Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
Hilfe, glaub mir mein Junge«, widersprach Bright. Ich befreite mich hinter James und trat wieder nach vorne, was meinem Gefährten ganz und gar nicht gefiel. Sofort versuchte er sich wieder vor mich zu stellen, doch ich schob ihn beiseite und blickte ihn streng an.
»Es ist ok, James. Ich kann das sehr gut alleine«, erklärte ich ihm und er beendete seinen Versuch, sich erneut schützend vor mir aufzubauen. Dann wandte ich mich wieder diesem Bright zu.
»Erstens, von welcher Macht redest du und zweitens, warum willst du mir helfen?« Ich hatte die Arme vor der Brust verschränkt und funkelte ihn angriffslustig an. Es war an der Zeit, dass er mir ein paar Antworten gab und ich würde nicht eher Ruhe geben, bis ich sie hatte.
»Ich rede von der Macht des Blutes, die du in dir trägst. Dasselbe Blut, das auch in meinen Adern fließt. Du bist meine Tochter, Claire.«
Meine Kinnlade verlor den Kampf gegen die Schwerkraft und klappte auf. James und Aiden ging es ähnlich, beide standen wie zur Salzsäule erstarrt da und blickten ungläubig zu Bright.
»Ich bin deine ..., was?«, stotterte ich hilflos.
»Ich wünschte, ich hätte es dir etwas schonender beibringen können, aber dafür fehlt uns die Zeit. Ja, ich bin dein Vater und aufgrund dieser Tatsache bist du, wenn ich richtig liege, meine Tochter«, erklärte er ganz ruhig, und als er lächelte, bildeten sich kleine Falten an seinen Augen.
In meinem Kopf war ein heilloses Durcheinander. Ich versuchte meine Gedanken zu sortieren, doch es war mir nicht möglich an einem Einzelnen festzuhalten. Was redete dieser Mann da? Wie kam er auf die absurde Idee, dass ich seine Tochter sei? Ich sah ihn an, seine grünen Augen, die mich so aufmerksam musterten und die in dem gleichen, außergewöhnlichen grün leuchteten wie meine eigenen. Seine Haare, die exakt den kupferroten Ton wie meine hatten und sein Mund, der ein Spiegelbild meines eigenen war. Meine Knie wurden weich und sofort verstärkte sich James Griff und er zog mich an sich, um mir Halt zu geben.
»Aber … aber meine Eltern sind bei einem Unfall ums Leben gekommen«, stammelte ich, war mir aber selbst nicht mehr sicher, was ich glauben sollte und was nicht. Ich hatte sie niemals kennengelernt, denn der Unfall geschah, als ich noch ein Baby war, so hatte man es mir zumindest erzählt.
»Das ist so nicht ganz richtig, mein Kind«, entgegnete er ruhig und dann erzählte er mir alles.
Bright, war tatsächlich einer der Schattenwächter, von denen in dem Buch die Rede gewesen war. Zusammen mit seinen anderen vier Brüdern hatte er dafür gesorgt, dass die Vampire einst mit den Menschen im Einklang leben konnten.
Nicht, dass die Menschen über die Existenz der Vampire Bescheid wussten, das taten nur wenige Auserwählte, es ging mehr darum sie zu unterstützen, in dem was sie taten.
Vampire hatten Fähigkeiten, die sie zum Wohle der Menschheit einsetzten, wie z.B. die Kraft des Heilens. Die Schattenwächter sorgten dafür, dass meine Art diese Fähigkeiten einsetzen konnte, um den Menschen zu helfen. Sie wachten darüber, dass diese Fähigkeiten nicht benutzt wurden, um Schaden zuzufügen.
Denn seit dem Tag, als unsere Spezies erschaffen wurde, gab es dunkle Vampire. Sie versuchten über die Menschen zu herrschen, sie unterwürfig zu machen. Genau aus diesem Grund wurden die Schattenwächter erschaffen, um diesen dunklen Kreaturen Einhalt zu gebieten. Und sie sorgten dafür, dass kein Sterblicher von unserer Existenz erfuhr.
Wenn Vampire von Menschen als solche erkannt wurden, waren sie zur Stelle und löschten deren Erinnerungen oder manipulierten diese.
Doch nach und nach wechselten immer mehr Vampire auf die dunkle Seite. Sie begriffen, dass sie ihre Fähigkeiten einsetzen konnten, um an Macht und Reichtum zu gelangen. Als kaum noch einer von ihnen seine Gaben für die Menschen nutzte, zogen sich auch die Schattenwächter zurück, oder besser gesagt, sie wurden zurückbeordert.
»Von wem zurückbeordert?«, wollte ich wissen.
»Von unseren Erschaffern, den Mächtigen«, antwortete Bright. Ich biss mir auf die Lippe und dachte nach.
»Die Mächtigen? Sind sie so etwas wie Götter?« fragte ich leise und fast ein wenig ehrfürchtig. Ich hatte nie geglaubt, dass es einen Gott gab. Sicher, ich war überzeugt davon, dass da etwas war, was über uns wachte. Aber in meiner Vorstellung war es ein namenloses Wesen, etwas, das über allem stand und sich nicht darum scherte, welcher Religion man
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