Blutrubin Trilogie - Band 2: Der Verrat (German Edition)
draußen versperrt.«
»Dann sitzen wir hier in der Falle?«, schrie eine Frau entsetzt und sofort tobte das Chaos. Alle redeten wieder durcheinander. Ein junger, weiblicher Vampir begann zu weinen und ein anderer wurde kreidebleich und setzte sich benommen auf den Boden.
»Ruhe, verdammt noch mal«, schrie James und wie immer zeigten seine Worte sofort Wirkung. »Wir sitzen hier zwar fest, aber die Ubour haben keine Chance hier hereinzukommen«, er deutete auf den schmalen Eingang, der noch immer von Balthasar und Vasili bewacht wurde. »Da nur eine Person durch die Öffnung passt, können wir diesen Zugang sehr gut verteidigen. Jeder, der es versucht, wird Bekanntschaft mit einem Pflock machen«, versicherte er den anderen. Jetzt meldete sich Sille zu Wort.
»Aber wir können nicht ewig hier bleiben. Irgendwann wird es hell und dann können wir nicht mehr nach draußen«, warf sie ein und innerlich musste ich ihr Recht geben. Wenn es erst hell war, würden nur Aiden und ich ohne Probleme ins Tageslicht gehen können. Alle anderen wären in den Höhlen gefangen und mussten warten, bis es wieder dunkel wurde.
»Wir werden uns etwas überlegen«, sagte James, dann ging er zu Vasili und Balthasar. Sofort bildeten sich mehrere Gruppen und alle diskutierten wild gestikulierend miteinander. Ich sah nach oben zu der Öffnung und frage mich, wann es hell werden würde.
»Es dauert noch ein paar Stunden, bis die Sonne aufgeht«, hörte ich James neben mir sagen. Ich lächelte unwillkürlich, denn ich hatte wieder einmal vergessen, meinen Geist zu verschließen. Er hatte ohne Probleme hören können, was ich dachte.
James zog mich in eine liebevolle Umarmung und gab mir einen langen Kuss.
»Es wird alles wieder gut, das verspreche ich dir. Wir werden mit Sicherheit einen Weg finden, wie wir hier unbeschadet herauskommen«, flüsterte er.
»Das weiß ich«, antwortete ich und schmiegte meine Wange fest an seine Brust. In seiner Nähe fühlte ich mich sicher und ich zweifelte keine Sekunde an seinen Worten. Er schob mich ein Stück von sich weg und sah mich an.
»Ich liebe dich und daran wird sich niemals etwas ändern«, sagte er leise. Ich runzelte die Stirn und suchte in dem fahlen Lichtschein nach seinen Augen. Die Art, wie er es sagte, machte mir Angst und ich musterte ihn lange.
»Warum sagst du das?« Er hob die Augenbrauen und blickte irritiert.
»Was, dass ich dich liebe?«
»Ich meine die Art, wie du es gesagt hast. So als glaubtest du, dass wir das hier nicht heil überstehen.« Er zog mich erneut an sich und seufzte laut.
»So sollte es nicht klingen, ich wollte dir einfach nur sagen, dass ich dich liebe, das ist alles«, beteuerte er, doch etwas an ihm beunruhigte mich zutiefst.
»Lass uns jetzt zu den anderen gehen«, schlug James vor, nahm meine Hand und zog mich mit sich.
Wir standen zusammen mit Balthasar, Vasili, Gabriela und Sille an einer der Höhlenwände und beratschlagten, was wir als Nächstes tun konnten. Die Bewachung der Eingänge hatten zwei andere Vampire übernommen und Rufus stand dicht bei ihnen, jederzeit bereit einzugreifen und eventuell angreifende Ubour mit Hilfe des Feuers abzuwehren.
Ich hatte ihn noch niemals seine Gabe anwenden sehen und fragte mich, ob es ähnlich wie mit meinem Licht funktionierte. Ein lautes Räuspern riss mich aus meinen Gedanken.
»Zuerst einmal müssen wir in Erfahrung bringen, wie viele von diesen Scheißkerlen da draußen sind und wo genau sie sich aufhalten«, stellte James fest.
»Ich könnte eine Astralprojektion in den Gang schicken«, bot Gabriela an.
»Ian könnte sich auch entmaterialisieren und nachsehen, was sie vorhaben«, schlug ich vor. James nickte zustimmend.
»Wir sollten beide Möglichkeiten in Betracht ziehen. Gabriela, du lässt dein Astral-Ich zum Ausgang gehen und achte bitte auf jede noch so winzige Kleinigkeit, die dir auffällt«, dann richtete er das Wort an mich. »Du sagst Ian er soll den Weg absuchen, den wir genommen haben, bis er wieder in der Haupthöhle ankommt. Danach soll er unverzüglich zurückkommen und uns mitteilen, was er herausgefunden hat.«
Ich nickte und ging zu Ian. Als ich ihm sagte, was er tun sollte, war er hellauf begeistert, endlich etwas Nützliches beitragen zu können. Nachdem er sich entmaterialisiert hatte und nur noch für mich sichtbar war, verschwand er in der Dunkelheit des Ganges.
Auch Gabriela schien bereits ihre Astralprojektion auf den Weg geschickt zu haben, denn sie lehnte an der
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