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Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)

Titel: Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Röder
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antwortete sie mit einer Gleichmütigkeit, die ich schon fast bewunderte. Im Gegensatz zu mir war sie die Ruhe in Person und nichts, aber auch gar nichts schien diese Frau aus der Fassung bringen zu können.
    Würde ich auch ruhiger werden, wenn ich ein so hohes Alter erreicht hatte? Noch während ich darüber nachdachte, setzte sich mein Vordermann wieder in Bewegung und wir marschierten weiter.
    Ein Stück vor uns erkannte ich nun den Grund für die Verzögerung, eine weitere Höhle auf der rechten Seite. Sie war bei Weitem nicht so groß wie die Haupthöhle, dafür aber um einiges höher und der Eingang war so schmal, dass jeweils nur eine Person hindurchkriechen konnte.
    Als auch ich mich durch den Schlitz gezwängt hatte, sah ich mich interessiert um. Ich hatte plötzlich ein sehr ungutes Gefühl. Zu dieser Höhle gab es nur diesen einzigen, kleinen Zugang und das könnte uns unter Umständen zum Verhängnis werden. Da immer nur eine Person durch den Schlitz nach draußen kriechen konnte, wäre es ein leichtes für die Ubour uns aufzulauern und zu überwältigen. Sie müssten nur abwarten und könnten uns nacheinander ausschalten, sobald wir versuchten die Höhle zu verlassen. Mein Blick schweifte hinauf zur Decke, woraufhin ich innehielt und stutzte. Ich kniff die Augen zusammen und konzentrierte mich auf die dunkle Stelle an der Decke, wo ich kleine silberne Punkte sah. Gab es hier vielleicht irgendwelche Mineralien, die nun im Schein der Fackeln leuchteten?
    James, der mittlerweile neben mir stand, folgte meinem Blick.
    »Eine Öffnung nach draußen«, stellte er fest und nun erkannte ich es auch. Ungefähr fünf Meter über uns war ein Loch, welches vielleicht einen Durchmesser von einem halben Meter hatte und die silbernen Punkte, die ich sah, waren die Sterne am Nachthimmel.
    »Wenn der Berg an dieser Stelle nur noch so hoch ist«, ich deutete nach oben, »dann müssen wir uns doch ganz in der Nähe des Eingangs befinden«, mutmaßte ich.
    »Es scheint so. Anscheinend haben wir uns nach der Biegung wieder Richtung Ausgang bewegt. Balthasar, Vasili und einige andere sehen gerade nach, wohin der Gang führt«, antwortete James.
    Ich sah mich um, konnte aber nicht viel erkennen, da die vereinzelten Fackeln nur wenig Licht spendeten. Wie auch zuvor, in der großen Höhle, erkannte ich jedoch auch hier eine Feuerstelle.
    Abdrücke auf dem staubtrockenen Boden verrieten, dass irgendjemand hier geschlafen haben musste.
    »Ich werde den Verdacht nicht los, dass sie wussten, dass wir kommen«, murmelte ich mehr zu mir selbst, doch James verstand, was ich sagte, und sah mich mit gerunzelter Stirn an.
    »Du meinst, jemand hat sie gewarnt?«, vergewisserte er sich. Ich zuckte mit den Achseln und sah mich erneut um.
    »Warum verschwinden Kimberly und ihre Ubour ausgerechnet dann, wenn wir hier auftauchen? Das ist doch recht seltsam. Ich glaube nicht, dass es reiner Zufall ist.« Tatsächlich kam es mir sehr eigenartig vor, dass plötzlich niemand mehr hier war.
    Balthasar und Vasili hatten die Höhlen beobachtet. Die Tage zuvor hatten sich viele Ubour hier aufgehalten und jetzt plötzlich hatten sie sich entschlossen, die Höhlen zu verlassen?
    Nein, da steckte etwas anderes dahinter. Das ungute Gefühl in meinem Bauch verstärkte sich.
    Mein Blick glitt suchend über die anwesenden Vampire und verharrte dann auf Evan, der immer noch einen äußerst mürrischen Eindruck machte. Er wirkte jedoch kein bisschen aufgeregt, oder ängstlich und das war eigenartig, wie ich fand. Evan war mir von der ersten Sekunde an unsympathisch und irgendetwas störte mich an ihm. Hatte er vielleicht etwas mit dem Verschwinden der Ubour zu tun?
    »Vielleicht sind sie auf dem Weg, um einen weiteren Vampirclan anzugreifen«, überlegte James. Ich schüttelte den Kopf und trat einen Schritt näher auf ihn zu.
    »Meinst du nicht, sie hätten ein paar Männer hier gelassen, welche die Höhlen bewachen?« entgegnete ich nachdenklich. James antwortete nicht, er schien zu sehr in seine eigenen Gedanken vertieft, als plötzlich ein ohrenbetäubender Lärm zu hören war.
    Sofort war er wieder ganz der Alte und lief zu der schmalen Öffnung, die auf den Gang führte. Dort hatten sich schon einige neugierige Vampire versammelt, doch James scheuchte sie mit einigen barschen Worten zur Seite. Dann zwängte er sich hindurch und war verschwunden.
    Als ich verstand, was er da tat, setzte mein Herz für einen Schlag aus. Mittlerweile war auch deutlich zu

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