trinken, ich meine ... möchtest du vielleicht reden?«, fragte James unbeholfen an Aiden gerichtet. Der lächelte und lehnte dankend ab.
    »Keine Angst, es geht mir wesentlich besser, auch wenn es noch höllisch schmerzt, an Robert zu denken. Ich werde mich hinlegen, schlafen und von besseren Zeiten träumen«, entgegnete er wehmütig. Samuel strich sanft über Aidens Oberarm und lächelte.
    »Ich werde mich um ihn kümmern«, versprach er, dann verschwanden beide, ohne ein weiteres Wort. Wir sahen ihnen nach, bis sie die zweite Treppe erreicht hatten und aus unserem Sichtfeld verschwanden.
    »Glaubst du, er kommt allein mit Aiden zurecht?«, fragte ich zweifelnd. James legte den Arm um meine Schultern, so, wie er es immer tat, wenn er mir ein gutes Gefühl geben wollte.
    »Er wird es schon schaffen und außerdem hält Samuels Beeinflussung sicher noch einige Tage an«, beteuerte er und zog mich sanft mit sich zur Treppe.
    »Du meinst, das gute Gefühl verschwindet mit der Zeit?«, fragte ich interessiert.
    »Ja, es ist nicht von Dauer, aber für ein oder zwei Tage sollte es ihm helfen.«
    Ich mochte mir gar nicht vorstellen was geschehen würde, wenn diese Linderung nachließ und Aiden mit einem Mal wieder dem vollen Schmerz ausgesetzt war. Den Bruder zu verlieren war schlimm, doch ihn mit der eigenen Hand getötet zu haben, würde ihm noch sehr lange zu schaffen machen, das wussten wir alle. Die beiden Brüder waren eine Einheit und niemand hatte sich vorstellen können, dass einmal einer von ihnen getötet werden könnte. Ich kannte sie erst einige Monate und Roberts Tod riss auch mich in ein tiefes Loch, wie musste das erst für Aiden sein? Er war ihm so nahe gestanden, wie niemand sonst. Wäre nicht Robert, sondern James gestorben, würde ich nicht mehr leben wollen.
     
    In dieser Nacht lagen wir uns nur in den Armen, denn die Geschehnisse des Abends hatten wir beide noch zu deutlich vor Augen. Beide hingen wir stumm unseren Gedanken nach und genossen dabei die Stille, die uns umgab. Irgendwann schliefen wir endlich ein.
    Doch selbst der Schlaf schien meinen Gedanken keine Ruhe zu gönnen. Grausame Bilder verfolgten mich in meinen Träumen, so dass ich mich unruhig im Bett hin- und herwälzte.
    Ich sah die Kreaturen mit ihren schwarzen Augen und den unwirklich langen Fangzähnen, und obwohl ich mich versteckt hatte, fanden sie mich. Ich wehrte mich und stach mit meinem Pflock immer und immer wieder zu, aber anstatt weniger wurden es immer mehr Ubour, die mich angriffen. Plötzlich packten sie mich, hielten mich an beiden Armen fest und sahen sich wartend um. Dann näherte sich eine Gestalt, ein großer Ubour, auf dessen Gesicht ein Schatten lag und dennoch wusste ich, dass ich ihn kannte. Doch woher? Ich versuchte zurückzuweichen, doch es war zwecklos. Als er seine Fänge in meine Kehle bohrte, durchfuhr eine eisige Kälte meinen Körper und ein grausamer Schrei entwich meiner Kehle. Dann wachte ich auf.
    Mein ganzer Körper war schweißgebadet und ich atmete schwer, doch zugleich war mir eiskalt. Mein Körper zitterte und ich wünschte mir jetzt nichts mehr, als mich in James tröstende Umarmung zu kuscheln. Ich sah zu ihm und stellte fest, dass seine Bettseite leer war. Plötzlich streifte ein kühler Luftzug meinen Körper und ich erstarrte. Ich drehte mich um und suchte den Grund für die eisige Kälte.
    Ein Fenster war geöffnet und die Windböen wehten den Vorhang in zarten Wellen ins Zimmer. Schlaftrunken stand ich auf und schloss es, dann schlurfte ich ins Badezimmer. Auch hier fand ich keine Spur von James. Ich drehte den Wasserhahn auf, benetzte mein Gesicht mit dem kühlen Nass und blickte in den Spiegel. Für einen Moment stand ich nur da, sah mir selbst in die

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