Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
lächelnde Empfangsdame begrüßte mich, und nachdem ich ihr James Nachnamen genannt hatte, sah sie in ihrem Computer nach und nickte freundlich.
»Dann benötige ich nur noch ihre Kreditkarte«, erklärte sie. Mein Lächeln verschwand und Panik erfasste mich.
»Kleinen Augenblick«, vertröstete ich sie und suchte in meinem Geist nach James.
» Ich brauche eine Kreditkarte «, plapperte ich hastig in Gedanken.
» Nimm doch deine «, antwortete er und ich konnte genau spüren, dass er bei dieser Antwort lächelte. Einen Augenblick lang stand ich verwirrt da, doch dann begriff ich, was er meinte, und zog meine Geldbörse heraus. Gleich im ersten Fach funkelte mir eine platinfarbene American Express Karte entgegen und ich musste unweigerlich grinsen.
James hatte sie mir vor ca. einem Monat überreicht mit der Begründung, dass Gefährten so etwas wie ein Ehepaar seien und er von nun an für mich sorgen würde. Ich zog die Karte heraus und übergab sie der Empfangsdame, die sich um alles Weitere kümmerte.
Nach nicht einmal einer Minute überreichte sie mir drei Keykarten und wünschte uns einen angenehmen Aufenthalt.
Hatte ich die Lobby als luxuriös empfunden, so setzten die Zimmer noch eines obendrauf. Dunkles Holz und cremefarbene Stoffe dominierten den Raum und überall standen bunte Blumensträuße, die ihren süßlichen Duft im ganzen Zimmer verteilten.
Ich warf einen Blick in das Badezimmer und schrie entzückt auf, als ich den großen Whirlpool erblickte, der mitten im Raum in den Boden eingelassen war.
»Dafür haben wir jetzt leider keine Zeit, denn unser Wagen kommt in zehn Minuten«, flüsterte James mir ins Ohr. Er war von hinten an mich herangetreten, hatte seine Hände auf meine Hüften gelegt und knabberte sanft an meinem Ohrläppchen.
»Mach nur so weiter, dann wird unser Auto noch eine ganze Zeit lang auf uns warten müssen«, erklärte ich schmunzelnd.
Gegen 18:00 Uhr stiegen wir in den Hummer, den Aiden für uns besorgt hatte, und fuhren los. Unser Ziel lag ungefähr 40 Kilometer entfernt in einem unberührten Gebiet am Hector Lake. Die Panori hatten sich dort niedergelassen und mitten in der Einöde eine prachtvolle Villa erbaut, in der rund 30 Vampire lebten. Es war der größte Vampirclan in Nordamerika und damit auch einer der Einflussreichsten.
Wir kamen trotz der schneebedeckten Straßen zügig voran und irgendwann bog Aiden in einen schmalen Waldweg ab. Nach ein paar Minuten verbreiterte sich die Straße und in einiger Entfernung waren kurz darauf die beleuchteten Fenster des Anwesens zu erkennen. Während das imposante Bauwerk immer größer wurde, überkam mich plötzlich ein seltsam kribbelndes Gefühl und plötzlich war er wieder da. Er stand direkt auf der Straße vor uns und starrte mich an.
»Stopp«, schrie ich, doch diesmal war ich auf Aidens Reaktion gefasst und stützte mich ab, als er kraftvoll auf die Bremse trat.
»Siehst du wieder etwas?«, fragte James, der sofort ahnte, was mich zu diesem Aufschrei veranlasst hatte. Ich nickte und starrte auf den Mann vor uns, der warnend die Hand hob und ganz langsam den Kopf schüttelte, als wolle er uns an der Durchfahrt hindern.
Ich hatte keine Zeit mir Gedanken zu machen, warum er immer nur mir erschien, denn ich wusste, weshalb er es jetzt gerade tat. Langsam stieg ich aus, ohne den Blick von ihm abzuwenden.
»Ubour?«, flüsterte ich fragend. Er nickte. Aiden und Robert warteten nicht auf eine weitere Bestätigung, sie hatten genug gehört. Die Brüder stürmten los, geradewegs auf das Haus zu.
Die Gestalt vor uns verblasste und als James den Mund öffnete, um etwas zu sagen, hob ich warnend die Hand. Ich wusste, dass er mir wieder befehlen wollte, mich zu verstecken oder im Auto zu warten, doch das würde ich nicht tun.
»Wir wissen nicht, wie viele von denen da drin sind. Diesmal werde ich helfen, diese Bestien zu vernichten. Ich habe schon einen von ihnen zur Strecke gebracht und du kannst dir sicher sein, dass dies nicht der Letzte war«, erklärte ich entschlossen, noch bevor er etwas sagen konnte.
Die Erfahrung mit dem Ubour im Wald hatte mir gezeigt, dass ich nicht hilflos war und mich durchaus wehren konnte. Und je mehr ich von ihnen vernichtete, desto routinierter würde ich im Umgang mit dem Pflock werden. James dachte einen Moment nach, dann seufzte er.
»In Ordnung, aber du bleibst hinter mir«, befahl er in einem Tonfall, der mir zeigte, dass er diesbezüglich nicht mit sich reden ließ. Dann rannten
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