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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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ein Ubour in meiner Nähe befand.
    Irgendwann verfielen wir alle in tiefes Schweigen und jeder von uns hing seinen eigenen Gedanken nach. Ich dachte über Kimberly nach und fragte mich, wo genau sie gerade war.
    Wegen ihrer Rachsucht waren so viele Vampire gestorben und dafür würde sie mit ihrem Leben bezahlen, das schwor ich mir. Von der schwesterlichen Zuneigung, die ich einst für sie empfunden hatte, war nichts mehr übrig geblieben außer blankem Hass.
    Dass sie meinen Tod geplant hatte, um an den Blutrubin zu kommen, war eine Sache, aber dass sie nun ganze Familien und Clans ausrottete, die nichts damit zu tun hatten, war etwas ganz anderes.
    Nach dem Vorfall in New York, als sie versuchte, mich zu töten, hatte ich geglaubt nun eine Zeitlang Ruhe vor ihr zu haben, doch da hatte ich mich wohl geirrt. Nur zwei Monate später stand sie sozusagen wieder auf der Matte und diese Hartnäckigkeit verblüffte mich. Ich musste zugeben, ich hatte sie unterschätzt und gedacht, sie würde erst einige Zeit brauchen, um Christophers Verlust zu verarbeiten, bevor sie erneut zuschlug. Doch dem war nicht so.
    Kimberly ging über Leichen und das im wörtlichen Sinne. Ihr war egal, wie viel Unschuldige ihr Leben verloren, Hauptsache sie selbst kam ihrem Ziel ein Stück näher. Dass sie nun auch noch Ubour benutzte, um ihr Ziel zu erreichen, bestätigte eindrucksvoll, was für ein kaltschnäuziges Miststück sie war.
    Aiden hatte mir erzählt, das Ubour jedem dienten, der ihnen einen Vorteil verschaffte oder sie gut entlohnte. In gewisser Weise waren sie eine Art Vampir-Söldner. Hatten sie sich erst einmal dafür entschieden, einem Herrn zu dienen, so waren sie bis in den Tod loyal, was die ganze Sache noch komplizierter machte.
    Das Schlimmste jedoch war, dass sie immer mehr Ubour schufen und wir irgendwann gegen ihre Übermacht nicht mehr ankommen würden. Aus diesem Grund hatte James die Bruderschaft zusammengerufen. Uns lief die Zeit davon und wir mussten so schnell wie möglich einen Weg finden, die bereits zahlenmäßig überlegenen Ubour zu vernichten, bevor wir keine Chance mehr dazu hatten. Hoffentlich war es nicht bereits zu spät.
    Ich warf einen verstohlenen Blick zu James, der neben mir saß und nachdenklich zum Fenster hinaus sah.
    »An was denkst du gerade?«, wollte ich wissen und ärgerte mich im selben Moment über diese frauentypische und klischeehafte Frage.
    »Ich versuche zu ergründen, was es mit diesem Mann auf sich hat, der dich immer wieder warnt. Er ist kein Geist, soviel ist sicher, aber was ist er dann?« James sah mich fragend an, als erwartete er, dass ich ihm die Antwort darauf geben könnte.
    »Keine Ahnung«, entgegnete ich schulterzuckend. »Er hat mich ja auch nicht immer gewarnt. Als der Ubour auf der Burg angegriffen hat, ist er vorher nicht erschienen«, widersprach ich.
    »Das ist wahr«, antwortete er geistesabwesend und versank wieder in seinen Gedanken. Mir war noch nicht sehr viel Zeit geblieben, um über den Fremden nachzudenken, denn immer wenn ich glaubte, etwas zur Ruhe zu kommen, begann um mich herum erneut das Chaos.
    Eines wusste ich auf jeden Fall, wenn dieser Mann mir noch einmal erscheinen sollte, dann würde ich ihn fragen was oder wer er war und ich würde nicht eher Ruhe geben, bis ich eine Antwort bekam.
     

Kapitel 7
     
     
     
    Es waren noch einige Stunden bis zum Sonnenaufgang, als wir auf Castle Hope eintrafen, doch niemand schien zu schlafen, was die unzähligen, beleuchteten Fenster uns verrieten. Als wir in die große Eingangshalle traten, kam Berta uns entgegen, die gerade damit beschäftigt war, einige Blutkonserven in den Salon zu tragen.
    Als ich James und Aidens Gesichtsausdruck sah, die beide sehnsüchtig auf die Blutbeutel starrten, fiel mir ein, dass sie seit unserem Aufbruch nach Kanada nichts mehr zu sich genommen hatten.
    »Nun geht schon, ich möchte sowieso erst duschen und ihr seht aus, als könntet ihr etwas Blut vertragen«, entschied ich lächelnd und gab beiden einen leichten Stoß. Ohne lange zu widersprechen, verschwanden sie zusammen mit Berta im Salon und ich machte mich auf den Weg nach oben in unser Zimmer.
     
    Ich stand lange unter der Dusche, genoss den heißen Wasserstrahl auf meiner Haut und versuchte an nichts zu denken, doch in den letzten Tagen war so viel geschehen, dass dies fast unmöglich war. Unzählige Vampir-Clans waren ausgelöscht worden, der geheimnisvolle Mann, der mich immer dann warnte, wenn Ubour in der Nähe waren

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