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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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Vater kam auf mich zu und blieb eine Armlänge vor mir stehen. Er legte seine Hände auf meine Schultern und sah mich lange an. Der Ausdruck auf seinem Gesicht war schwer zu deuten, zu viele Gefühle auf einmal spiegelten sich darin. Ich erkannte Stolz und Liebe, aber auch Angst und Zweifel.
    »Du hast meine Fähigkeit geerbt, doch ich muss dir beibringen, wie du diese Gabe beherrschst«, informierte er mich.
    »Du meinst, ich kann Licht erzeugen?« Mein Vater nickte.
    »Das kannst du, aber es wird nicht leicht sein dir zu zeigen, wie es geht, zumal mir meine eigene Kraft genommen wurde und ich sie dir somit nicht demonstrieren kann.« entgegnete er.
    Aiden räusperte sich und wir blickten fast alle gleichzeitig zu ihm. In seinen Augen funkelte Hoffnung, angesichts dessen, was er eben gehört hatte.
    »Besteht die Chance, dass Claire die Fähigkeit beherrscht, wenn wir zum Rannoch Moor aufbrechen?«, erkundigte er sich. Der Blick meines Vaters wanderte wieder zu mir und er musterte mich lange.
    »Wir können es versuchen, aber ich kann nichts versprechen«, antwortete er.
    »Worauf warten wir dann noch?«, rief James und klatschte in die Hände. Ich sah meinen Vater an und plötzlich verspürte ich eine so tiefe Zuneigung, dass ich ihm einfach um den Hals fiel. Erst zögerte er und war sichtlich erstaunt, doch dann erwiderte er meine Umarmung und drückte mich fest an sich.
    »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe, meine Kleine«, raunte er in mein Ohr. Ich konnte nicht verhindern, dass sich einige Tränen ihren Weg bahnten und mir über die Wange liefen. Mein Vater nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen Kuss auf die Stirn, so wie es James immer tat, wenn ich traurig war.
    Ich konnte es noch immer nicht fassen, dass mein Vater vor mir stand. Bis vor einer Stunde wusste ich nicht einmal, dass er noch lebte und nun lagen wir uns in den Armen.
    Ich fühlte mich ihm so vertraut, als würde ich ihn schon ewig kennen und ich brachte es nicht übers Herz, mich von ihm zu lösen. Meine Finger klammerten sich an seinem Mantel fest, als wollte ich ihn nie wieder loslassen. Aus Angst er könnte im nächsten Augenblick wieder verschwinden und mir würde nichts bleiben, als die Erinnerung an ihn.
    Irgendwann spürte ich James kräftige Hände, die sich sanft auf meine Taille legten und mich vorsichtig von Bright wegzogen. Ich blickte auf und sah in seine bernsteinfarbenen Augen, die mich so liebevoll ansahen, dass mir das Herz aufging.
    »Lass deinem Vater ein wenig Luft zum Atmen«, sagte er mit einem schiefen Lächeln und zog mich an sich.

Kapitel 10
     
     
     
    Mittlerweile lief mir der Schweiß in Strömen den Rücken hinunter, obwohl ich mich kaum bewegte. Seit nun fast vier Stunden standen wir hier im Trainingsraum und mein Vater versuchte mir beizubringen, wie ich meine Macht entfesselte. Nicht ein einziges Mal war etwas passiert und so langsam zweifelte ich daran, dass ich seine Fähigkeit wirklich geerbt hatte.
    »Konzentriere dich Claire und bündele all deine Kraft«, wies mich mein Vater an. Ich blickte auf und runzelte die Stirn.
    »Was meinst du, was ich die letzten Stunden gemacht habe«, antwortete ich vorwurfsvoll und sah dann wieder auf meine Hände, aus denen angeblich Licht strahlen sollte. Nur wie sollte ich es richtig machen, wenn mir niemand zeigen konnte, wie es ging?
    Alles, was mein Vater tun konnte, war es mir mit Worten zu beschreiben, doch eine Demonstration wäre wesentlich hilfreicher gewesen. Aber das konnte er nicht. Schließlich hatten die Mächtigen ihm seine Gabe entzogen und nun versuchte er seit Stunden mir zu beschreiben, was ich zu tun hatte.
    Mittlerweile hatten wir auch ein zahlreiches Publikum, denn einige Bruderschaftsmitglieder und Geister waren nach unten gekommen, um einmal einen leibhaftigen Schattenwächter zu Gesicht zu bekommen. Bright hatte ihnen zwar erklärt, dass es gefährlich war, sich in meiner Nähe aufzuhalten, wenn ich Licht erzeugte, da dies für Vampire genauso tödlich war wie Tageslicht, aber es schien sie nicht sehr zu kümmern. Dennoch standen die meisten von ihnen verdächtig nah am Ausgang und zuckten jedes Mal zusammen, wenn ich es versuchte.
    Die Tatsache, dass mindestens zehn Gestalten an den Wänden um uns herum standen und aufmerksam beobachteten, wie ich da stand und kein Licht erzeugte, machte mich noch nervöser als ich es ohnehin schon war.
    »Du schaffst das, meine Süße«, schrie Bruce von der Seite, und als ich ihm einen

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